Pressemitteilung vom 08.11.2022
Lkw-Parken an Rastanlagen - Falschparken ist die Regel
Die Erhebung "Lkw-Parken an Rastanlagen" des ADAC, zu der bundesweit 96 Rastanlagen geprüft wurden, war ernüchternd. Das Ergebnis ist auch für Rheinland-Pfalz (RLP) deutlich: 90 Prozent der Lkw parken mangels Stellflächen in absoluten Haltverboten. In RLP ragen die Rastanlagen Brohltal-West und Heiligenroth negativ heraus.
Region. Fast immer standen Lastwagen auf Sperrflächen, im absoluten Halteverbot oder, besonders gefährlich, im Ein- und Ausfahrtbereich der Parkplätze. Regelmäßig führt das gerade nachts zu folgenschweren Unfällen, wenn Pkw-Fahrer Lastzüge oder Anhänger beim Einfahren in die Parkplätze zu spät als Hindernis in der eigenen Spur erkennen.
Wenn Lkw-Fahrer auf Rastanlagen falsch parken, tun sie das wohl nicht aus bösem Willen - das lassen zumindest folgende Zahlen vermuten: Es fehlen nach offiziellen Zählungen noch mehr als 20.000 Lkw-Stellplätze. Nacht für Nacht müssen sich damit die Brummifahrer nach Alternativen umsehen. Die suchen sie oft im Umfeld der regulären Abstellflächen, was mitunter ein großes Sicherheitsrisiko darstellt. Der ADAC hat nun erstmals bundesweit untersucht, wie groß das Problem dieser gefährlichen Abstellpraxis ist.
An jeder zweiten Anlage hochriskant geparkt
Das Gefühl vieler Autofahrer, dass Lkw entlang der Autobahn ständig falsch parken, konnte der ADAC in beeindruckende Zahlen fassen: An fast jeder zweiten Rastanlage (46 von 96) waren Lkw im hochsensiblen Ein- oder Ausfahrtbereich oder auf dem Seitenstreifen der Autobahn geparkt (Gefahrenkategorie "rot"). Auf 86 Rastanlagen (rund 90 Prozent) waren Lkw im absoluten Halteverbot oder auf nicht für sie freigegebenen Parkflächen abgestellt, zum Beispiel auf Pkw-Parkplätzen (Kategorie "orange"). Das Parken außerhalb markierter Flächen, etwa in den Fahrgassen zwischen den Stellplätzen (Kategorie "gelb") war dann schon fast die Regel.
Auch die heimische Raststätte Heiligenroth wurde bei der Erhebung ausgezählt. Leider mit einem schlechten Ergebnis, sogar dem schlechtesten Ergebnis aus ganz Rheinland-Pfalz. Mit 25 Verstößen in der gelben Kategorie, 30 Verstößen in der orangefarbenen Kategorie und sogar drei Verstößen in der roten Kategorie ist Heiligenroth der traurige negative Spitzenreiter.
Schon um 22 Uhr ist alles voll
Zwei Anlagen waren so zugeparkt, dass sie nicht ausgezählt werden konnten, weil der Tester nicht einmal eine Möglichkeit fand, um seinen Pkw abzustellen. Auch eine ernüchternde Erkenntnis der Zählung zu den drei Erhebungszeitpunkten 22, 23 und 0 Uhr: Um 22 Uhr sind die Anlagen in der Regel bereits voll, danach steigt der Parkdruck eher noch weiter.
Vor diesem Hintergrund fordert der ADAC eine Beschleunigung der Genehmigungsprozesse beim Aus- und Neubau von Lkw-Parkplätzen sowie die Ausstattung bestehender und neuer Rastanlagen mit intelligenten Lkw-Parksystemen, die der Verkehrssicherheit aller dienen. Lkw-Fahrer müssen die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten können. Denn nur ausgeruhte Lkw-Fahrer sind sichere Lkw-Fahrer. (PM)
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