Werbung

Pressemitteilung vom 14.03.2023    

Die Not gesehen - Waldbreitbacher Franziskanerinnen feiern gleich zwei Jubiläen

"Sie sah die Not der Kinder, Jugendlichen und Soldaten und ließ sich mit ihren Mitschwestern dahin rufen, wo Not in unserer Region groß war", das hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann über die Ordensgründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, Mutter Rosa Flesch, gesagt.

Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann (rechts) gratuliert der Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar und Dr. Heinz-Jürgen Scheid, Vorsitzender des Vorstandes der Marienhaus Stiftung, zum Doppeljubiläum der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Foto: Bistum Trier/Julia Fröder

Waldbreitbach. Anlass war das Doppeljubiläum: Seit 160 Jahren besteht die Gemeinschaft, und vor 120 Jahren bündelten die Schwestern ihre Tätigkeiten vor allem im Gesundheitswesen in der juristischen Gesellschaftsform einer GmbH.

"Was für ein schöner Tag", begrüßte Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar die Gäste aus kirchlichem, politischem und gesellschaftlichem Leben auf dem Klosterberg. "Ohne Gott wären wir jetzt nicht hier, daher möchten wir ihm danken", sagte Magar bei dem Pontifikalamt am 13. März. Hauptzelebrant war Bischof Ackermann; Pater Dr. Hans Langendörfer, Vorstandsmitglied der Marienhaus Stiftung, und der Trierer Domkapitular und Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes, Benedikt Welter, standen als Konzelebranten mit am Altar.

In seiner Predigt ging Ackermann auf den Bibelvers (Lukas 4,24 - 30) ein, in dem der allgemein bekannte Ausspruch von Jesus festgehalten ist: "Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt." Dies habe auch Mutter Rosa gespürt. Unter dem Eindruck der am 11. März beendeten 5. Vollversammlung des Synodalen Weges lautete die Einschätzung des Bischofs: "Sie war ein Opfer von Machtmissbrauch, von klerikaler Bevormundung - und auch ihrer Mitschwestern." Jahrelang hatte Margaretha Flesch (so ihr Geburtsname) versucht, eine Erlaubnis zur Ordensgründung vom Ortspfarrer zu erhalten; scheiterte aber immer wieder.



Doch ihr Ehrgeiz zahlte sich aus: Als 1861 der Trierer Bischof Arnoldi nach Waldbreitbach kam, berichtete der dortige Pfarrer von Margaretha Flesch und ihrem dringenden Wunsch, die Gelübde versprechen zu dürfen. Arnoldi stimmte zu, und am 13. März 1863 erhielten Margaretha Flesch und zwei Mitschwestern Habit und Schleier.

15 Jahre später wurde die Stifterin der Gemeinschaft als Generaloberin nicht wiedergewählt und die Erinnerung an sie sollte getilgt werden. Mutter Rosa wurde von der neuen Ordensleitung in abgelegene Filialen versetzt. Bis zu ihrem Tode am 25. März 1906 lebte sie still und unerkannt im St. Marienhaus. Viele junge Schwestern wussten nicht, dass sich hinter der alten Gartenschwester die Ordensgründerin verbarg. Doch der Geist von Mutter Rosa überlebte bis in die heutige Gegenwart.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst in der Gesamtverantwortung und an der Orgel von Dekanatskantor Peter Uhl, an der Trompete von Jürgen Bieker und durch den "Mutter-Rosa-Chor". Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion unter dem Schlagwort "Aufbruch" statt. (PM)


Mehr dazu:   Kirche & Religion  
Lokales: Rengsdorf & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Rengsdorf auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Kürbiskunstaktion begeisterte Besucher

Neuwied. Im Rahmen einer parallelen Gewinnspielaktion schmückten Kürbisse besonderer Sorten die Schaufenster der innerstädtischen ...

Enkelglück: Großeltern werden und sein

Puderbach. Mit der Geburt des ersten Enkelkindes vollzieht sich ein Generationenwechsel - die Eltern werden zu Großeltern, ...

Netzwerktreffen des "Naturpark Netzwerk Naturschutz" in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Günter Hahn, erfahrener Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


"Misch Dich ein": Hass und Gewalt keine Chance geben

Neuwied. Vom 20. März bis zum 2. April steht dieses Jahr die bundesweite Aktion unter dem Motto "Misch Dich ein". Mit Unterstützung ...

Bürgerdialog: FDP diskutiert über KiTas und Schulen

Waldbreitbach. Einleitend erklärte Tim-Jonas Löbeth, Vorsitzender der FDP Rengsdorf-Waldbreitbach, die Intention der Zusammenkunft: ...

Kasbach-Ohlenberg: Kradfahrer verletzt sich bei Kollision mit einem Reh

Kasbach-Ohlenberg. Dabei konnte der Fahrer dem letzten Reh nicht mehr ausweichen und kollidierte mit dem Tier. Der Mann ...

Experte erörterte Energiespar-Maßnahmen im Stadtteiltreff

Neuwied. In den Räumlichkeiten des Stadtteiltreffs gab er nützliche Informationen und Tipps. Interessierte Bürgern nutzten ...

Vier Jahre und neun Monate Gefängnis wegen versuchten Mordes

Koblenz. Eine kurze Zusammenfassung der Anklage der Staatsanwaltschaft Koblenz: Der Angeklagte aus dem Kreis Neuwied soll ...

Birkenhof-Brennerei feiert 175-jähriges Jubiläum mit großem Brass-Festival

Nistertal. Neben den lokalen Helden des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Nistertal gibt es Blechmusik mit fetten Beats ...

Werbung