Intendant Lajos Wenzel verlässt die Deichstadt in Richtung Trier
Von Ulrike Puderbach
Die Verabschiedung von Indendant Lajos Wenzel als Intendant des Schlosstheaters in Neuwied fand im Rahmen einer Sonderveranstaltung mit der Inszenierung von "Nora" statt. Zahlreiche Gäste waren erschienen, um den beliebten Intendanten zu verabschieden.
Neuwied. Nachdem Lajos Wenzel im Sommer 2019 nur ein halbes Jahr vor der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen die Intendanz am Schlosstheater Neuwied übernommen hatte, hat er in der Deichstadt viel bewegt. Er hat dem Jungen Schlosstheater eine eigene Bühne im Seitenflügel geöffnet, die Landesbühne an den Puls der Zeit geführt und viele - auch politisch brisante - Themen angefasst. Mit "Der erste letzte Tag" von Sebastian Fitzek und "Dieses bescheuerte Herz" in einer Inszenierung mit Elyas M'Barek hat er moderne Stücke auf die Bühne gebracht und zahllose Zuschauer wieder für das Theater begeistern können.
Trotzdem verlor er nicht den Fokus auf die Inszenierung klassischer Stücke wie zum Beispiel Goethes "Werther". "Der Reichsbürger" behandelt ein aktuelles, brisantes politisches Thema. Mit der Auswahl all dieser Stücke in den vergangenen Spielzeiten hat Lajos Wenzel immer wieder seine Vielseitigkeit und seine Begeisterung für das Theater unter Beweis gestellt.
Vollprofi als Intendant
Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck fand in seiner Rede viele lobende Worte für die Arbeit, die Lajos Wenzel für das Schlosstheater Neuwied und somit auch für den Spielort der Landesbühne Rheinland-Pfalz geleistet hat: "2019 hat mit Lajos Wenzel ein Vollprofi die Leitung der Landesbühne übernommen - ein absoluter Glücksfall für das Theater. Wenzel hat die Landesbühne auf die Höhe der Zeit geführt und deren Repertoire komplett verändert. Von Anfang an sprühte Wenzel vor Ideen, holte Rechte für Uraufführungen wie 'Dieses bescheuerte Herz' nach Neuwied und packte mit politischen Werken wie 'Der Reichsbürger' heiße Eisen an. Darüber hinaus schrieb er Förderanträge und kooperierte, wo immer möglich, denn Vernetzung und Synergien liegen ihm. Auch die Zeit der Corona-Pandemie nutzte er, um mit schnellen und kreativen Ideen die Theaterbesucherinnen und -besucher zu Hause mit Online-Aufführungen an die Landesbühne zu binden. Um auch Kinder und Jugendliche verstärkt für das Theater zu begeistern, hat Wenzel eine eigene Bühne extra für das Kinder- und Jugendtheater JUSCH im Seitenflügel des Neuwieder Schlosses eröffnet. Im Namen der Landregierung danke ich Lajos Wenzel für die geleistete Arbeit und wünsche ihm, dass er in Trier nicht minder erfolgreich arbeiten wird wie hier in Neuwied."
Nächste Station: Stadttheater Trier
Im Anschluss an die Aufführung von "Nora", einem modern umgesetzten Schauspiel von Henrik Ibsen (ein Bericht folgt), wurde Lajos Wenzel im Rahmen des Empfangs und der Feierstunde noch eine Fototasche mit vielen Erinnerungen und Momenten aus der Deichstadt übergeben, damit er Neuwied an seiner neuen Wirkungsstätte in Trier nicht ganz vergisst. Denn auch wenn der Weggang des beliebten Intendanten für Neuwied ein großer Verlust ist, wie auch Oberbürgermeister Jan Einig in seiner Rede betonte, so kann man ihm nur das Beste für seine weitere Karriere am Stadttheater in Trier wünschen.
Die lange währende Tradition des Theaters in Neuwied wird in der kommenden Spielzeit von dem 60-jährigen Schauspieler, Regisseur, Autor und Theaterdirektor René Heinersdorff als neuer Intendant weitergeführt werden. (Ulrike Puderbach)
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