Krankenhaus Dierdorf/Selters hat neuen Chef im Verwaltungsrat
Dr. Hans-Achim Roll (Johanniter-Orden) Vorsitzender des Leitungsgremiums – „Strategische Partnerschaft“ angepeilt
Dierdorf/Selters. Turnusgemäß hat Dr. Hans-Achim Roll am 1. Juli 2011 für die kommenden zwei Jahre den Vorsitz des Verwaltungsrates des Evangelischen und Johanniter-Krankenhauses Dierdorf/Selters übernommen. Er vertritt den Johanniter-Orden, der zusammen mit dem Selterser Hilfsverein zu gleichen Anteilen Träger der Klinik ist.
Dr. Hans-Achim Roll ist 68 Jahre alt und selbständiger Rechtsanwalt und Politikberater in Bonn. Er kennt das Krankenhaus seit vielen Jahren und hat den Vorsitz bereits von 2006-2009 innegehabt.
Im Interview gab er Auskunft über seine Sicht der Situation und seine Ziele.
Herr Dr. Roll, immer mehr Institutionen fällt es schwer, Menschen zur ehrenamtlichen Mitarbeit zu bewegen. Was ist Ihr Motiv, sich nun unentgeltlich einer so verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen?
Die Mitglieder des Johanniter-Ordens engagieren sich aus christlicher Verantwortung seit vielen hundert Jahren in der Krankenpflege. Für mich ist es deshalb eine schöne Pflicht, meine Erfahrungen und Kenntnisse in Dierdorf und Selters einzubringen. Es geht darum, das Krankenhaus, das in diesem Jahr auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken kann, als zuverlässige und qualitätvolle Einrichtung für Diagnose, Therapie und Pflege für die Menschen in der Region zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Welche thematischen Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer Amtszeit für das Krankenhaus Dierdorf/Selters setzen?
Mein Schwerpunkt hört sich ganz schlicht an: Qualität, Qualität, Qualität. Das werden wir durch die richtige Personalführung und Personalauswahl erreichen, sowie durch eine den Erfordernissen modernster Medizintechnik entsprechende Ausstattung. Hierzu gehört die Aufstellung eines MRT und CT, die wir hoffentlich noch in diesem Jahr durchführen können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Fortführung der baulichen Modernisierung, vor allem in der Betriebsstätte Selters. Der Umbau in Dierdorf konnte inzwischen ja schon abgeschlossen werden.
Immer wieder wird das „Aussterben“ kleiner Krankenhäuser vorhergesagt. Wie bewerten Sie die Zukunftsaussichten der Klinik Dierdorf-Selters?
Ich bin da ganz optimistisch. Dem Evangelischen und Johanniter-Krankenhaus ist es in der Vergangenheit gelungen, in jeder Hinsicht eine starke Stellung zu behaupten, es kann als ein Pfeiler in der Krankenhausplanung des Landes Rheinland-Pfalz angesehen werden. Die großartigen Leistungen unseres ärztlichen und pflegerischen Personals und aller weiteren Mitarbeiter sind eine Gewähr dafür, dass dies so bleibt. Allerdings werden wir das mittel-und langfristig nicht allein erreichen können, sondern nur in strategischer Partnerschaft in einem größeren Verbund.
Welche Erwartungen haben Sie an die Zusammenarbeit mit dem Mitgesellschafter, dem Selterser Hilfsverein?
In diesem Jahr feiern wir das dreißigjährige Jubiläum unserer Zusammenarbeit, die ausgesprochen produktiv und vertrauensvoll ist. So unterschiedlich wir sein mögen, ergänzen wir uns doch sehr gut. Um die Zukunft des Hauses strategisch und dauerhaft zu sichern, ist der Johanniter-Orden sogar bereit, sein Engagement in Dierdorf/Selters zu verstärken. Die Zusammenarbeit mit den über 100 stationären Einrichtungen der Johanniter scheint mir eine außerordentlich wichtige Zukunftsperspektive für das Krankenhaus in Dierdorf und Selters zu sein.
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