CDU-Mann Spohr: Fusion mit Puderbach bringt Dierdorf nur Nachteile
Zahlenvergleich: Mehr Schulden, mehr Personal – keine Einsparungen
Dierdorf. Ob und wann zu kleine Verbandsgemeinden von der Landesregierung zwangsweise zusammengelegt werden, dass kann (oder will) heute niemand mit Gewissheit sagen. Nach wie vor wehrt sich die Verbandsgemeinde Dierdorf gegen einen Zusammenschluss mit Puderbach. Obwohl die Nachbargemeinde schon Bereitschaft zur Fusion mit Dierdorf signalisiert hat. Und obwohl übergeordnete Verwaltungseinheiten wie der Landkreis Neuwied den Zusammenschluss von Dierdorf und Puderbach gerne sähen.
Dierdorfs Verbandsgemeinde-Bürgermeister Bernd Benner, der nächstes Jahr in Pension geht, hat schon mehrmals in Mainz bei der Landesregierung argumentiert, dass er keinen Vorteil für die Bürger in einer Fusion mit Puderbach sieht. Schützenhilfe bekommt Benner von der CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat Dierdorf. Hier hat Ratsmitglied Hans-Dieter Spohr sich die Mühe gemacht und Zahlenmaterial über die Fusionskandidaten zusammengetragen. Daraus geht eindeutig hervor: Durch einen Zusammenschluss des kleinen Dierdorf mit dem wesentlich größeren, aber viel stärker verschuldeten Puderbach würde sich die finanzielle Situation für die Verbandsgemeinde Dierdorf deutlich verschlechtern.
Aufgrund von Daten des Statistischen Landesamtes hat Hans-Dieter Spohr errechnet:
Durch einen Zusammenschluss mit Puderbach würde die Verschuldung Dierdorfs um 146 Prozent zunehmen, nämlich von jetzt 1,3 Millionen Euro auf dann 7,3 Millionen Euro zusammen mit Puderbach. Die Pro-Kopf-Verschuldung stiege von jetzt 120 Euro pro Einwohner um mehr als das Doppelte auf 280 Euro pro Einwohner.
Ähnlich sieht es bei den Werken (Wasser und Abwasser) aus: In der VG Dierdorf weisen die Werke einen Schuldenstand von 15,5 Millionen Euro aus, in der VG Puderbach sind es 35 Millionen Euro. Interessant ist auch, was Hans-Dieter Spohr bezüglich des Personalaufwands für die beiden bestehenden Verwaltungen ermittelt hat: In der Dierdorfer Verwaltung arbeiten 57 Beschäftigte (5 pro 1.000 Einwohner), in der Puderbacher 177 (12 pro 1.000 Einwohner). Nach der Fusion würden in beiden Verwaltungen zusammen 234 Beschäftigte arbeiten und für den Dierdorfer Teil hätte sich der Personalschlüssel pro 1.000 Beschäftigte fast verdoppelt (von 5 auf 9).
Hans-Dieter Spohr kommt zu dem Ergebnis: „Die wesentlichen Verschlechterungen für die VG-Dierdorf im Falle einer Fusion sind deutlich erkennbar. Auch ist der Beweis, dass größere Einheiten wirtschaftlicher oder verwaltungsseitig ökonomischer Arbeiten anhand dieser Kennzahlen nicht erbracht.“
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