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Pressemitteilung vom 10.11.2022    

Volleyball: Deichstadtvolleys haben es "immer mehr drauf"

Der VC Neuwied verlor mit 0:3 (23,17,18) beim Dresdner Sportclub standesgemäß, kann aber mit der Gewissheit nach Hause fahren, wieder einen Schritt nach vorne getan zu haben. Denn trotz der Niederlage kämpften die Neuwiederinnen und ließen diese nicht einfach "über sich ergehen".

Laura Berger wurde nach dem Spiel zur besten Neuwieder Spielerin gewählt. (Fotos: Denis Trapp)

Neuwied/Dresden. „Wir wollen dem DSC zeigen, dass wir es auch drauf haben“, hatte Laura Berger vor der Abreise in ihre Dresdner Heimat zu Protokoll gegeben. Versprochen - gehalten: Die Gäste vom Rhein zogen sich in der Margon-Arena äußerst achtbar aus der Affäre. Laura, die in Dresden noch große Sympathien genießt, wurde gar zur besten Neuwieder Spielerin gewählt. Sie darf gute Erinnerungen an ihren Heimataufenthalt haben. „Vor dem Spiel war ich total aufgeregt. Ich habe mich aber dann gefreut, weil viele aus meiner Familie zugeschaut haben“. Sogar Lehrer aus Dresden hätten sich in die Margon-Arena begeben, um die Abiturientin zu unterstützen. Sportlich sei sie zufrieden. „Ich konnte heute im Angriff ganz gut punkten und konnte dem DSC zeigen, dass wir es als Mannschaft ganz gut drauf haben“, nahm sie den roten Faden wieder auf. „Natürlich freue ich mich, Neuwieder MVP geworden zu sein und dass ich eine solche Unterstützung von meiner Familie hatte!“

Trainer Yağlioğlu operierte dabei mit einer konstanten Grundaufstellung: Eine kampfstarke Elisabeth Kettenbach führte Regie. Dabei war das Zusammenspiel mit ihren Außenangreiferinnen weiter verbessert. Diagonalspielerin Yasmine Madsen konnte immer wieder ihre Schlagkraft ausspielen. Die Außenangreiferinnen Kristin vom Schemm und Sina Fuchs wussten mit platzierten Bällen zu gefallen, Laura Broekstra und Laura Berger in der Netzmitte kamen zu einigen Schnellangriffen und konnte sich zusätzlich im Block auszeichnen. Libera Klara Single erwies sich zunehmend als kampfstarke Libera und dazu in Notsituationen als Hilfs-Zuspielerin. Neuwied zeigte sich insgesamt sehr abwehr- und kampfstark, scheute in Aufschlag und Angriff bei stark verbesserter Chancenverwertung kein Risiko.

So bekamen die 2100 Zuschauer eine unterhaltsame Partie zu sehen, die nicht wie die Pflichtvorstellung des Lehrmeisters gegen den Prügelknaben der Liga anmutete, sondern lange umkämpfte Sätze, bei der sich der Volleyball-Allgemeinplatz bewahrheitete, dass die Mannschaft den Satz gewinnt, die am Ende weniger Fehler macht.

Dies vor allem im ersten Satz: Zu den technischen Auszeiten lag Dresden mit 8:6 und 16:14 vorne. Neuwied holte dann auf und lag gar mit 20:18 in Front. Yassu Madsen und Laura Broekstra zeichneten sich in dieser Phase besonders aus; dann zog man synchron bis zum 23:23 weiter, bis schwächere Ballannahmen und ein vom Block unglücklich abgefälschter Ball zum 25:23 für die Gastgeberinnen führte. Im bisher wohl stärksten Satz der Saison hatte nicht viel gefehlt… „Wieder einmal standen wir ganz kurz vor dem Satzgewinn und es hat wieder nicht gereicht“, bedauerte Tigin Yağlioğlu. Gleicher Ansicht ist Laura Berger. „Schade, dass wir den Satz nicht zugemacht haben, obwohl wir die Möglichkeit dazu hatten!“



Auch im zweiten Durchgang kämpften die Gäste vom Rhein bis zum 15:15 mit. Einerseits schienen Kraft und Konzentration bei den Neuwiederinnen etwas nachzulassen. „Hier hatten wir etwas unglückliche Momente“, bedauerte der Trainer. Andererseits spielten die Dresdner Angreiferinnen, allen voran Mika Grbavica, Lara Berger und Jennifer Janiska, ihre Ligaerfahrung aus, schlugen immer wieder den Neuwieder Block oben an, manövrierten so die Abwehr aus und fanden die Lücke auf dem Boden der Margon-Arena – 25:17.

Ähnlich auch der dritte Satz: Immer wieder kam es zu langen spektakulären Ballwechseln, in denen sich Neuwieds Block und Abwehr auszeichnen konnten. Mit einer 5:1-Führung wurde Trainer Waibl schnell zur 1. Auszeit gezwungen, Dresden lag dann zur ersten technischen Auszeit wieder mit 8:7 in Front, Neuwied kämpfte sich auf 13:13 heran, hielt noch bis zum Dresdner 16:15 Kontakt, hatte aber dann weniger Erfolg mit seinem mutig-riskanten Spiel, wurde Opfer geschickter Dresdner Lobs, bevor einer der seltenen Annahmefehler Satz und Spiel mit 18:25 beendete. „Nach der zweiten technischen Auszeit haben wir jedes Mal die Kontrolle verloren“, ärgerte sich Laura Berger nach der Partie.

Fazit: Die Deichstadtvolleys haben in Dresden wie zu erwarten die Punkte verloren, gewonnen aber an Erfahrung, dabei gezeigt, dass sie es „auch drauf haben“ und so einen großen Schritt Richtung Liganiveau getan. „Wir haben guten, tollen Volleyball gespielt und es hat mir viel Spaß gemacht, die Mannschaft gegen einen starken Gegner zu coachen“, lobt Yağlioğlu. „Unser Spielstil fällt in der Liga auf. Schade, dass sich die Mannschaft wieder für ihre großartige Arbeit nicht mit einem Satzgewinn belohnen konnte. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das kommen wird!“, blickt er optimistisch in die Zukunft. Die Prognose sei gewagt, dass die Neuwieder Zuschauer im Laufe der Saison noch Freude an ihrer Mannschaft haben werden.

Das nächste Spiel der Deichstadtvolleys steigt bereits am Samstag: Im Pokal-Achtelfinale trifft man am Samstag, 12. November, um 19 Uhr in Stuttgart auf den MTV Allianz – wieder eines der Topteams des deutschen Frauenvolleyball. (PM)


Mehr dazu:   Deichstadtvolleys Neuwied  
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