Neuer Kindergarten Dierdorf ist eine energetische Rarität in Deutschland
Einweihungsfeier für das vom Dierdorfer Architekt Christoph Mendel geplante Gebäude – Das Haus produziert mehr Energie als es verbraucht
Dierdorf. Seit Mitte Juli haben die Krippenkinder aus der „Alten Schule am Damm“ bereits den Kindergartenneubau in Besitz genommen. „Sie fühlen sich darin pudelwohl“, sagte Silvia Dills, die Kindergartenleiterin, bei der heutigen Einweihungsfeier des Neubaus in der Holzbachaue.
Die kleinen „Holzbachfrösche“ gestalteten die Eröffnungsfeierlichkeiten mit Liedvorträgen zwischen den Ansprachen mit. Die Gäste hörten das Lied, das die Kleinen jeden Morgen zur Begrüßung singen. Es lautet natürlich „Guten Tag“.
Wunderbar anzuschauen war auch der gesungene Vortrag mit gespielten Einlagen „Der Frosch zog Hemd und Hose an“. Hier waren die Kleinen von ihren Erzieherinnen entsprechend geschminkt und kostümiert worden. Dafür gab es von den Erwachsenen riesigen Applaus. Silvia Dills bedankte sich bei den Beteiligten und lobte auch den Architekt Christoph Mendel, der wo immer möglich, auf die Wünsche der Erzieherinnen eingegangen sei.
Bei der Schlüsselübergabe erläuterte Christoph Mendel, dass die Stadt Dierdorf mit dem Bau eines „Energie Plus Kindergartens“ Neuland betreten hat. Nach seinen Recherchen ist der Dierdorfer Kindergarten der zweite in der Bundesrepublik, der nach diesem hochwertigen Standard gebaut wurde.
Durch das Paket der energetischen Maßnahmen wie Dachneigung nach Süden, Wärmepumpe und Photovoltaik, Fenster nur in Südrichtung, kleine Eingangstür, kontrollierte Lüftung – produziert der Kindergarten doppelt soviel Energie wie er verbraucht.
Unter dem Motto „Herzenswärme, Sonnenwärme, Energie & Kinderlachen“ war die Einladung der Holzbachfrösche erfolgt. Der Stadtbürgermeister Thomas Vis meinte in seiner Rede dazu: „Ich bin mir sicher, dass diese vier Begriffe auf immer an diesem Ort zu finden sind.“
Dem Rat und den Ausschüssen dankte der Bürgermeister, dass diese fraktionsübergreifend das Energiekonzept lange vor den Ereignissen in Japan mitgetragen haben.
Ökologisch waren auch die Geschenke, die zum Beispiel der Kreis gab. Der erste Beigeordnete Achim Hallerbach brachte eine Kompostbirne mit. Mittels ihrer Hilfe können die Kinder erleben, wie aus organischen Abfällen wertvoller Humus entsteht. Mit diesem Humus könnten sie dann das geschenkte Apfelbäumchen einpflanzen.
Für die Verbandsgemeinde gratulierte Horst Rasbach und meinte: „Familienfreundlichkeit ist ein ganz entscheidender Standortfaktor für die Kommune und damit für die gesamte Verbandsgemeinde.“
Thomas Vis ist sich überzeugt, dass „mit dieser Einrichtung die Stadt neue Maßstäbe gesetzt hat und ein anspruchsvolles Betreuungskonzept bietet. Neben der Sicherstellung des Rechtsanspruchs haben wird das Ganztagsangebot erheblich ausgeweitet, obwohl es dafür keine Verpflichtung gibt“. Wolfgang Tischler
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