Pressemitteilung vom 06.02.2023
Fortbildung im Kinder- und Jugendschutz fand großen Anklang
Einen sehr hohen Stellenwert für das Freizeitverhalten junger Menschen hat - wenig überraschend - das Internet. Dem Thema "LGBTQIA*-Jugendliche im Netz" nahmen sich 30 Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendförderung der Stadt und des Kreises Neuwied in einer gemeinsamen Fortbildung an.
Neuwied. Denn queere Jugendliche nutzen das Netz im Vergleich zu Gleichaltrigen noch aktiver und länger. Queer - das bedeutet: nicht heterosexuell und/oder nicht der zweigeschlechtlichen Norm entsprechend. Online ist es meist einfacher, sich (auch anonym) zur sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität zu informieren und mit gleichaltrigen "Queers" in Kontakt zu treten, die im persönlichen Umfeld vielleicht wenig oder gar nicht sichtbar sind. So spielt das Internet eine besonders unterstützende Rolle, da hier Bestätigung, Verständnis und Ermutigung stattfindet. Doch neben diesen positiven Aspekten müssen die Jugendlichen gleichzeitig damit rechnen, dort belästigt und diskriminiert zu werden. Ausgerichtet und organisiert wurde die Fachtagung von Tanja Buchmann vom Kinder- und Jugendschutz der Stadt Neuwied.
Die Medien- und Genderpädagogin Corinna Schaffranek stand an diesem Tag als Referentin zur Verfügung. Unter verschiedenen Leitfragen gab sie einen Einblick in die Lebenswelt der Community und Anregungen dazu, die eigene pädagogische Haltung zum "Thema Queer" zu hinterfragen und Diskriminierung, Mobbing und Homo- beziehungsweise Transfeindlichkeit entgegenzutreten. Denn zu einer Minderheit zu gehören, ist oft schwierig. "Vor allem dann, wenn man sich alleine fühlt und niemanden kennt, der auch queer ist", erläutert Tanja Buchmann. Sich untereinander auszutauschen, neue Freundschaften zu schließen oder mit anderen Menschen zu sprechen, die ein offenes Ohr haben, tut gut. Wichtig ist es daher auch in der Jugendarbeit, Räume und Treffmöglichkeiten zu schaffen, die eine Möglichkeit zum Austausch bieten und Kontaktaufnahme vereinfachen.
Beratungen bieten unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. online unter http://dgti.org, die Selbsthilfegruppe Trans* mit Leiterin Claudia Frorath, Kirchstr. 18, Bad Hönningen und "Queer Mittelrhein" per E-Mail an beratung@queer-mittelrhein.de. (PM)
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