Elgerts Bolzplatz war ein Volltreffer
Sportliches Freizeitangebot wird rege genutzt und hat die Gemeinde fast nichts gekostet
Elgert. Der Ortsbeirat hat beschlossen, den Bolzplatz am Ortsrand zu verbessern. Der durch das viele Spielen etwas holprig gewordene Rasenplatz soll geebnet und Löcher im Boden aufgefüllt werden.
Die Spielfläche mit den beiden massiven Eisentoren in Jugendspiel-Größe gibt es seit einem Jahr. Anfangs waren einige Elgerter dagegen. Sie beklagten die hohen Kosten für einen Bolzplatz. Und der werde ja doch nicht genutzt. Die Gemüter beruhigten sich, als Ortsvorsteher Karl-Heinz Schneider entgegnete: „Der Platz hat nichts gekostet außer meine Arbeitskraft!“ Die Wiese gehört der Gemeinde.
Ein Tor und zwei Tornetze fand Karl-Heinz Schneider noch im Gemeindelager. Das zweite Tor hat ein Elgerter Bürger in Eigenleistung hergestellt. Die Tornetze sind am Boden mit einem Eisengestell befestigt, dass man zum Mähen hochklappen kann. Auch dieses Gestell haben sich die Elgerter selbst gebaut. Vier Fahnenstangen zur Begrenzung der Eckpunkte hat Karl-Heinz Schneider für wenig Geld in einem Dierdorfer Werkzeugmarkt gekauft. Die Auslinien markiert er mit einer Kreideschubkarre. Aus drei Autoreifen hat er ein Geschicklichkeitsspiel ähnlich dem Torwandschießen gebaut und an den Rand des Bolzplatzes gestellt.
Regelmäßig wird die Fußballwiese von den Dierdorfer Stadtarbeitern gemäht. Das klappt gut, sagt der Ortsvorsteher des mit 400 Einwohnern kleinsten Dierdorfer Stadtteils. Nur das Hochklappen der Netzrahmen vergessen die Stadtarbeiter manchmal.
Genutzt wird der Bolzplatz intensiv. Elgert hat 83 Jugendliche unter 14 Jahren. Die kommen zum Fußballspielen auf den Bolzplatz. Auch die älteren Jugendlichen bis 17, 18 Jahre nutzen die sportliche Freizeitmöglichkeit gerne. Und viele bringen ihre Freunde aus benachbarten Ortschaften mit, weil es dort so gute Spielmöglichkeiten wie in Elgert nicht gibt. Die sollen sogar noch besser werden: Wenn der Platz etwas geebnet wurde, soll anschließend noch eine kleine Hütte mit Sitzgelegenheiten dort errichtet werden. Auch hierbei werden die Elgerter wieder viel Eigenleistung erbringen.
Nicht nur im Hinblick auf die Fußballbegeisterten tut Elgert viel für seine Jugend. Seit langem gibt es den Jugendtreff, der viel mit dem Nachwuchs des Ortes unternimmt. Elgert ist für seine gute Jugendarbeit weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Mit der Nachbargemeinde Maroth hat Elgert ein Abkommen getroffen, dass die Kinder aus Elgert kostenlosen Eintritt ins Marother Strandbad haben. Holger Kern
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