Buchtipp: "Verblendet" von Jutta Siorpaes und Jörg Schmitt-Kilian
Von Helmi Tischler-Venter
Erfahrungsberichte des Koblenzer Kriminalhauptkommissars a. D. Jörg Schmitt-Kilian kennen unsere Leser bereits. Zusammen mit der promovierten Historikerin Jutta Siorpaes hat er nun einen spannenden Kriminalroman aus Fiktion und Realität gestrickt. Er spielt überwiegend in Koblenz, wohin Ayse Yilmaz vor ihrem brutalen Ehemann geflohen ist.
Dierdorf/Roßdorf. Am Deutschen Eck wurde Polizeikommissarin Sabine Laube in ihrem Funkstreifenwagen aus nächster Nähe erschossen, ihr Kollege Bernd Müller überlebte schwer verletzt. Kriminalhauptkommissarin Lena Lieck musste erschüttert den Tod ihrer Freundin aufnehmen. Die Sonderkommission jagte einen Unsichtbaren, der keinen Hinweis hinterlassen hatte, denn die im Streifenwagen gesicherte DNA war keiner Person zuzuordnen.
Durch Zufall traf Lieck im Urlaub den französischen Killer Pierre Bouillon und wurde mit ihrer Freundin Claire entführt. Diese starb. Auch Kriminalhauptkommissar Tom Schneider geriet beim Versuch, Lena zu befreien, in die Gewalt des Killers. Lieck und Schneider mussten nach der Gewalttat monatelang in psychiatrische Behandlung.
Die Schatten der Vergangenheit verfolgen die beiden Kriminalisten immer noch, als fünf Jahre später ein durch Kopfschuss getöteter Mann in einer Koblenzer Wohnung gefunden wird. Diese gehört Ayse Y. und der Tote ist ihr Freund Jan. Das Tagebuch der Türkin ist verschwunden. Diese ist sich sicher, dass ihr Ehemann Ali und ihr Bruder Mesud einen Ehrenmord begehen wollen, um "Namus", die Ehre der Familie wiederherzustellen.
Daher wohnt Ayse zu ihrem Schutz bei einer befreundeten türkischen Gynäkologin in Winningen. Lena Lieck merkt nicht, dass sie auf der Hinfahrt verfolgt wird. Wie dicht die Killer an den Ermittlern dran sind, wissen die Leser, da der Roman zwischen Täter-, Opfer- und Polizeiperspektive hin und her wechselt. Das erhöht die Spannung.
Ayses Verhalten spielt ihren Verfolgern in die Hände. Die junge Türkin wird aus nächster Nähe erschossen, zum Erstaunen der Ermittler mit derselben Waffe, mit der fünf Jahre zuvor Sabine Laube in ihrem Streifenwagen erschossen wurde.
Welche Rolle spielt der Verfassungsschutz? Was wissen die Geräuschlosen wirklich?
Weitere Nebenkriegsschauplätze sind die komplizierten Beziehungen zwischen Tom Schneider, Lena Lieck und dem arroganten Kriminalhauptkommissar Lukas Arnold.
Nicht nur die Polizisten werden immer wieder durch unerwartete Wendungen des Falls geschockt, auch die Leser müssen auf spannende und perfide Finten gefasst sein.
Das 369-seitige Taschenbuch ist erschienen bei TZ-Verlag & Print GmbH, ISBN 978-3-96031-016-7. (htv)
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