Pressemitteilung vom 20.06.2023
Ehre für die 1. Bundeskönigin: Andrea Reiprich war Trägerin des Marienkleides bei Heiligtumsfahrt
Die 1. Bundeskönigin aus Waldbreitbach, Andrea Maria Reiprich, durfte sich geehrt fühlen! Bei der Heiligtumsfahrt 2023 in Aachen durfte sie am 70. Jahrestag des Aufstandes vom 17. Juni 1953 das Marienkleid präsentieren.
Waldbreitbach/Aaachen. Es handelt sich dabei neben der Windel und dem Lendentuch Christi sowie dem Tuch der Enthauptung des Heiligen Johannes des Täufers, um eines der vier Heiligtümer, die im Kaiserdom aufbewahrt werden und alles sieben Jahre Ziel zahlreicher Pilger sind. Im Jahr 1937 kamen trotz massiven Drucks der NS-Schergen rund 800.000 Pilger nach Aachen - jene Heiligtumsfahrt ging als "Wallfahrt des stummen Protests" in die Geschichte ein.
Das Marienkleid ist eine antike häusliche Webarbeit. Der Überlieferung zufolge hatte Maria den Jünger Johannes den Auftrag erteilt, ihre Kleider an fromme Nachbarn zu verteilen. Im Jahr 451 wurde das Kleid, das in einer Truhe bei einer frommen Frau in Galiläa aufbewahrt wurde, von zwei "Pilgern" gestohlen und nach Konstantinopel transportiert Leo I. ließ in der Marienkirche von Blachernai einen Anbau für das Kleid errichten und ihn reichlich ausstatten. Aus Furcht vor Plünderung und Entweihung des Heiligtums durch persische Truppen wurde das Kleid in die Hagia Sophia gebracht, von wo aus es um 800 an Karl den Großen gesandt wurde. Dort fand es seine bislang endgültige Bleibe.
Als einziges der vier Heiligtümer im Aachener Dom wird es zur Heiligtumsfahrt entfaltet. Das Kleid ist 153 Zentimeter lang, der Saumumfang beträgt 246 Zentimeter, die Spannweite der Ärmel 132 Zentimeter.
Während der Heiligen Messe, zelebriert vom Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, und dem Aachener Bischof Dr. Helmut Drieser, wurden die Reliquien im Innern des Altares verschlossen und am Ende des Gottesdienstes zurück in den Dom transferiert. Am vergangenen Montag (19. Juni) endete die Heiligtumsfahrt mit der Verschließungsfeier. Dabei wurden die Tuchreliquien wieder in den Marienschrein verbracht. Dieser erhielt danach ein neues Schloss, dessen Schlüssel im Anschluss rituell von zwei Goldschmiedemeistern zersägt wurde. Dem Kustodienrecht gemäß erhält das Domkapitel den Schlüsselkopf, der Stadtrat bekommt den Schlüsselbart. (PM)
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