Werbung

Pressemitteilung vom 05.06.2023    

Künstlerin Désirée Wickler zeigt Totentanz in der Linzer Galerie Markt9

Die Einladung zur Vernissage der aktuellen Ausstellung "Eldorado - Ein Totentanz" hat viele Menschen neugierig gemacht. Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Auch Dr. Hans Georg Faust, Bürgermeister der Stadt Linz am Rhein, nutzte die Gelegenheit, sich die Werke anzuschauen.

Von links: Sandra Irsch, Desirée Wickler und Elvira Mienert bei der Ausstellungseröffnung. (Foto: Ines Langs)

Linz. Zum offiziellen Beginn begrüßte Sandra Irsch, stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins Linz am Rhein, die Anwesenden. Sie gab einen kurzen Überblick über den künstlerischen Werdegang von Désirée Wickler, bevor sie das Wort an die Künstlerin übergab. Diese wiederum kündigte ohne weitere Umschweife die Kunsthistorikerin Elvira Mienert an, die als Spezialistin für Totentanz-Darstellungen – sie ist Vizepräsidentin der Europäischen Totentanz-Vereinigung – geradezu dafür prädestiniert sei, die Einführung in die Ausstellung zu übernehmen.

Zu Beginn ihrer Rede erinnerte diese daran, wofür der sagenumwobene Ort Eldorado in der Überlieferung stehe: für unermessliche Goldschätze und die vermeintliche Erfüllung aller Wünsche und das Ende aller Sorgen. Doch auch für die Gier nach Reichtum, die das Gold in vielen Glücksuchenden wecke. Letzteren Aspekt habe Edgar Allan Poe in seinem Gedicht „Eldorado“ aufgegriffen, in dem ein Ritter, der sein Leben lang nach dem Goldschatz sucht, am Ende von einem wandernden Schatten ins Tal der Schatten geführt wird. Dieses Motiv wiederum, wie auch das des Goldes, habe Désirée Wickler auf vielfältige Weise in ihren 24 großformatigen Leinwänden verarbeitet.

Als Nächstes gab Elvira Mienert einen kurzen Überblick über die Geschichte der Totentanz-Darstellungen seit dem Mittelalter, in deren Tradition die Werke der Künstlerin stünden. Sie erwähnte die Holzschnitte von Hans Holbein dem Jüngeren (16. Jahrhundert), der als erster eine szenische Darstellung gewählt habe. Die Künstlerin habe nun dem Totentanz ein modernes Antlitz gegeben. Sie stelle in ihren Arbeiten dar, welchen Obsessionen der Mensch verfalle. Dabei lege sie den Finger in viele Wunden, beleuchte sie doch neben individuellen menschlichen Abgründen wie dem Wahn nach Selbstoptimierung und zügellosem Konsum auch die Rolle mancher Großkonzerne.



Im Weiteren ging die Kunsthistorikerin auf die Gestaltung der Werke in Désirée Wicklers "Totentanz“ im Allgemeinen und im Detail ein, unter anderem auf die verwendeten Materialien und Motive, das Spiel mit Licht und Schatten sowie auf die Form der Bilder, die an Kirchenfenster oder Bögen von Kreuzgängen erinnerten. Sie erläuterte anschließend genauer die tiefere Bedeutung einzelner Bilder. Die Besucher folgten diesen Ausführungen aufmerksam, indem sie sich dem jeweiligen Bild zuwandten.

Zum Abschluss erwähnte Mienert, dass die Künstlerin – ganz der Tradition der Totentänze folgend – auch ein Künstlerbuch gestaltet habe, dessen volle Wirkung sich nur entfalte, wenn Licht hindurchscheine. Sie fasste noch einmal die Aussage des Gesamtwerkes zusammen: Dass Désirée Wickler damit den selbstsüchtigen, konsumorientierten Lebensstil unserer Gesellschaft anprangere, bei dem wir die Folgen weder für uns selbst, noch für die globale Gemeinschaft bedächten. Jeder könne sich in den Bildern finden, vermutlich nicht nur in einem. Sie habe den Kunstverein in eine kleine Kathedrale mit bunten Fenstern verwandelt.

Die Besucher sind eingeladen, die Bilder auf sich wirken zu lassen. Gelegenheit dazu besteht bis zum 25. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten des Kunstvereins: Freitag: 16 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und an Fronleichnam: 14 bis 18 Uhr. (PM)


Lokales: Linz & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Orgelklänge zur Fastenzeit in Neuwied

Am 6. April gibt der renommierte Organist Lukas Stollhof ein besonderes Konzert in der Pfarrkirche St. ...

20. Monkey Jump Kneipenfestival Hachenburg: Party-Hochburg am 29. März

ANZEIGE | Am Samstag, den 29. März, verwandelt sich Hachenburg in eine Festival-Hochburg, wenn das 20. ...

Erfolgreiches Debüt: "POPsicles" begeistern mit erstem Konzert

Der neue Pop- und Rock-Chor "POPsicles" aus Rengsdorf feierte sein erstes Konzert. Unter der Leitung ...

Kultureller Hochgenuss für den guten Zweck in Neuwied

Der Lions Club Neuwied-Andernach lädt am Freitag, dem 28. März, zu einem besonderen Benefizkonzert in ...

Flamenco-Klänge in Neuwied: Klaus Mäurer verzaubert mit Soloprogramm

Am 27. März wird die ARTOTHEK in Neuwied zur Bühne für ein besonderes musikalisches Erlebnis. Klaus Mäurer, ...

Teuflisch gute Jubiläums-Premiere in Bonefeld

Zu ihrem 40-jährigen Jubiläum hat die Theatergruppe der Verbandsgemeinde Rengsdorf 1985 die rabenschwarze ...

Weitere Artikel


Linzer Rheinpromenade: Mann will Radfahrer von Rädern ziehen

Ein Fußgänger sprach am Sonntagnachmittag (4. Juni) auf der Linzer Rheinpromenade zwei Radfahrer an und ...

Heimatverein Rheinbreitbach und Förderkreis Obere Burg feiern gemeinsam Jubiläen

Mit einem gemeinsamen Jubiläumsfest am Sonntag, 18. Juni, von 13 bis 18 Uhr feiern der Heimatverein Rheinbreitbach ...

Kanufahren leicht gemacht: Paddelkurse für Anfänger

Neben dem Kanurennsport wird beim Neuwieder Wassersportverein (NWV) auch das Kanuwandern gefördert. Der ...

Löschzug Engers feierte Feuerwehrfest für die ganze Familie

Bei herrlichstem Sonnenschein feierte nach dreijähriger Coronapause der Löschzug Engers der Feuerwehr ...

Fünf Tage - zehn Vorträge: Digitale Woche der Chancengleichheit

Jede Frau und jeder Mann soll die Chancen, die der Arbeitsmarkt bietet, nutzen können. Niemand soll wegen ...

Bühnenspaß & Wanderfreude: Die Sternwanderung in der Raiffeisen-Region

Das Wetter am Sonntag, 4. Juni, war optimal für alle Wanderwilligen, daher konnten die vielen Teilnehmer ...

Werbung