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Nachricht vom 07.03.2023    

Raiffeisenbank Neustadt blickt auf ein turbulentes Jahr zurück

Auf ein turbulentes, unterm Strich aber zufriedenstellendes Jahr blickt die Raiffeisenbank Neustadt zurück. Zinsanstieg, Ukraine-Krieg und die Geldautomatensprengungen lauten die Stichworte, die das Geschäftsjahr 2022 geprägt haben.

Raiffeisenbank Neustadt blickt auf ein zufriedenstellendes Jahr zurück. Foto: Raiffeisenbank Neustadt

Neustadt. "Trotz aller Widrigkeiten ist es der Bank möglich, 1,2 Millionen Euro dem Eigenkapital zuzuführen und insgesamt 430.000 Euro in Form von Dividenden und Mitgliederbonus an unsere Mitglieder auszuzahlen", wie Vorstandsmitglied Konrad Breul erklärt.

Besonderen Einfluss auf das Bankgeschäft hatte das Ende der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB). Im ersten Halbjahr konnten dem Bankvorstand zufolge noch viele Häuslebauer vom sehr niedrigen Zinsniveau profitieren. Nachdem die EZB in mehreren Schritten die Zinsen deutlich anhob, sah dies dann anders aus: Für viele platzte der Traum vom eigenen Haus aufgrund gestiegener Darlehenszinsen und weiter steigender Baupreise. "Dieser Tsunami auf dem Zinsmarkt hat alle kalt erwischt", berichtet Konrad Breul. Das blieb auch für die Raiffeisenbank selbst nicht folgenlos: Der enorme Zinsanstieg von insgesamt 2,8 Prozent verursachte auch Kursverluste bei Wertpapieranlagen der Banken. Diese summierte sich für das heimische Institut auf mehrere Millionen Euro. "Dank unserer robusten Kapitalausstattung ist es uns gelungen, die Folgen abzufedern und das Ergebnis zu sichern", betont Vorstandsmitglied Martin Leis.

Mehr Kundeneinlagen, weniger Dispokredite
Die Folgen des Ukraine-Kriegs, die Rekordinflation, die Energiepreissteigerungen und auch die Ängste vor einer Rezession haben sich laut Konrad Breul und Martin Leis bisher nicht negativ auf die Kunden der Bank ausgewirkt. "Wir können sogar das Gegenteil feststellen: Die Einlagen auf den Girokonten der Privatkunden sind um rund zehn Prozent angewachsen, und die Inanspruchnahme von Dispokrediten ging um zehn Prozent zurück", berichtet Konrad Breul, der allerdings auch zu bedenken gibt, dass die gestiegenen Energiekosten erst in diesem Jahr richtig spürbar werden. Für die Wertpapiersparer verlief das Jahr eher unerfreulich. Während Immobilienfonds stabil blieben, gab es bei vielen anderen Fonds - nach Jahren positiver Kursentwicklungen - deutliche Rückschläge.



Insgesamt schloss das Jahr 2022 für die Neustadt mit einem Bilanzwachstum von 8,6 Prozent auf 553 Millionen Euro ab. Bei den Kundeneinlagen gab es ein Wachstum um 35 auf 458 Millionen Euro, während das Kundenkreditgeschäft um 6,7 Prozent zulegte. Das lag vor allem an Krediten an Firmen, die nach der Coronadelle wieder verstärkt investieren. Ein Plus kann der Vorstand auch bei der Zahl der Mitglieder vermelden: Die Genossenschaft wuchs auf 11.400 Mitglieder, die insgesamt 6.500 Anteile neu zeichneten.

Zukunft der Bargeldversorgung
Zum Blick auf das Geschäftsjahr 2022 zählt auch die Sprengung des Geldautomaten der Filiale Fernthal am 18. November. Zwar konnten die Täter trotz zweifacher Sprengung nicht an die Geldbestände des Automaten gelangen, hinterließen aber ein Bild der Verwüstung. Klar ist nach Auskunft von Martin Leis inzwischen, dass die Filiale in Fernthal nicht wieder eröffnen wird. Stattdessen prüft die Bank derzeit, ob und wo sie einen neuen Automatenstandort realisieren kann. Zu diesem Zweck läuft eine Bürgerbefragung zur Frage der Bargeldversorgung. "Wir werden uns bei der Entscheidung vom Votum der Bürger und unseres Regionalbeirats leiten lassen", verspricht Konrad Breul.

Am 11. Januar wurde die Raiffeisenbank Neustadt bekanntlich erneut Opfer von Automatensprengern - diesmal in der Hauptstelle in Neustadt. Die Explosion war so heftig, dass zum einen ein Bewohner des Hauses mehrere Tage im Krankenhaus verbringen musste und zum anderen gewaltige Schäden an Haus und Mobiliar zu beklagen sind. "Was wir aber auch erleben durften, war eine beeindruckende Teamleistung unserer Belegschaft: Alle haben mit großem Engagement dafür Sorge getragen, dass bereits am nächsten Tag die Bankgeschäfte wieder laufen konnten", lobt Martin Leis die Mitarbeiter. Schon in Kürze soll es in Neustadt wieder einen Geldautomaten geben. Bis alle Schäden beseitigt sind, werden allerdings noch viele Monate ins Land gehen. Red


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