Werbung

Pressemitteilung vom 31.01.2023    

Arbeitsmarkt: Arbeitslosenzahlen in Neuwied und Altenkirchen steigen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied steigt die Zahl der Arbeitslosen im Januar
auf 8.658 Personen, 544 Personen mehr als im Dezember. Vor einem Jahr, im Januar 2022, waren es 7.977 Personen. Ein für den Jahresanfang üblicher Saisoneffekt, so vermeldet die Agentur in ihrem Arbeitsmarktbericht.

(Symbolfoto)

Kreis Neuwied / Kreis Altenkirchen. Winterliche Temperaturen, Befristungen und Kündigungstermine zum Jahresende lassen die Arbeitslosenzahlen im Januar ansteigen. Die Arbeitslosenquote stieg dementsprechend um 0,3 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent - das sind 0,4 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur, die die Kreise Neuwied und Altenkirchen betreut, zeigt sich daher nicht überrascht von der aktuellen Entwicklung. "Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den Wintermonaten war zu erwarten. Die saisonalen Einflüsse sorgen für verstärkte Arbeitslosigkeit aus dem Bau- und Gastgewerbe, aber auch aus dem Handel. Hinzu kommt die derzeit angespannte Lage durch Krieg, Energieversorgung, Preissteigerungen und Lieferengpässe. Tatsächlich fällt der Anstieg geringer als befürchtet aus und bewegt sich im üblichen Rahmen der Vorjahre."

Auch geht er von einem gewöhnlichen Abbau der Arbeitslosigkeit im Frühjahr aus. "Fachkräfte, die aktuell von der Arbeitslosigkeit betroffen sind, haben gute Chancen, rasch wieder einen Job zu finden. Bei Bedarf beraten wir auch gerne zu Qualifizierung und Weiterbildung und zeigen entsprechende Wege auf. Eine Arbeitslosigkeit kann nämlich auch eine Chance zur Neuorientierung bieten."

Was Unterbeschäftigung bedeutet
Wer an Qualifizierung und Förderung teilnimmt, wird währenddessen laut Gesetz
nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie
bezieht all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil ihnen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt.

Der Statistikservice der Bundesagentur für Arbeit zählt hier aktuell 12.019 unterbeschäftigte Personen, ein Anstieg um 459 Personen zum Vormonat und 1.484 Personen (14,1 Prozent) zum Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 7,0 Prozent - 0,9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.



NR-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

"Der Anstieg der Unterbeschäftigung ist im Jahresvergleich sehr deutlich", so der Agenturchef. "Die Unterbeschäftigung ist stärker gestiegen als die Arbeitslosigkeit. Dies ist maßgeblich auf die Geflüchteten aus der Ukraine zurückzuführen, die sich nun in Integrationskursen befinden", so Karl-Ernst Starfeld. Auch hier ist der Agenturchef zuversichtlich: "Diese Situation wird kein Dauerzustand sein - wir erleben die Geflüchteten als sehr positiv, in der Regel wirken sie gut mit, möchten sich integrieren und arbeiten. Wie ihr Weg individuell weitergeht, hängt natürlich entscheidend von der nicht absehbaren Entwicklung in ihrem Heimatland ab. Der Erwerb guter Sprachkenntnisse und zusätzlicher beruflicher Fähigkeiten begünstigt in jedem Fall
die Aufnahme einer Beschäftigung, auch wenn diese gegebenenfalls nicht von Dauer ist."

Winterpause im Stellenmarkt
Synchron zu den gedämpften Zahlen ist auch auf dem Stellenmarkt die Winterpause zu spüren. Die Betriebe meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der
Arbeitsagentur Neuwied und der Jobcenter im Januar 365 Stellen. Das sind 130 weniger als im Dezember und 152 weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an zu vermittelnden Jobs hat innerhalb der vergangenen Wochen um 22 abgenommen, und liegt aktuell bei 2.830 Stellen.

Kreis Neuwied stärker betroffen
Der abschließende geteilte Blick auf die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen zeigt, dass der Kreis Neuwied weiterhin stärker von steigender Arbeitslosigkeit betroffen ist.

Im Kreis Altenkirchen haben 3.543 Personen keine Beschäftigung. Das sind 156 mehr als im Vormonat und 338 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent und liegt 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Im Kreis Neuwied sind 5.115 Menschen ohne Arbeit, 388 mehr als im Dezember und 343 mehr als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 5,2 Prozent. Sie ist im Monatsverlauf, und auch im Vorjahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte gestiegen. (PM)


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Kürbiskunstaktion begeisterte Besucher

Neuwied. Im Rahmen einer parallelen Gewinnspielaktion schmückten Kürbisse besonderer Sorten die Schaufenster der innerstädtischen ...

Enkelglück: Großeltern werden und sein

Puderbach. Mit der Geburt des ersten Enkelkindes vollzieht sich ein Generationenwechsel - die Eltern werden zu Großeltern, ...

Netzwerktreffen des "Naturpark Netzwerk Naturschutz" in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Günter Hahn, erfahrener Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Haushaltsplan der Stadt Neuwied erstmals seit 30 Jahren wieder im Plus

Neuwied. So stimmte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit dem zuvor vom Kämmerer, Beigeordneter Ralf ...

Rheinbreitbach: Kollision zwischen Roller und Pkw

Rheinbreitbach. Beim Verlassen des Grundstückes übersah die 68-jährige Pkw-Fahrerin ein herannahendes Kleinkraftrad und stieß ...

"Zwei von uns", ein schmerzhafter Rückblick

Region. Vor einem Jahr geschah das Unfassbare und der "Albtraum der Polizeifamilie" wurde grausame Realität: innerhalb von ...

Zwei Fahrzeugführer unter Drogeneinfluss - ein Unfall

Dierdorf/Asbach. Bei der Überprüfung des Pkw-Fahrers stellten die Beamten fest, dass der Pkw nicht mehr über eine gültige ...

"Danke" sagen: Westerwald-Brauerei feiert Jahresauftakt mit Kunden

Hachenburg. Gemeinschaft wird bei Hachenburger großgeschrieben und deshalb war für die Organisatoren der Westerwald-Brauerei ...

Neues vom Verschönerungsverein Hanroth

Hanroth. Nach der Begrüßung erfolgte der Jahresbericht 2022 aus Sicht des Vorstandes. Anschließend trug die Schatzmeisterin ...

Werbung