LEEN-Energieeffizienznetzwerk Koblenz/Neuwied offiziell gestartet
Dr. Dold und Hallerbach loben engagierte Zusammenarbeit über Kreisgrenze hinaus
Kreis Neuwied - In den Räumen der Firma Lohmann und Rauscher in Neuwied trafen sich elf namhafte Unternehmen aus der Region, um der Öffentlichkeit das Energieeffizienznetzwerk Koblenz/Neuwied in der Trägerschaft der IHK Koblenz und in Kooperation mit dem Landkreis Neuwied vorzustellen.
"Damit ist es gelungen, eines von bundesweit 30 Pilotnetzwerken zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz in Deutschland hier für die Region zu gewinnen und aufzubauen", erklären der 1.Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, Dr. Edelbert Dold.
Die durchschnittliche Steigerung der Energieeffizienz lag in der deutschen Wirtschaft in den letzten zehn Jahren bei durchschnittlich etwa einem Prozent pro Jahr. Diese Entwicklung soll in den Betrieben der mittelständischen Wirtschaft durch lokale und regionale lernende Unternehmensnetzwerke, einer wegweisenden Innovation im Bereich der Selbstorganisation der Wirtschaft, verdoppelt werden. Die bundesweit ersten 30 Netzwerke werden kontinuierlich fachwissenschaftlich begleitet.
Es werden verschiedene Verbesserungen umgesetzt und Potenziale netzwerkübergreifender Synergien genutzt. "Die Aufgabe des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderten Projektes besteht darin, das bestehende Know How dieses innovativen und klimapolitisch relevanten Instrumentes schnell in ganz Deutschland zu verbreiten", ergänzt Achim Hallerbach.
Deshalb ist die Entwicklung weiterer Netzwerke geplant. Ziel ist langfristig die CO2-Emissionen trotz Produktionsausweitung um etwa 10 Millionen Tonnen zu senken.
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, Dr. Edelbert Dold, erläutert: "Es ist für die Unternehmen oft leichter zehn Prozent Energieeinsparung zu realisieren als zehn Prozent Umsatz aufbauen zu müssen. Ich wünsche uns, dass Deutschland als starkes Exportland die Weltmeisterschaft in der Energieeffizienz gewinnt."
Die CO2-Emissionen der deutschen Wirtschaft betragen derzeit rund 350 Millionen Tonnen, einschließlich der indirekten Emissionen bei der Stromerzeugung. "Hier steckt ein großes Minderungspotenzial durch einen effizienteren Umgang mit Energie und durch Substitution der derzeit verwendeten Energieträger", so Hallerbach, der auch gleichzeitig Vorsitzender des Energiebeirates des Landkreises Neuwied ist.
Und viele Unternehmen haben bereits umfangreiche Maßnahmen umgesetzt bzw. kurz- und mittelfristig in der Planung. Dabei spiele auch der Einsatz von erneuerbaren Energien in vielfältigen Formen eine wesentliche Rolle.
"Umweltschutz und Ressourcenschutz gehören zu unserer Firmenphilosophie", erklärt Peter Krupp, Geschäftsführer des Krupp-Verlages. "Eine erste Energieberatung im Rahmen des KfW-Programmes brachte schon einiges an Energieersparnis und war uns Ansporn hier in diesem Netzwerk mitzuarbeiten."
Gerd Pahlisch und Olaf Marks von Lohmann & Rauscher stellten beispielhaft dar, dass durch eigene Anstrengungen im Unternehmen der Gesamt-Energieverbrauch in den letzten Jahren bereits um zehn Prozent gesenkt werden konnte. "Energie zu sparen geschieht in unserem Unternehmen aus Verantwortung für die Allgemeinheit, dient der Standortsicherung unseres Unternehmens und hilft mit, weiterhin wettbewerbsfähige Produkte anbieten zu können", unterstreicht Gerd Pahlisch.
Bei den elf teilnehmenden Unternehmen des Netzwerkes fallen insgesamt ca. 40 Millionen Euro Energiekosten pro Jahr an. "Im September/Oktober wird feststehen, wie viel Energie das Netzwerk insgesamt einsparen wird. Begleitend zu den vielen Einzelmaßnahmen werden wir ein Energiemanagementsystem in den Betrieben aufbauen", so Volker Schwarzmeier, Experte für Energieeffizienz bei der IHK Koblenz, der das Netzwerk in den kommenden drei Projektjahren koordinieren wird.
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