60 Jahre junger Luftsportverein feierte seinen Geburtstag und die neue Start- und Landebahn
Zweitägiges Flugplatzfest in Wienau ging am Sonntagabend mit einer spektakulären Flugshow von Vater und Sohn Nibergall zu Ende
Wienau. Zwei Tage lang herrschte reger Flugverkehr über dem kleinen Wienau und der umliegenden Region. Der Luftsportverein hatte anlässlich seines 60-jährigen Bestehens eingeladen und zeigte den Besuchern seine Maschinen und seine Flugkünste.
Lothar Kroheck erklärte den Gästen über Mikrofon und Lautsprecher, was vor ihren Augen und über ihren Köpfen geschah. Zum Beispiel das Fluggerät, das an Robbi, Tobbi und das Fliwatüt erinnerte: „Das ist ein so genannter Tragschrauber, ein Gyro-Copter. Hier wird die fehlende Fläche des Flugkörpers durch den Rotor ersetzt. Der Rotor wird nicht durch Motorkraft, sondern rein durch den Flugwind angetrieben. Dadurch hat der Tragschrauber die Möglichkeit, bei einer niedrigen Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern noch zu fliegen. Er gilt als absturzsicher, weil er egal was passiert immer Wind unter dem Rotor hat. Ein absolut traumhaftes Erlebnis, so ein Flug mit dem Gyro-Copter. Sie können das vergleichen mit einer Fahrt auf einer Harley Davidson, nur dreidimensional.“
In allen Flugzeugen und Seglern konnten auch die Besucher der Flugschau mitfliegen. Zwischendrin gab es Vorführungen wie die von Ralf Nibergall mit seinem siebzehnjährigen Sohn Nico. Während der Vater mit seiner viersitzigen Militärmaschine Baujahr 1967 (der „Ferarri der Lüfte“) Kunststückchen am Himmel vollführte, begleitete ihn dabei das von seinem Sohn von der Erde aus gesteuerte Modellflugzeug. Teilweise kamen sich die beiden unterschiedlich großen Flugzeuge dabei spektakulär nahe.
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Besonders gefreut haben sich die Mitglieder des Luftsportvereins über einen überraschenden Funk-Gruß von „ganz oben“, als eine Air Berlin-Passagiermaschine auf dem Weg nach Neapel auf die Wienauer Frequenz schaltete und der Veranstaltung einen guten Verlauf wünschte. Lothar Kroheck: „Das war einfach traumhaft!“
Kurz vor dem Flugplatzfest hat der 130 Mitglieder starke Luftsportverein noch die vierzig Jahre alte 580 Meter lange Start- und Landeplan komplett renoviert. Das hat 60.000 Euro gekostet, wovon zur Freude des Vereins 20.000 Euro der Sportbund Rheinland übernommen hat.
In den Genuss, auf der neuen Bahn starten und landen zu können, kam auch der Puderbacher Verbandsbürgermeister Wolfgang Kunz, der beim Aussteigen schelmisch lächelnd sagte: „Ich habe mir die Verbandsgemeinde Puderbach angeschaut, natürlich auch die Verbandsgemeinde Dierdorf. Sie liegen sehr nah beieinander, alles geht fließend ineinander über – das war schon ein sehr interessanter Eindruck.“
Gegen 18 Uhr am Sonntagabend endete das Wienauer Flugplatzfest. Holger Kern
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