Preissteigerungen bei der Sanierung der Grundschule Dierdorf
Von Wolfgang Tischler
Der Verbandsgemeinde-Rat Dierdorf musste sich in der jüngsten Sitzung mit verschiedenen Punkten zur Sanierung der Grundschule befassen. Der ursprüngliche geschätzte Kostenrahmen aus dem Jahr 2020 von 3,6 Millionen Euro ist mittlerweile, bedingt durch die Pandemie und den Ukrainekrieg, auf rund 5,8 Millionen Euro angewachsen.
Dierdorf. Im Herbst 2021 wurde der Beschluss gefasst, an der kleinen Turnhalle der Gutenberg-Schule eine stationäre raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage) zu errichten. Das Projekt wird durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit 80 Prozent gefördert. Die Zusage liegt vor. In der beschränkten Ausschreibung für das erforderliche Fundament wurden neun Firmen angefragt, drei haben die Unterlagen angefordert, aber nur eine Firma hat ein Angebot abgegeben. Das Angebot lag ganz leicht unter den kalkulierten Kosten, sodass der Zuschlag erfolgte.
Anders sieht es bei der Lüftungsanlage aus. Von 13 Firmen haben acht die Unterlagen angefordert und nur zwei ein Angebot abgegeben. Das günstigste Angebot kam aus Koblenz mit 311.375,53 Euro inklusive der Wartung für vier Jahre. Damit wurde die Kostenschätzung um rund 32 Prozent überschritten. Die Erhöhung der Förderung bei der BAFA wurde beantragt, allerdings hieß es von dort, dass die Fördermittel soweit ausgeschöpft seien. Lediglich hat man einer Verlängerung des Termins für die Fertigstellung auf den 9. Juni 2023 zugestimmt. Der Rat beschloss einstimmig die Mehrkosten zu tragen, damit die RTL-Anlage eingebaut werden kann.
Generalsanierung
Die Generalsanierung der Gutenberg-Schule wird nach Errichtung der Containeranlage im Januar 2023 mit dem Umzug in die Anlage Ende Februar/Anfang März beginnen. Die ursprüngliche Kostenschätzung aus dem Jahr 2020 lag bei rund 3,6 Millionen Euro. Die im Oktober dieses Jahres aktualisierte Kostenschätzung läuft inklusive der Containeranlage bei 5,8 Millionen Euro aus. Enthalten ist eine angedachte Klimatisierung der Räume. Ursprünglich lag hier die Kostenschätzung bei bis zu 250.000 Euro. Aktualisiert muss von 540.000 Euro ausgegangen werden. Die Anlage kann Temperaturen mit plus/minus drei Grad beeinflussen.
Die ersten Erfahrungen einer solchen Anlage, verbaut im neuen Verwaltungsgebäude, lassen im Schulunterricht Probleme erwarten, zumal die Elemente in der Decke eingebaut werden müssen. „Sie verursachen eine gewisse Geräuschkulisse und müssten einzeln gesteuert werden. Darüber hinaus ist die Gebäudegeometrie mit dem Atrium für einen solchen Einbau schlecht geeignet“, führte Bürgermeister Seiler aus. Nach ausgiebiger Diskussion im Fachausschuss ist man dort zu der Überzeugung gelangt, auf den Einbau einer solchen Anlage aus Kostengründen zu verzichten. Gründe hierfür sind die fehlende Förderung einer solchen Anlage und die nach der Sanierung deutlich verbesserte Wärmedämmung des Gebäudes. Der Rat schloss sich der Empfehlung des Ausschusses einstimmig an. (woti)
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