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Nachricht vom 16.01.2023    

"Ruude Nas und jeck dabei": Fantastisch-fröhliche Karnevalsrevue der Ehrengarde Neuwied

"Ruude Nas und jeck dabei - für die Clowns Manege frei": Das war das Motto, unter der die Ehrengarde Neuwied zur traditionellen Sitzung ins Neuwieder Heimathaus eingeladen hatte. Der Einmarsch aller Korps gestaltete sich als Triumphzug in die "Naiwidder Narrhalla", wo die heimische Narrenschar eine fantastisch-fröhliche Revue erlebte.

Die Gardisten hatten alles unter Kontrolle! (Fotos: Jürgen Grab)

Neuwied. Eine proppenvolle Narrhalla, eine vielfach bunt kostümierte, erwartungsvolle Narrenschar im prächtig dekorierten Festsaal und ein bereits zu Sitzungsbeginn souveräner Ehrengarde-Kommandeur und "Empfangschef" Alexander Wertgen auf der Narrenbühne bildeten das Entrée zur traditonellen Sitzung der ruhmreichen Newieder Ehrengarde. In Anlehnung an den Tanz der eigenen "Traumtänzer Kompanie" wurde die Gardesitzung unter dem Motto "Ruude Naas und jeck dabei - für die Clowns Manege frei" mit dem Einmarsch aller vier Ehrengarde-Korps zu einem Augen- und Ohrenschmaus der besonders attraktiven Art und gestaltete sich zu einem fantastisch-originellen Ereignis, das den Neuwieder Narren in der Heimathaus-Narrhalla nach zweijähriger Karneval-Abstinenz offenkundig große Freude bereitete.

Schon zu Beginn der Sitzung war klar, dass Musikus Klaus Lempart mit seinem universellen Musikinstrument die Gäste in der Heimathaus-Narrhalla auf das Beste unterhalten würde, sodass die Stimmung immer auf einem unterhaltsamen Level blieb. Dass die Ehrengarde unter dem Kommando von Alexander Wertgen mit dieser Gardesitzung wiederum ein karnevalistisches Highlight der besonders attraktiven Art bieten würde, war den meist farbenfroh kostümierten Gästen zwar klar, doch welche Mühe hinter den jeweiligen Einstudierungen steckt, konnten sie nur erahnen.

Offiziersrunde gibt den Ton an
Die Offiziersrunde, welche in der uniformierten Garde den Ton angibt, setzt sich insgesamt aus mehr als 150 Jahren Erfahrung in der Garde zusammen. Alexander Wertgen als Kommandeur und Steffi Kugler als Kommandeuse sowie Thomas Kurz als Vizekommandeur, Matthias Wertgen als Spieß und Sophie Weingarten als Zahlmeisterin sind längst zu unentbehrlichen Aktiven geworden, wobei der Gardetanz der Ehrengarde durchaus ein herausragendes Event war.

Trotz aller fröhlichen Stimmung bei der ersten "Sitzung" nach zwei unerfreulichen Corona-Jahren herrschte doch auch ein wenig Melancholie im Saal, als Superkarnevalist Fredi Winter von seiner markanten Rolle als redegewandter Sitzungspräsident Abschied nahm. Kommandeur Alexander Wertgen ließ gerne die Verdienste von Fredi Winter Revue passieren, wobei er auch mit Wehmut an dessen kongeniale Zusammenarbeit mit dem verstorbenen "Mini" Günter Kutscher erinnerte, die beide (unter anderem auch mit Robert Raab) ein unschlagbares Team bildeten. Da "Winnie" als Entertainer bei den jeweiligen Sitzungen dem Publikum erhalten bleibt, war der Abschied als Sitzungspräsident zwar schade, aber durchaus zu verschmerzen, da er als "vortragender Rat" dem Publikum nicht verloren geht.

Famose Show- und Gardetänze
Nachdem Wertgen die neuen Ehrenoffiziere vorgestellt und die famosen "Piccolos" mit ihren Trainerinnen Melanie Klein und Andrea Schulz ihre "Wild-West-Tänze" dargeboten hatten, folgten die unterhaltsamen Show- und Gardetänze der "Funky Diamonds" von den Mädels (und Jungs) der TSG Irlich und der KG Horhausen. Beide Tanzformationen zeigten Tänze mit jeweils fantastischen Choreografien, die das Publikum absolut begeisterten und entsprechende Zugaben enthusiastisch gefeiert wurden.



Ihnen folgte Protokoller Markus Schröder, der das politisch-gesellschaftliche Geschehen in Deutschland und der Welt durchaus in kritisch-humorvoller Form zur Kenntnis brachte. "Ruhrkumpel" Hans-Martin Schröder konnte mit seinen Ausführungen konkret und mit Blick auf bekannte heimische Eigenschaften jeweils aussagekräftig, aber doch liebevoll das "Naiwidder Geschnuddel" auf die Schippe nehmen und über so manches skurrile Erlebnis berichten, was unbedingt zur Heiterkeit in der Narrhalla beitrug.

Mit Prinz und Hofstaat
Bei einer traditionellen Gardesitzung darf natürlich auf keinem Fall das örtliche Prinzenpaar Prinzessin "Claudia I., aus dem Tal der glitzernden Reben, Lieblichkeit am Rhein" sowie "Prinz Udo I, von prickelnden Perlen und Mikrofon" fehlen, wobei allerdings Prinzessin Claudia wegen Krankheit nicht mitfeiern konnte, während der komplette Hofstaat offenkundig in bester Laune eine attraktive Performance bot. Der Prinz Karneval und sein Hofstaat wurde von den Narren ebenso begeistert gefeiert wie die Ehrengarde, die unter dem Kommando von Alexander Wertgen und dem Trainerduo Markus Schröder und Mareike Meenen einen fantastischen Gardetanz auf der wunderbar dekorierten Bühne darboten.

Fredi Winter, der als Sitzungspräsident das närrische Geschehen "voll im Griff" hatte, hatte sich zudem wiederum große Mühe gemacht, einen besonders inhaltsfröhlichen "Vortrag" (immer ohne Manuskript) zu halten, der auch durchaus Reminiszenzen an vormalige tolle "Büttenreden" enthielt, mit denen der Vollblutkarnevalist karnevalistische Geschichte geschrieben hat und auch diesmal die Gäste zu Jubelstürmen veranlasste. Es war schließlich sein langjähriger Narrenbegleiter Manfred Fergen, der anhand von alten Fotos den närrischen Lebenslauf des ehemaligen Landtagsabgeordneten nachzeichnete und sich damit durchaus den Applaus der Narrenschar sicherte.

Nach dieser famosen "Best of Fredi"-Darbietung startete das Heddesdorfer Männerbalett von den "Pantalones de Famosos" vom Grün-Weiß Frohsinn Heddesdorf " durch und am späteren Abend gab noch der Reservisten-Chor der Ehrengarde mit seinem Motto "Hurra wir leben noch", ebenso ein gelungenes Bühnen-Spektakel wie das Husaren-Corps Grün-Weiß Linz, das unter dem Kommando von Markus Zimmermann die Bühne im Heimathaus eroberte. Schließlich sorgte das "Traumtänzer-Kompanie getreu ihres Mottos nicht nur für "ruude Naas", sondern auch als Clowns in der Manege für eine echt jecke Stimmung in der wunderbar dekorierten Narrhalla, die mit dem letztendlichen gemeinsamen Bühnen-Spektakel aller teilnehmenden Künstler ihren fulminanten Abschluss fand. (Jürgen Grab)



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