Bundesweiter Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige
Neuwieder Gesundheitsamt: Ausgrenzung von Drogenabhängigen macht das Problem nur schlimmer
Neuwied. Seit 1998 rufen die Deutsche AIDS-Hilfe, der Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit und der Bundesverband JES (Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung von Junkies, Ehemaligen und Substituierten) dazu auf, dabei zu sein, Gesicht zu zeigen und zu informieren.
Auch das Gesundheitsamt Neuwied war aus diesem Anlass zusammen mit der AIDS-Hilfe Koblenz, der Suchtprävention der Caritas, der Suchtberatung des Diakonischen Werkes, der Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (Nekis) und der Selbsthilfegruppe JES Neuwied mit Informationsständen in der Neuwieder Fußgängerzone präsent.
Thema in diesem Jahr: „Drogengebrauch und Menschenrechte“. Dieser Tag ist nicht nur zum Gedenken, sondern es sollen auch viele Menschen angesprochen werden, damit etwas im Sinne der Menschenrechte für Drogenabhängige getan wird. Ein Schwerpunkt liegt auf der Forderung, Menschen in Haft den gleichen Zugang zu Prävention und Behandlung zu ermöglichen wie Menschen „draußen“.
Zwar ist die Zahl der Drogentodesfälle in den letzten zehn Jahren zurückgegangen, aber nach wie vor sind bessere Behandlungs-und Betreuungsangebote nötig. Insgesamt sehen die Hilfsorganisationen nicht zuletzt die Gesellschaft gefordert. „Wenn wir als Gesellschaft Drogengebraucher weiterhin in erster Linie ausgrenzen, an den Rand drängen und unter Druck setzen, wird sich in der Gesamtproblematik wenig zum Positiven ändern“, so Heidi Hoeboer vom Neuwieder Gesundheitsamt.
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