Tipps zum Mückenschutz, die jeden jucken
RATGEBER | Endlich Sommer, ab ins Wochenende und an den See – das denken auch die Mücken. Denn da gibt es Menschen, die sich gut mit dem Gesumme und Gesteche nerven lassen. Es sei denn, sie haben sich vorher hilfreiche Tipps zum Mückenschutz eingeholt und wissen jetzt, wie sie Mücken vertreiben und was sie im Falle eines Stichs machen können. Dafür reichen manchmal schon einfache Hausmittel.
Erste Hilfe, wenn der Mückenstich juckt
Eigentlich sorgt der Speichel der Mücken dafür, dass Betroffene den Stich gar nicht spüren. Denn er betäubt die Stelle, sodass die Mücke unentdeckt Blut saugen kann.¹ Es ist das eigene Immunsystem, das auf den körperfremden Speichel reagiert und eine Abwehrreaktion auslöst. Dann rötet sich die Einstichstelle und der Mückenstich fängt an zu jucken.
Schnelle Abhilfe verschaffen batteriebetriebene Hitzestifte, welche die Stelle auf etwa 50 Grad Celsius erhitzen und dadurch das Eiweiß aus dem Speichel der Mücke zerstören.¹ Umgekehrt hilft auch Kälte, weil sie den Entzündungsprozess lindert und damit das Brennen eindämmt.¹ Das geht zum Beispiel mit feuchten Umschlägen, einem Kühlpad oder auch Eiswürfeln, die in einem Tuch eingewickelt sind. Nach einem Stich muss es also schnell gehen, um den Juckreiz zu unterbinden – deshalb sind bei einem Mückenstich Hausmittel wie zum Beispiel Essig besonders beliebt. Vieles davon hat man oft im Haus und ist schnell griffbereit.
Und auch, wenn der Mückenstich noch so sehr juckt: Finger weg vom Kratzen, das macht den Reiz langfristig nur noch schlimmer. Manche Menschen entwickeln auch eine sehr starke Immunreaktion, bei der eine Rötung von mehr als zehn Zentimeter Durchmesser entsteht und Kreislaufbeschwerden sowie Atemnot hinzukommen können.² Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Mücken über Gerüche vertreiben
Für einen ruhigen Tag am See oder auf dem Balkon ist es gut zu wissen, was Mücken überhaupt anlockt und mit welchen einfachen Tipps sich ein guter Mückenschutz aufbauen lässt. Zum einen zieht der Kohlenstoffdioxid im Atem die Tiere an.¹ Zum anderen spielt der Körpergeruch eine entscheidende Rolle: Bei der Zersetzung von Schweiß sind Hautbakterien beteiligt, die im Prozess Gerüche freisetzen.¹
Das lockt die Mückenweibchen an, die mit dem Eiweiß aus dem Blut nach der Befruchtung Eier bilden können.¹ Deshalb helfen regelmäßiges Duschen und eine ausreichende Körperhygiene bereits, um den Körper für die Mücken unattraktiver zu machen.
Auch mit Insektenschutzmitteln lassen sich Mücken vertreiben, vor allem, wenn sie die Wirkstoffe DEET oder Icaridin enthalten.¹ DEET reizt aber mitunter die Augen und Schleimhäute, weshalb bei Babys, Kleinkindern und Schwangeren eher Icaridin verwendet werden sollte.¹ Und Achtung am See: Baden verkürzt die Wirkdauer; der Schutz muss danach erneuert werden.¹ Das gilt auch nach starkem Schwitzen oder Abrieb, zum Beispiel durch Kleidung.
Außerdem meiden Mücken manche Gerüche einfach von Natur aus. Dazu zählen unter anderem Zitrusfrüchte und Lavendel, aber auch Eukalyptus und Zedernholz.¹ Sie sind in Form von ätherischen Ölen in manchen natürlichen Anti-Mückenmitteln enthalten. Deshalb kann es als vorbeugender Tipp gegen Mücken helfen, ungefähr stündlich ein paar Tropfen davon auf die Haut aufzutragen – solange keine entsprechende Allergie bekannt ist.¹
Mückenschutz durch Kleidung: Tipps für die Kleiderwahl
Wer längere Hosen und Shirts trägt, zieht weniger Mücken an. Bei heißem Wetter empfiehlt sich luftige Kleidung, die den Körper umspielt und durch den Luftzug auch etwas Abkühlung bringt. Wer im hohen Gras unterwegs ist, sollte die Hose am besten in die Socken einschlagen, um zusätzlich auch Zecken fernzuhalten.
Mücken haben einen sehr feinen Rüssel. Deshalb stellt Kleidung aus dichtem Stoff einen besseren Schutz dar als grobmaschige Kleidungsstücke.¹ Helle Sachen halten zudem Insekten ab, die in der Dämmerung oder nachts aktiv sind. Als zusätzlichen Effekt wärmen sie den Körper weniger auf als etwa dunkle Kleidung.
Extra-Tipp: Kleidung hilft besonders gegen Mücken, wenn sie mit Insektenschutzmittel eingesprüht ist. Dafür gibt es spezielle Mittel, die extra für die Kleidung vorgesehen sind.
Welche Tipps zum Mückenschutz helfen in Innenräumen?
Auch nachts lässt sich das nervige Summen mit ein paar Tipps gegen Mücken eindämmen. Imprägnierte Moskitonetze zum Beispiel bieten einen sehr effektiven Schutz gegen die Insekten. Zum Einsprühen eignen sich unter anderem sogenannte Pyrethroide – das sind Wirkstoffe, die fast alle Insekten abtöten, sie vertreiben oder in ihrer Aktivität hemmen.³ Um den Schutz aufrechtzuerhalten, muss das Mittel je nach Zusammensetzung alle sechs Monate bis fünf Jahre neu aufgetragen werden.³ Oft finden Mücken die kleinsten Schlupflöcher, um an ihr Ziel zu kommen. Deshalb sollten Sie Ihre Moskitonetze, die wie ein Zelt um das Bett aufgestellt sind, zusätzlich unter der Matratze einschlagen.
Bei Reisen mit Hotel-Übernachtungen hilft ein genauer Blick auf die Lage: Manche Stadtteile sind besonders stark von Insekten betroffen; hier können Tipps von Einheimischen helfen. Ein guter Mückenschutz ist es zudem, ein Zimmer im oberen Stockwerk mit Klimaanlage oder Moskitonetz am Fenster zu wählen. (prm)
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¹ „Gegen den Juckreiz: Hausmittel gegen Mückenstiche“ AOK - Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/mueckenstiche-hausmittel-die-helfen/. Zugegriffen 7. Juli 2023.
² „Juckende Sommer-Souvenirs: Was hilft gegen Mückenstiche?“ Universitätsklinikum Düsseldorf, https://www.uniklinik-duesseldorf.de/ueber-uns/pressemitteilungen/detail/juckende-sommer-souvenirs-was-hilft-gegen-mueckenstiche. Zugegriffen 7. Juli 2023.
³ „Stechmücke & Co.: Hilfe bei Insektenstichen“. Die Techniker, https://www.tk.de/techniker/magazin/reisen/reisen-ohne-risiko/insektenstiche-stechmuecke-2007586. Zugegriffen 7. Juli 2023.