Kitas in Rheinland-Pfalz mit Weichmachern belastet
BUND Rheinland-Pfalz fordert Bundestagsabgeordnete auf, sich für Kindergesundheit einzusetzen
In mehreren Landkreisen in Rheinland-Pfalz sind Kindertagesstätten mit gesundheitsschädlichen Weichmachern belastet.
Das haben Untersuchungen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ergeben. Der BUND hat Staubproben von mehr als 200 Kindertagesstätten aus ganz Deutschland auf diese Schadstoffe analysiert. Die Laboranalysen zeigen, dass die Kitas im Durchschnitt dreimal höher mit Weichmachern belastet sind als normale Haushalte.
In den Kreisen Bad Dürkheim, Donnersberg und Neuwied waren auffällig hohe Werte zu finden. Der BUND Rheinland-Pfalz fordert die Bundestagsabgeordneten der betroffenen Kreise Norbert Schindler (CDU), Gustav Herzog (SPD) sowie Erwin Rüddel (CDU) auf, sich bei Bundesverbraucher-ministerin Ilse Aigner (CSU) für ein Verbot von Weichmachern in kindernahen Produkten einzusetzen. „Es ist davon auszugehen, dass auch in anderen Kitas im Land die Problemlage ähnlich ist. Kinder in ganz Rheinland-Pfalz müssen giftfrei aufwachsen können“ so Michael Ullrich vom BUND Rheinland-Pfalz.
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„Ursache für die hohe Belastung der Kitas mit Weichmachern sind vor allem Einrichtungsgegenstände aus Weich-PVC“, so Ullrich weiter. Hierzu zählen unter anderem PVC-Fußböden, Vinyltapeten, Turnmatten, Tischdecken aus Plastik und Möbelüberzüge aus Kunstleder. Während der Einsatz verschiedener Weichmacher in Spielzeug bereits verboten ist, dürfen sie in den meisten anderen Produkten weiterhin eingesetzt werden.
Auch die Bürgerinnen und Bürger aus den betroffenen Kreisen können dieses Anliegen unterstützen. Unter www.bund-rlp.de können sie sich an die Abgeordneten wenden, damit diese sich für gesunde Kitas einsetzen.
Weichmacher gehören zu den hormonellen Schadstoffen. Sie können das empfindliche Hormonsystem stören und werden unter anderem mit Störungen der Fruchtbarkeit und bestimmten Krebsformen in Verbindung gebracht.