Effizienter bewegen: Darum kommen E-Gabelstapler immer häufiger zum Einsatz
Die Bundesregierung verfolgt ehrgeizige Klimaziele: 65 Prozent Emissionseinsparungen bis 2030. Neben privaten Verbrauchern ist primär die Industrie gefragt, denn sie verursacht einen Großteil der CO₂-Belastung. Allein 2021 wurden mehr als 120 Millionen Tonnen giftiger Gase ausgestoßen. Einsparpotenzial gibt es jedoch nicht nur in der Stahl- und Eisenindustrie, sondern auch in der Logistik und Lagerwirtschaft. Der Wechsel von einem Stapler mit Verbrennungsmotor auf einen E-Stapler kann die CO₂-Belastung pro Stunde deutlich minimieren.
Die CO₂-Bilanz: So viel verbrauchen Stapler pro Stunde wirklich
Auch Flurförderfahrzeuge gewinnen künftig bei der Reduktion des CO₂-Ausstoßes an Bedeutung. Während ein E-Stapler ca. 12,6 kg CO₂ stündlich verursacht, sind es bei einem Dieselstapler beispielsweise ca. 16 kg Emissionen.
Um die ehrgeizigen Klimaziele zu schaffen, sind auch Unternehmen angehalten, ihre Emissionen bis 2030 um ca. 50 Prozent (Vergleichswert zu 1990) zu reduzieren. Durch die Umstellung von einem Stapler mit Verbrennungsmotor auf ein Elektromodell können pro Stunde ca. vier Kilogramm CO₂ eingespart werden. Soweit die Theorie, doch die Elektrostapler sind nicht überall einsetzbar. In Bereichen, wo viel Kraft benötigt wird, reichen ihre Motoren häufig nicht aus, um sie mit den Leistungsparametern der Dieselstapler aufnehmen zu können. Auch die Investitionskosten in E-Stapler sind (noch) enorm und vor allem für kleinere Unternehmen kaum realisierbar.
Eine kostengünstigere Alternative bietet der Zweitmarkt. Wer seinen Elektrostapler gebraucht erwirbt, spart abhängig vom Hersteller und den Leistungsparametern rasch mehr als 20 Prozent. Sollen E-Modelle hingegen im kontinuierlichen Betrieb und (den Witterungsbedingungen ausgesetzten) Außenbereich genutzt werden, können sie an ihre Grenzen stoßen. Kommt der Stapler täglich in mehr als einer Schicht zum Einsatz, muss die Batterie zwischenzeitlich aufgeladen werden.
Dafür sind die E-Modelle umweltfreundlich, besonders leise und auch bei ihrer Verwendung äußerst flexibel. Allerdings fehlt es häufig an Kraft und Reichweite. Bei kontinuierlich hohen Rampen- und Hubarbeiten benötigt der Elektrostapler mehr Energie und muss folglich womöglich häufiger aufgeladen werden. Auch der Ladevorgang selbst will gekonnt sein, denn bei unsachgemäßem Vorgehen könnte die Batterie Schaden nehmen und muss womöglich kostenintensiv getauscht werden. Außerdem sollte die Ladung einer Elektrostapler-Batterie niemals weniger als 20 Prozent betragen, da auch dies zu einer langfristigen Leistungsreduktion führen kann.
Darum sind Diesel-Stapler trotz schlechterer CO₂-Bilanz häufig die bessere Wahl
Gabelstapler gebraucht mit Dieselantrieb kaufen – das lohnt sich vorwiegend für kontinuierliche Arbeiten, bei denen hoher Kraftaufwand benötigt wird. Auch beim Einsatz im Freien sind die Dieselstapler aufgrund ihrer robusten Bauweise oft die bessere Wahl. Im Vergleich zu den E-Staplern wird für den Einsatz der Dieselmodelle ein geringeres anfangs Investment benötigt, denn der geforderte belüftete Auflagebereich, wie bei den E-Modellen, entfällt. Bei den Wartungskosten haben jedoch die Elektrostapler die Nase vorn. Da sie ohne Verbrennungsmotor auskommen, haben sie weniger bewegliche Teile und damit verbunden ein geringeres Verschleiß- und Ausfallrisiko.
Dafür erzeugen dieselbetriebene Kraftpakete deutlich mehr Lärm und haben höhere Emissionswerte. Zusätzlich sind Unternehmen abhängig von den Treibstoffpreisen. Der Einsatz von Elektrostaplern und die kluge Integration einer Photovoltaikanlage bieten enormes Sparpotenzial, denn Unternehmen machen sich unabhängig von der Treibstoffversorgung.
Tipp: Nachhaltiges Business wird durch Förderprogramme unterstützt
Die Bundesregierung unterstützt nicht nur den Neukauf elektrischer Gabelstapler, sondern auch das Engagement bei nachhaltiger Energiegewinnung. Unternehmen, die einen gebrauchten E-Gabelstapler erwerben, können trotzdem von den Fördermöglichkeiten profitieren und langfristig ihre Energiekosten sogar bis auf null Euro senken. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Unternehmensgelände beispielsweise gibt es durch die KfW vergünstigte Förderkredite und durch die Einspeisung ins öffentliche Netz sogar zusätzliches Einnahmepotenzial.
Die Amortisationszeit für das Investment in eine Photovoltaikanlage ist häufig schon ab fünf Jahren möglich. Für Unternehmen die Chance, sich langfristig autark aufzustellen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Wer beispielsweise für sein Business keine Ausgaben für Stromkosten hat, kann dies in seiner Preisgestaltung berücksichtigen und sich womöglich einen lukrativen Wettbewerbsvorteil verschaffen. (prm)
Agentur Artikel