Pressemitteilung vom 05.04.2023
Workshopreihe in Linz zum Thema "Mehr Natur im Garten wagen"
Seit mehr als drei Jahren entwickelt die Stadt Linz im Rahmen ihres Konzeptes "StadtNATUR" ihre eigenen öffentlichen Grünflächen naturnah und insektenfreundlich weiter. Nun wurde eine Veranstaltungsserie ins Leben gerufen, bei der Grundlagen und Ideen für den eigenen Garten vermittelt werden.
Linz. "Um die im städtischen Bauhof gemachten Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Neu- und Umgestaltung auch den Bürgern weiterzugeben, haben wir im März eine Veranstaltungsserie ins Leben gerufen. Hier werden Grundlagen und Ideen vermittelt, wie der Einzelne im eigenen Garten etwas für die Vielfalt der heimischen Pflanzen- und Tierwelt tun kann", so der für die naturnahe Stadtentwicklung zuständige erste Beigeordnete Helmut Muthers.
Geleitet wurden die vier Workshops im Linzer Rathaus von Dipl.-Biologin Stephanie Martin aus Dattenberg, die die Stadt Linz von Anfang an mit ihrer Expertise beim Konzept und bei der Umsetzung berät und unterstützt. Sie informierte zu folgenden Themenschwerpunkten:
Alternativen - nicht nur zu Schottergärten!
Klimawandel auch im Garten - Was tun?
Gartenelemente sinnvoll gestalten!
Wie hole ich mir mehr Natur in den Garten?
Zu jedem Thema bekamen die Teilnehmer von Stephanie Martin unzählige Informationen und vor allem konkrete Hinweise, was sie tun können, wenn sie den eigenen Garten zu einem natürlichen Lebensraum gestalten wollen:
So lassen sich zum Beispiel die Hitzeflächen der Schottergärten durch lebendige Pflanzungen ersetzen, die bei guter Bodenvorbereitung und standortgerechter Pflanzenauswahl wenig Arbeit machen.
Mit den Folgen des Klimawandels lässt sich ebenfalls durch passende Pflanzen erfolgreich umgehen. Durch weniger Versiegelung, sinnvolle Regenwassernutzung, Dachbegrünung und - besonders wichtig - den Verzicht auf Torfprodukte kann ein wichtiger Beitrag zu mehr Klimaschutz geleistet werden.
Beim Thema "Gartenelemente" wurde deutlich, dass jeder Baustein im Garten auch Lebensraum sein kann, wenn er lebensfreundlich gestaltet wird. Natursteinmauern mit Material aus der Region, offene Pflasterfugen, wassergebundene Decken und kleine Wasserelemente können ein wahres Paradies für Insekten und andere Tiere sein.
Stephanie Martin: "Allerdings gelingt das alles nur, wenn das Grundgerüst an Pflanzen aus heimischen Arten besteht. Ohne diese können die heimischen Tiere kaum Nahrung, vor allem aber keine Eiablageorte, Überwinterungsmöglichkeiten und passende Nektarquellen finden. Durch Jahrzehntausende gemeinsamer Entwicklung ist dieses Zusammenspiel entstanden - und lässt sich nicht durch schön bunt blühende, aber leider fremdländische Pflanzen ausgleichen. Nur heimische Pflanzen helfen den heimischen Tieren, zu überleben. Und je mehr davon, desto besser."
Wie das genau gehen kann, welche Bodenvorbereitungen erforderlich sind, woher man Pflanzen und Saatgut überhaupt bekommt - all dies wurde an vier Abenden erläutert und rege diskutiert. Die Teilnehmer ließen sich überzeugen, auch von der Idee, einfach mal weniger zu tun und der Natur mehr Raum zu lassen. Und vielleicht spricht es sich ja noch weiter herum, dass ein vielleicht im ersten Eindruck "unordentlicher", aber dafür bunter Garten mit heimischen Pflanzen lebendiger ist - vor allem für alle, die sich dort aufhalten und erholen dürfen.
Wie aktuell die Themen sind, zeigte sich auch an der Teilnehmerzahl. Bei den vier Veranstaltungen waren zwischen 30 und 40 Personen anwesend, die sich begeistert zeigten und der Stadt Linz für diese Form der Bürgerbeteiligung dankten. Helmut Muthers versprach, die Workshops mit Stephanie Martin im nächsten Jahr erneut anzubieten. (PM)
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