Gesangliche Kontraste und extreme Gefühlswechsel
Anja Pees, die „schöne Fremde“, begeisterte in Rengsdorf das Publikum mit ihrem Mezzosopran
Rengsdorf. Zu einem Liederabend hatte der Kulturkreis Rengsdorf e. V. eingeladen und damit annähernd 100 Zuhörer angelockt. Und ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Anja Christine Pees, Sängerin im Ensemble der Hamburger Staatsoper und Mezzosopranistin, hatte unter dem Motto „Schöne Fremde“ Lieder der Romantik mitgebracht, komponiert von Schubert, Wolf, Schumann und Mahler.
Diese Lieder, die von Heimweh und Fernweh handeln, von Liebessehnsucht und Enttäuschung, die die Zerrissenheit des Menschen spürbar werden lassen, die von leisen lyrischen Tönen ins Dramatische münden und umgekehrt, sind wie geschaffen für die Tonlage von Anja Christine Pees, den Mezzosopran. Zwischendurch moderierte sie noch und ordnete die Lieder der Biographie der Komponisten zu.
Das Publikum „antwortete“ der Sängerin mit Volksliedern, gesammelt von jenem Kreis der Romantiker, die auch die Gedichtvorlage für die Kunstlieder lieferten: eine reizvolle Gegenüberstellung- der einfache und schlichte Gesang der Volkslieder in Kontrast zur artifiziellen Komposition der Kunstlieder.
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Expressiver Höhepunkt waren die Lieder Gustav Mahlers, in denen der extreme Gefühlswechsel hohe Anforderungen an Stimme und Künstlerin stellt, was Anja Pees souverän meisterte.
Die Zuhörer dankten mit lang anhaltendem Beifall der Sängerin und ihrem Pianisten, Thomas Sorger. Ihm galt neben der mitreißenden Begleitung noch ein besonderes Lob, weil er für den ausgefallenen Pianisten D. Joseph eingesprungen war. Abend klang aus mit einer Einladung eines Sponsors auf ein Glas Sekt, bei dem Publikum und Künstler sich über das Erlebte austauschen konnten.
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