Wie schützt man ängstliche Tiere an Silvester am besten?
Von Janina Kehrbaum
Für viele Menschen gehört ein traditionelles Feuerwerk mit vielen Böllern und Raketen zum Silvestervergnügen dazu. Bei Tieren ist es anders, sie leiden unter den lauten Geräuschen sowie Lichtblitzen und verfallen oft in Stress und Panik. Es gibt jedoch einige hilfreiche Maßnahmen, mit denen die Haustiere in der Silvesternacht beruhigt werden können.
Region. Auch wenn man keine Tiere besitzt, ist das Thema rund ums Silvesterfeuerwerk viel umstritten. Böllern ja oder nein? Soll auf das Lichtspektakel verzichtet werden? Man kann keinem das Böllern verbieten, aber für diejenigen, die sensibel reagierende Tiere haben, können die nachfolgenden Tipps hilfreich sein.
Frühe Gewöhnung und Desensibilisierung
Bei zum Beispiel jungen Hunden und Katzen ist es wichtig, diese nach und nach an verschiedene Reize und Situationen zu gewöhnen. Dazu gehören auch laute Geräusche. Klingt zunächst ungewöhnlich, aber kann tatsächlich hilfreich sein: Sounds mit Feuerwerksgeräuschen abspielen. Erst leise und je nach Empfinden des Vierbeiners können diese nach einer Zeit lauter gestellt werden. Aber natürlich sollte das alles in einem moderaten Rahmen ablaufen.
Ruhige Stellen zu Hause zur Verfügung stellen
Während der Knallerei sollte es keinem Tier zugemutet werden, sich draußen aufhalten zu müssen. Neben möglichen Gehörschäden kann es nämlich leider auch häufig passieren, dass sich die Tiere Brand- und Augenverletzungen zuziehen. Je nach Wohngebiet beginnt die Knallerei auch schon vor der Silvesternacht oder zieht sich noch einige Tage darüber hinaus. Aus diesem Grund sollten Hundehalter ihre Hunde in dieser Zeit möglichst immer an der Leine führen. Für Freigängerkatzen gilt, dass diese nach Möglichkeit im Haus gelassen werden. Zur Sicherheit und für den Notfall wird zudem empfohlen, am Halsband einen Adressanhänger mit Telefonnummer anzufügen.
Wie eingangs bereits erwähnt, reagieren viele Tiere besonders sensibel auf das plötzlich kommende Feuerwerk. Zumal das Gehör von Hunden und Katzen ohnehin dem des Menschen überlegen ist. Da ist es fast unvermeidlich, dass die Vierbeiner nichts von dem Silvesterfeuerwerk mitbekommen. Dennoch können zu Hause „knallerfreie Zonen“ eingerichtet werden. Das geht am besten in ruhig gelegenen Zimmern, wo wenig Trubel herrscht. Fenster und Rollos sollten in der Silvesternacht geschlossen sein, damit Lärm und Lichtblitze bestmöglich abgedämmt werden.
Im Haus selbst kann dann für „Ablenkung“ gesorgt werden, indem man Musik oder den Fernseher im Zimmer leise laufen lässt, um für eine gewohnte und beruhigende Geräuschkulisse zu sorgen. Dasselbe gilt für die Beruhigung von Kleintieren und Vögeln. Gehege sollten sich ebenfalls in einem dunklen Raumbefinden und mit einem Tuch abgedeckt werden. Außengehege sollten abgeschirmt und gegen Feuerwerkskörper gesichert sein.
Wie sinnvoll sind Beruhigungsmittel?
Wenn die vorherigen Tipps nicht helfen und sich das Tier weiterhin unruhig oder gar panisch verhält, greifen viele Tierhalter oftmals zu Beruhigungsmitteln. Doch wie sinnvoll sind diese? Wenn man als Tierhalter bemerkt, dass die Angst auf den Magen schlägt und Appetitlosigkeit oder Durchfall auslöst, kann durchaus zu beruhigenden Medikamenten gegriffen werden. Auch wenn das Tier heftig zittert oder weiterhin sehr unruhig ist, können Beruhigungsmittel durchaus sinnvoll sein. Wichtig ist aber, dass man sich vorher mit dem Tierarzt abspricht, um mögliche Allergien oder Unverträglichkeiten zu vermeiden.
Wild- und Bauernhoftiere rund um Silvester schützen
Natürlich ist der Lärm nicht nur für Haustiere stressig, sondern auch für Wild- und Bauernhoftiere. Aus diesem Grund sollte das Anzünden von Silvesterfeuerwerk an Waldrändern und -lichtungen, in der Nähe von Höfen und Ställen, Tierparks sowie Tierheimen vermieden werden. Unabhängig von der Umweltverschmutzung sollten außerdem Reste der Feuerwerkskörper schleunigst beseitigt werden, um Vergiftungen oder Verletzungen der Tiere zu vermeiden.
Die genannten Tipps tragen nun hoffentlich zu einer stressfreien Silvesternacht bei. Einen abschließenden Tipp gibt es aber noch, und zwar diesmal für die Besitzer selbst: Ruhe bewahren und Sicherheit signalisieren ist oftmals schon die halbe Miete. Denn Tiere spüren, wenn das Herrchen gestresst ist und das kann sich dann ganz schnell auf die Tiere übertragen. Mit Normalität und Sicherheit kommt man dann auch entspannt ins neue Jahr! (jke)
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!