Pressemitteilung vom 22.02.2023
Neuwieder Bürgerliste lud ein zum Thema Verkehrsentwicklungsplan
Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) der Stadt Neuwied stand im Mittelpunkt der offenen Fraktionssitzung der Neuwieder Bürgerliste, zu der die Stadtratsfraktion immer am 1. Mittwoch im Monat im Rahmen ihres Bürgergesprächs einlädt. Als Fachreferenten konnten Nina Porz, Leiterin des Stadtbauamtes und Theo Winkelmann von der zuständigen Planungsabteilung gewonnen werden.
Neuwied. Neben an der Stadtpolitik interessierten Bürgern wurden auch Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs ADFC, Ortsgruppe Neuwied begrüßt. Das Verkehrsentwicklungskonzept wurde zusammen mit der Neuwieder Bürgerschaft und den politischen Vertretern unter der Erarbeitung durch das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro BSV aus Aachen entwickelt. Die Haupthandlungsfelder beinhalten die Themen Rad-, Fußgänger- und Kfz-Verkehr, Parken sowie Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV). Als Leitziele wurden die Begriffe "klimaneutral - gut vernetzt - sicher und barrierefrei" festgelegt. Der Entwurf ist auf der Website der Stadtverwaltung einsehbar.
Aufgrund der schlechten Ausgangslage begrüßten alle Teilnehmer, dass der VEP einen deutlichen Fokus auf die Verbesserung des Radverkehrs legt. Bedenken gab es zur Umsetzung der im Plan vorgeschlagenen Ideen. Sowohl der Stellen- als auch der Haushaltsplan der Stadt lassen hier keine Aufbruchstimmung erkennen.
Diskussionen entwickelten sich zum Thema Fahrradstraßen, die für den Durchgangsverkehr gesperrt werden sollen, wie zum Beispiel die Ringstraße in Heddesdorf und die Engerser Straße in der Innenstadt. Da die Ringstraße als Hauptverkehrsachse zum südöstlichen Stadtzentrum dient, wurden als Alternativen die Wall- und Kastellstraße beziehungsweise die Matthias-Erzberger-Straße ins Spiel gebracht, die auch heute schon gerne von Radfahrern benutzt werden. Für ein endgültiges Meinungsbild sollen die Eingaben der Bürger abgewartet werden.
Die Engerser Straße als geplante Fahrradstraße soll über die Fußgängerzone hinaus Richtung Irlich geführt werden. Die Freigabe dieser Fußgängerzone für Radfahrer freut die Bürgerliste ganz besonders, hatte sie sich doch in einem Stadtratsantrag bereits 2016 dafür eingesetzt. Damals waren außer der LINKEN alle Parteien dagegen.
Im Bereich Abstellplätze und Ladeinfrastruktur für Fahrräder sahen die Teilnehmer noch viel Platz nach oben. Anregungen gab es zu den Möglichkeiten der sofortigen Umsetzung von Radfahrstreifen, zum Beispiel in der Andernacher Straße. Um die Probleme der jetzigen Fahrradinfrastruktur zu verdeutlichen, wird der ADFC geführte Fahrradtouren anbieten. Dies bietet gerade für Stadtratsmitglieder eine gute Gelegenheit, vor der Abstimmung über den endgültigen Entwurf des VEPs die Schwachstellen zu orten und zu bewerten.
Als weiteres Thema greift der Verkehrsentwicklungsplan die langjährige Forderung der Bürgerliste auf, den innerörtlichen Verkehr inklusiv Cityring als Tempo 30-Zone auszuweisen. Nun endlich sind sich alle Stadtratsfraktionen einig, und dieses Ziel wurde im Verkehrsentwicklungsplan festgeschrieben. Tempo 30 wird Neuwied sicherer und klimafreundlicher machen.
Zu vielen weiteren Themenbereichen des Verkehrsentwicklungsplans entwickelten sich angeregte Diskussion. Da sich der Plan bis zum 17. Februar in der Offenlage befand, ist die Neuwieder Bürgerliste jetzt sehr gespannt auf die eingegangenen Vorschläge und Kritikpunkte vonseiten der Bürgerschaft. (PM)
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