Deichstadtvolleys verpassen Punktgewinn
Der VC Neuwied unterlag dem Dresdner SC mit 1:3 Sätzen (25:16, 17:25, 14:25, 19:25) und erzielte damit erneut ein gutes Ergebnis gegen einen der Ligafavoriten. Die einheimischen Deichstadtvolleys kommen mehr und mehr im Oberhaus an. Als Beweis mögen der erste und über weite Strecken auch der vierte Satz gelten.
Neuwied. Im ersten Durchgang gab Trainer Yağlıoğlu in der Startformation diesmal auf den Außenpositionen neben Sina Fuchs Sina Stöckmann den Vorzug. Yasmine Madsen spielte wie gewohnt diagonal und wurde später erneut zur besten Neuwiederin gewählt. Geburtstagskind Elisabeth Kettenbach führte Regie, die wieder sehr erfolgreiche Laura Broekstra und Laura Berger, die schon beim Einlaufen Sonderapplaus von den recht zahlreichen Dresdner Fans erhielt, starteten im Mittelblock. Neuwied nutzte in dieser Phase den Heimvorteil und überrannte unter den Augen von Bürgermeister Peter Jung und 300 begeisterten Fans den DSC.
Auf Neuwieder Seite klappte fast alles: Laura Berger setzte mit einer langen Aufschlagserie die gegnerische Annahme unter gehörigen Druck, Abwehr und Ballannahme und somit die Regie funktionierten gut: Die Angreiferinnen kamen zu spektakulären Punkterfolgen, Laura Broekstra unterstrich besonders im Blockspiel ihre weiter ansteigende Form und die gegenüber den Dresdner Riesinnen eher kleingewachsene Lisi Kettenbach kam in Luftkämpfen zum Erfolg. „Wenn man gegen mich drückt, habe ich noch immer gewonnen“, erzählt sie schmunzelnd. So rieben sich die Fans die Augen, als am Ende ein 25:16 auf der Anzeigetafel stand.
„Wir haben im ersten Satz auf einem sehr hohen Niveau gespielt“, zeigte sich Yaglioglu im Publikumsinterview zufrieden. „Bevor sich Dresden an uns gewöhnen konnte, hatten wir das Momentum genutzt, aber nicht, weil Dresden nichts gelungen ist, sondern weil wir unsere Sache gut gemacht haben!“
Dresdens Trainer hatte zur Satzmitte seine erfahrene Außenangreiferin Pallag und Zuspielerin Straube eingewechselt und daran bis zum Spielende nichts mehr geändert. So setzte sich mit zunehmender Dresdner Gewöhnung an die beengten Neuwieder Verhältnisse allmählich die größere Routine durch. Der Aufschlagdruck, besonders durch Jennifer Janiska und MVP Kayla Haneline wuchs und das Neuwieder Spiel wurde zunehmend ungenau. Nach dem 6:6 setzte sich Dresden allmählich ab und erzielt mit 17:25 den Satzausgleich.
Auch im dritten Durchgang kämpfte Neuwied zwar weiter, doch häuften sich Missverständnisse. Yağlıoğlu zog die Notbremse, wechselte fünf Positionen durch, wohl um seiner heutigen ersten Garnitur eine mentale Pause zu verschaffen und gab den Satz deutlich mit 14:25 ab.
Geschlagen war Neuwied damit noch nicht, der Kampf um den Tiebreak sollte beginnen. Dresden machte weiter Druck mit den Aufschlägen, Neuwied knüpfte an die Leistungen des ersten Durchgangs an und hielt bis zum 19:19 mit. „Wir haben noch einmal eine Reaktion auf die zwei Sätze zuvor gezeigt, als Dresden uns mit dem Aufschlag herausgeschossen hatte“, lobt Yağlioğlu seine Mannschaft „Wenn wir den Ball im Spiel hielten, waren wir sehr unangenehm und haben unsere Punkte gemacht“. Letztlich aber setzte sich auch hier in der Crunchtime der Klassenunterschied bis zum finalen 19:25 durch. Ein Punkt gegen den Favoriten wäre nicht unmöglich gewesen…. „Ich hoffe, dass die Mannschaft von dieser Lehre profitiert und es in den nächsten Spielen in solchen Situationen besser macht“.
„Wir konnten heute eine gute Leistung abrufen“, stimmt ihm Lisi Kettenbach zu. „Wir haben es dann aber nicht geschafft, Fehler zu vermeiden. Wir finden dann keine Lösung und müssen hier noch viel lernen. Uns fehlen dann Sicherheit und Selbstvertrauen. Wir wollten unbedingt diesen einen Punkt… Es hat aber an meinem Geburtstag bei dieser Stimmung trotzdem super viel Spaß gemacht, gegen Dresden zu spielen“.
„Es ist für großartig, was wir im Januar geleistet haben, wir haben zwei Sätze gegen Große gewonnen. Das ist eine Steigerung gegenüber der Hinrunde“, resümiert Yağioğlu die Neuwieder „Genusswochen“.
Diese aber sind noch nicht ganz vorbei. Am kommenden Samstag, 4. Februar, 19 Uhr, treten die Deichstadtvolleys bei SW Erfurt an (Livestream bei Sport1extra). Das organisatorische Augenmerk aber richtet sich bereits auf das TV-Eventspiel am 11. Februar gegen LiB Aachen in der CGM-Arena Koblenz. Dafür strebt man an, einen neuen Zuschauerrekord aufzustellen. Ein Termin, den sich die Sportfans der Region vormerken müssen. (hw)
Die Deichstadtvolleys:
Carla Fuchs, Yasmine Madsen, Pia Fuchs, Sina Fuchs, Kristin vom Schemm, Sina Stöckmann, Elisabeth Kettenbach, Laura Broekstra, Laura Berger, Klara Single, Maya Sendner, Alice Turmovich;
Trainer: Tigin Yağlıoğlu
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