Pressemitteilung vom 23.05.2023
Gemeinsam: Tag der Religionen in Neuwied
Am Sonntag, dem 4. Juni, wird wie schon im vergangenen Jahr der "Tag der Religionen" begangen mit einem Treffen am Engel der Kulturen um 17 Uhr (Fußgängerzone Kreuzung Mittelstraße/Engerser Straße) und einem anschließenden Abend der Begegnung im nahegelegenen Gemeindehaus der Marktkirche.
Neuwied. Am Engel der Kulturen werden Vertreterinnen und Vertreter der christlichen, der muslimischen und der ezidischen Religionsgemeinschaften die Freiheitsrechte verlesen, die Graf Friedrich am 4. Juni 1662 verkünden ließ. Die 1662 erlassenen Freiheitsprivilegien enthielten für neue Bürger großzügige Rechte, unter anderem das Recht auf Religionsfreiheit. In der entsprechenden Urkunde heißt es: "Denen, die sich hier häuslich niederlassen wollen, welchen Standes und Religion sie auch immer sind, wollen wir besondere Freiheiten und Immunitäten versprechen."
Beim anschließenden Abend der Begegnung im Gemeindehaus der Marktkirche stellen sich Neuwieder Mitbürger verschiedenster Religionsgemeinschaften vor. Bei gemeinsamem Essen gibt es dann die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Musikalisch begleitet wird das Treffen am Engel der Kulturen und im Gemeindehaus durch die beiden Musiker von Klezfuentes aus Koblenz, die jüdische Lieder zu Klarinette und Saxofon vortragen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dazuzukommen. Vertreter der Moscheegemeinden in Neuwied, der ezidischen Gemeinde, der katholischen und evangelischen Kirche sowie einiger Freikirchen steuern kulinarische Köstlichkeiten sowie Getränke bei und freuen sich auf den Austausch.
Die Idee für den Tag der Religionen stammt von Ahmed Cömez, einem jungen Muslim. "Interreligiöser und interkultureller Dialog und Austausch haben in meinem Leben als Gastarbeitersohn schon immer eine große Rolle gespielt", berichtet Ahmed Cömez. "Durch meinen Freundeskreis habe ich schon von Kindheit an verschiedene Glaubensrichtungen, Kulturen und Bräuche kennengelernt." Gegenseitiger Respekt und gegenseitige Verständnis hätten dabei immer im Vordergrund gestanden, so Cömez weiter. "Die Bedeutung der Religionsfreiheit für Neuwied hat mir meine Grundschullehrerin vermittelt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar", fasst Cömez zusammen.
"Das zeigt, wie sehr die unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften unserer Stadt daran interessiert sind, eine gemeinsame Basis zu suchen, auf der ein fruchtbares und einvernehmliches gesellschaftliches Zusammenleben aller möglich ist", betonen Pfarrerin Renate Schäning und Prof. Dr. Josef Freise, die die interreligiösen Initiativen koordinieren. (PM)
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