"Am liebsten gemeinsam!": Inklusives Adventskonzert in der Aula des Engerser Heinrich-Hauses
Musizieren und singen geht am besten in der Gemeinschaft - und gerne auch bunt gemischt! Dass das auch und gerade in der Weihnachtszeit funktioniert, bewies die Landesmusikakademie mit einem Konzert in der Aula des Engerser Heinrich-Hauses, an dem Menschen mit Beeinträchtigungen aller Art oder ohne Notenkenntnisse beteiligt waren.
Neuwied-Engers. Die Landesmusik-Akademie in Engers mit ihrem Leiter Rolf Ehlers und seiner Stellvertreterin Angelika Hollmann legen nicht nur großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung musikalisch professionell-aktiver Menschen, sondern sind auch bestrebt, eher hobbymäßig an Musik interessierte und engagierte Kinder und Erwachsener zu fördern. Gemeinsam mit weiteren Mitarbeiterinnen sowie mit der Teilnahme von etlichen Kindern und körperlich oder geistig beeinträchtigten Menschen hat Angelika Hollmann einen Klangkörper zusammengestellt, der sowohl mit klassischen Instrumenten als auch mit sogenannten Veeh-Harfen bei einem adventlichen Konzert in der Aula des Heinrich-Hauses zur Freude des aufmerksamen Publikums spielte. Gekommen waren rund 150 Gäste, darunter auch Bürgermeister Peter Jung und Dechant Peter Dörrenbächer.
Dem Ensemble gehörten sowohl Menschen mit körperlich-geistigen Beeinträchtigungen als auch solche an, die keinerlei Notenkenntnisse besitzen. Wie Akademieleiter Rolf Ehlers und seine Stellvertreterin Angelika Hollmann betonten, ist es der Else-Schütz-Stiftung zu verdanken, dass 25 sogenannte Veeh-Harfen zur Verfügung stehen, deren Handhabung keinesfalls von Notenkenntnissen abhängig ist. Somit war eine Konzertteilnahme von einer Anzahl von Kindern und köperlich-geistig beeinträchtigten Menschen bei diesem "inklusiven" Konzert überhaupt kein Problem, die insgesamt, zusammen mit diversen weiteren Instrumenten, ein eindrucksvolles Orchester ergaben.
Adventliche Melodien
Beim Spiel von Adventsliedern eines "inklusiven Musizierendenensembles", das von Matthias Gampe am Klavier begleitet wurde, freuten sich die Konzertbesucher unter anderem über die Darbietungen der Melodien "Lobet und preiset ihr Völker dem Herrn", "Seht die gute Zeit ist nah", "Stille, Stille" und "Shalom chaverim". Matthias Gampe am Klavier erhielt viel Beifall für die Darbietung von Robert-Schumanns Komposition "Knecht Ruprecht" aus dem Album für die Jugend.
Nach einem längerem Intermezzo des Veeh-Harfen-Ensembles folgte der heimische Chor "Cantamus" unter der Leitung von Berthold Langenfeld, der in besonders schöner Weise einige adventlich-weihnachtliche Lieder zu Gehör brachte, die das aufmerksame Publikum mit Freude und Anteilnahme gerne aufnahm und mit Applaus bedachte. Darunter befanden sich zum Beispiel "Da wohnt ein Sehnen in uns", "Night of Silence", "Der Christmas Canon Rock", "Christmas Lullaby" und "Gloria in exelsis Deo".
Nachdem die eingeplante Pause mit Glühwein, Traubenpunsch, Gebäck und vielen freundlichen Gesprächen beendet war, hatte die Engerser Rentnerband ihren großen Auftritt und stimmte das Publikum mit den adventlich-weihnachtlichen Liedern wie "Macht hoch die Tür", "Es ist ein Ros entsprungen" oder "Alle Jahre wieder" auf das bevorstehende Fest der Geburt Christi ein.
"Am liebsten gemeinsam!"
Schließlich hatten die Besucher in der Aula des Heinrich-Hauses durch die Informationen der LMA Gelegenheit, sich über die Hintergründe dieses sicher einmaligen Konzertes zu informieren. "Am liebstem gemeinsam!": Unter diesem Motto gibt es seit 2017 eine Fortbildungsreihe zum "inklusiven Musizieren" in der Landesmusikakademie am Engerser Schloss. Die Freude am gemeinsamen Musizieren und das Erleben, was alles mit einer "bunt gemischen Truppe" machbar ist, führte zur Idee in Engers ein "inklusives Musizierendenensemble" zu gründen. Diese besondere Musikgemeinschaft probt einmal monatlich, ebenso wie das später entstandene Veehharfenensemble, das bei diesem Konzert ebenso großen Beifall erhielt wie alle weiteren auftretenden Ensembles. (Jürgen Grab)
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |