Steimeler Laufenten brüten Hühnerküken aus
Ihre Heimat ist das von der Rentnerband von der Märchenühle geschaffene Paradies
Steimel. Was in Köln nur eine Sage war, ist im Westerwaldort Steimel Wirklichkeit. Dort gibt es sie: „Die Heinzelmännchen“. Überall wo sie gebraucht werden sind sie zur Stelle und verrichten Arbeiten für das Gemeinwohl des Ortes.
Die Rede ist von der „Rentnerband von der Märchenmühle“. Eine verschworene Gemeinschaft von elf rüstigen Rentnern, die sich um die Belange des Ortes Steimel kümmern und sich regelmäßig an der Steimeler Märchenmühle treffen. Dieses Gelände war vor zehn Jahren noch absolut trostlos. Nachdem drei Container voll Schutt und Müll abgefahren, Strom und sauberes Wasser da war, die Einzäunung wieder in Ordnung gebracht und der Weiher wieder abgedichtet wurde, entstand so nach und nach das heute zu bestaunende „Paradies“.
Mit im Paradies leben glückliche Hühner mit einem Hahn und auf dem Weiher zwei Laufenten, die mit im Hühnerhaus nächtigen. Im wöchentlichen Turnus hat jeweils ein Mitglied „Hühnerdienst“.
Den Rentnern fiel auf, dass die Enten Eier legen und das Weibchen anfing zu brüten. Nach drei Wochen kam Wilfried Nelles morgens zum Stall, um nach dem Rechten zu sehen, da kamen ihm die Laufenten mit neun Küken entgegen. Küken sehen sich ja irgendwie ähnlich, aber diese sahen nicht wirklich nach Laufenten aus. Es waren Hühnerküken.
„Irgendwie müssen sich die Laufenten die neun Hühnereier unter den Nagel gerissen haben“, mutmaßt Wilfried Nelles. Im Nest lagen noch vier Eier, die schon kalt waren. „Wir haben sie überprüft, sie waren befruchtet und in ihnen steckten die Entenküken“, erzählten die Rentner.
Man muss wissen: Enten haben eine Brutzeit von vier Wochen. Jetzt haben die „Jungs“ ein Problem. Die Enten müssen eingesperrt bleiben, denn die Hühner können schlecht schwimmen und gingen sehr wahrscheinlich ganz schnell an Unterkühlung zu Grunde. Sind doch ihr Federkleid und schon gar nicht der derzeitige Flaum zum Baden gemacht. Wolfgang Tischler
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