Kreiswasserwerk Neuwied erhöht die Gebühren
Wegen der deutlich höheren Energiekosten steigt der Verbrauchspreis für Tarifabnehmer des Kreiswasserwerkes auf 2,49 Euro pro Kubikmeter an.
Kreis Neuwied. Wie bereits im Dezember angekündigt, hat der Neuwieder Kreistag aufgrund der enorm gestiegenen Stromkosten eine Erhöhung der Verbrauchspreise beim Kreiswasserwerk beschlossen. Wir berichteten. Rückwirkend zum 1. Januar 2023 kostet der Kubikmeter Wasser für die sogenannten Tarifabnehmer ("normale Hausanschlüsse") nun 2,49 Euro netto. Zuvor waren es zuletzt 2,09 Euro.
Sonderabnehmer mit Wasserlieferungsverträgen - das sind vor allem die Wasserwerke der Verbandsgemeinden Bad Hönningen und Dierdorf - zahlen künftig 1,39 statt 1,17 Euro pro 1.000 Liter. Inwieweit es dort noch zu Preiserhöhungen kommt, bleibt abzuwarten. Die Verbandsgemeinde Dierdorf hatte bereits im Dezember letzten Jahres eine Erhöhung beschlossen. Wir berichteten.
"Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bringt diese Erhöhung Mehrkosten in Höhe von 64,20 Euro im Jahr beziehungsweise 5,35 Euro im Monat mit sich. Bei einem Single-Haushalt fallen jährlich etwa 19,26 Euro zusätzlich an", rechnete Landrat Achim Hallerbach im Kreistag vor. Er machte weiter deutlich, dass "diese sicherlich spürbare Mehrbelastung sogar noch um einiges höher hätte ausfallen müssen, wenn nicht die Strompreisbremse des Bundes den extremen Anstieg der Stromkosten deutlich entschärft hätte".
Landrat Achim Hallerbach gab allerdings auch zu bedenken, "dass zwar inzwischen feststeht, dass die Strompreisbremse grundsätzlich auch für Kommunen und kommunale Betriebe gilt, es jedoch noch immer offene Fragen zu den beihilferechtlichen Entlastungshöchstgrenzen gibt". Somit bestehe noch "ein gewisses Restrisiko, dass die Entlastung für das Kreiswasserwerk letztlich geringer und das Ergebnis schlechter ausfallen könnte als erhofft".
Apropos Ergebnis: Im 1. Nachtragswirtschaftsplan für das Jahr 2023 kalkuliert das Kreiswasserwerk jetzt mit einem Gewinn von rund 250.000 Euro. Im ursprünglichen Wirtschaftsplan war ein Jahresverlust von 2,5 Millionen Euro errechnet worden. "Ohne die vorgeschlagene Gebührenerhöhung wäre ein ausgeglichener und damit für die ADD genehmigungsfähiger Nachtragswirtschaftsplan für das Kreiswasserwerk in weite Ferne gerückt", stellte Landrat Achim Hallerbach im Kreistag fest. (red)
Hintergrund
Das Versorgungsgebiet des Kreiswasserwerks umfasst die Verbandsgemeinden Asbach, Linz und Rengsdorf/Waldbreitbach. Das Wasser wird in den Seen des Engerser Feldes gespeichert und muss von dort entsprechend energieaufwendig in die Höhengemeinden des Westerwaldes gepumpt werden.
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