Pressemitteilung vom 02.11.2022
Arbeitsmarkt stagniert: Arbeitslosenquote in Neuwied und Altenkirchen im Oktober unverändert
Der Oktober sorgte auf dem regionalen Arbeitsmarkt für relativ wenig Veränderung. Aktuell sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied, der die Kreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, 7.945 Menschen arbeitslos. Das sind 126 Personen weniger als im Vormonat, aber 410 Personen mehr als im Vorjahresmonat.
Kreis Neuwied / Kreis Altenkirchen. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Oktober 2021 ist sie um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Für den Anstieg zum Vorjahr gibt es einen eindeutigen Grund: "Die Zahlen lassen sich mit den bei uns gemeldeten Geflüchteten aus der Ukraine erklären", sagt Karl-Ernst Starfeld, Vorsitzender der Geschäftsführung. "Über die unterschiedlichen Wege sind insbesondere von März bis Mai dieses Jahres überdurchschnittlich viele Menschen aus der Ukraine in unsere Region gelangt. Dies hatte wiederum zur Folge, dass unsere regionale Infrastruktur, von der Wohnung bis zum Integrationskurs, stark beansprucht wurde und Folgeprozesse sich verzögerten."
Denn die stagnierende Situation am Arbeitsmarkt ist ausschließlich dem Rechtskreis des SGB II (Jobcenter) zuzuordnen: 5.145 arbeitslose Menschen leben aktuell von Grundsicherung, das sind 498 mehr als im Vorjahr.
Arbeitswillige Ukrainer
Der Bestand an Ukrainern, die in den Bereich des SGB II (Jobcenter) fallen, verringert sich allerdings kontinuierlich. Waren es im August noch 1.236 Bedarfsgemeinschaften mit 2.883 Leistungsberechtigten im Agenturbezirk, so sind es aktuell noch 1.153 Bedarfsgemeinschaften mit 2.632 Leistungsberechtigten. "Wir nehmen die Mehrzahl der Geflüchteten als sehr integrations- und arbeitswillig wahr", so der Agenturchef. "Es ist davon auszugehen, dass viele Ukrainer, sofern sie in Deutschland bleiben, hier Arbeit finden werden. Wenn möglich und gewünscht, wollen wir bis zum Sommer 2023 viele junge Ukrainer in eine betriebliche Ausbildung bringen."
Die Zahl derjenigen, die Anspruch auf Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung haben und von der Arbeitsagentur betreut werden, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 88 auf 2.800 Personen verringert. Hier wurde längst wieder der Stand vor der Corona-Pandemie erreicht und unterschritten
Weniger neue Arbeitsstellen
Einen deutlichen Rückgang gibt es bei den neu gemeldeten Arbeitsstellen im Monatsverlauf. 409 Jobs wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und der Jobcenter gemeldet, das sind 110 weniger als im Vormonat und 118 weniger als im Oktober 2021. Nach Einschätzung der Agentur handelt es sich hier durchaus um erste Reaktionen der Unternehmen auf die gedämpfte Konjunkturlage, sind doch insbesondere das Baugewerbe, das Verarbeitende Gewerbe und auch die Zeitarbeit von dem Rückgang am aktuellen Rand betroffen.
Dennoch bleibt das Arbeitsplatzangebot insgesamt auf einem hohen Niveau: 3.630 vakante Stellen waren Ende Oktober im Bestand verzeichnet. Das sind zwar 174 weniger als im Vormonat, jedoch 630 mehr als im Vorjahr.
Die erheblichen Schwierigkeiten der Unternehmen, passende Bewerber zu finden, zeigen sich unter anderem daran, dass 1706 Stellen bereits sechs Monate oder länger vakant sind. Vor allen Dingen sind es Fachkräfte, die gesucht und im aktuellen Bewerberbestand seltener werden: 2.264 offene Stellenangebote richten sich an ausgebildetes Personal, 909 an Helfer oder ungelernte Kräfte und 457 an Experten und Spezialisten, also Menschen mit abgeschlossenem Studium oder ähnlicher Qualifikation.
Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Neuwied umfasst:
Im Kreis Altenkirchen sind derzeit 3.304 Menschen ohne Job - 34 mehr als im September, und 194 mehr als im Oktober 2021. Die Arbeitslosenquote ist im Monatsverlauf gleich geblieben bei 4,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 4,3 Prozent.
Im Kreis Neuwied sind aktuell 4.641 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 160 Personen weniger als vor einem Monat und 216 mehr als vor einem Jahr. Die Quote ist im Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent gesunken. Im Oktober vergangenen Jahres waren es 4,4 Prozent. (PM)
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