Pressemitteilung vom 09.10.2022
Großübung der Bereitschaft des Leitstellenbereiches Montabaur erfolgreich beendet
Die vorgeplante überörtliche Hilfe aus dem Leitstellenbereich Montabaur führte am Wochenende eine Großübung durch. Für die Übung "Mercalli 2022" wurde ein Hilfeersuchen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg angenommen. Beteiligt waren die Einsatzkräfte aus den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied, dem Westerwaldkreis und dem Rhein-Lahn-Kreis.
Region. Die Verlegung von rund 150 Einsatzkräften mit 30 Fahrzeugen, mehrere Einsatzübungen und viele Abstimmungen sowie Koordinationsaufgabe forderten die Führungskräfte und ihre Mannschaft. Es haben Einheiten von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk, aus den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied, dem Westerwaldkreis und dem Rhein-Lahn-Kreis, teilgenommen.
Am Donnerstagnachmittag wurde die Bereitschaft Montabaur angefordert, die Abfahrt nach am Sammelpunkt in Holzhausen an der Haide (Rhein-Lahn-Kreis) erfolgte am Freitagmorgen gegen 11 Uhr. Zielort war Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis. „Eine Kolonne aus 30 Fahrzeugen hat bei einem Fahrzeugabstand von 50 Metern eine Länge von rund 1,8 Kilometern und gilt trotzdem als ein Fahrzeug“, betonte Lars Ritscher von der Übungsleitung.
Fiktives Übungsszenario eines schweren Erdbebens
Guido Erler (BKI des Rhein-Lahn-Kreises) gab erste Informationen bekannt: „Im Bereich des Neckar-Odenwald-Kreises hat sich ein schweres Erdbeben ereignet, viele Häuser sind einsturzgefährdet oder eingestürzt und durch umgeknickte Strommasten haben sich Waldbrände entwickelt“.
Das Vorauskommando der Berufsfeuerwehr Koblenz war zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs, ebenso wie ein Vorauskommando der Bereitschaftsleitung. Auf das zweite Vorauskommando traf die Kolonne bei ihrem technischen Halt an einem Autohof. „Auch das Überprüfen der Fahrzeuge und Auftanken wird hier geübt“, erklärt Ralf Schwarzbach (BKI Landkreis Altenkirchen).
In Mosbach angekommen erfolgte eine erste Einweisung durch Kräfte der Technischen Einsatzleitung des Neckar-Odenwald-Kreises, sie unterstützen die Übungsleitung. Anschließend wurden Feldbetten aufgebaut und nach einem stärkenden Abendessen aus der Küche der Schnelleinsatzgruppe-Verpflegung (SEG-V) des Landkreises Altenkirchen, erfolgte die Nachtruhe, um gestärkt in den nächsten Tag zu starten.
Am Samstagmorgen um 8 Uhr erhielten die Einsatzkräfte ihre Einsatzbefehle. Zwei Löschzüge sollten Menschen aus eingestürzten Gebäuden retten und müssen vor Ort auch mit einem Gasleck klarkommen. Ein fiktives Nachbeben erschwerte den Einsatz. Unterstützung erhielten die Kräfte durch Rettungshunde, die vermisste Personen im Trümmergelände aufspüren. Zwölf Personen wurden gerettet.
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Weiteres Szenario: Großer Waldbrand
Die anderen beiden Löschzüge wurden bei einem fiktiven großen Waldbrand eingesetzt. Wasser musste aus dem rund 2,8 Kilometer entfernten Schwimmbad zu den Einsatzkräften der Feuerwehr Haßmersheim transportiert werden. Um möglichst viel Wasser zu transportieren, wurden zwei parallele Leitungen gelegt. Allein die Schlauchleitung fasste somit rund 25.000 Liter Wasser und im anspruchsvollen Gelände mussten mehrere Verstärkerpumpen eingesetzt werden.
„Unsere Aufgabe als Technische Einsatzleitung war es die Verbindung zwischen dem Neckar-Odenwald-Kreis und den eingesetzten Einheiten zu halten, ständige Lagemeldungen abzufragen und die Einsatzkräfte zum Beispiel durch Nachalarmierung weiterer Kräfte zu unterstützen“, erklärt Holger Kurz (BKI Landkreis Neuwied), als Leiter des Stabes.
Ein gemeinsames Resümee und Ausgabe der Urkunden, inklusive Patch als Andenken erfolgte am Samstagabend. Die Übung, die von Volker Lemgen (NR), Lars Ritscher (RLK), Jens Weinriefer (WW), Hartmut Karwe (WW), Jörg Alfter (NR) und Matthias Theis (AK) geplant wurde, hatte eine besondere Dimension. Sie ist die bisher größte Übung der überörtlichen Hilfe in Rheinland-Pfalz. Mehrere Beobachter, zum Beispiel von Berufsfeuerwehren, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie aus dem Führungsstab und dem Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises, wie der erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih, verfolgten die Übung.
„Eine Übung über mehrere Tage, mit so vielen Kräften ist besonders. Unser Dank gilt allen Beteiligten, die diese Übung ermöglicht haben“, waren sich die Übungsleitung und die übende Leitung der Bereitschaft einig. (PM)
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