Pressemitteilung vom 27.07.2023
Mehr Qualität gefordert: Tierischer Aufstand in der Kita Windhagen
"So geht’s nicht weiter!", finden Kinder, Eltern und Erzieher der Kita St. Bartholomäus in Windhagen. Als symbolischen Protest formierten sie eine "Demonstration der Kuscheltiere", um auf die Missstände der im "Gute Kita"-Gesetz des Landes Rheinland-Pfalz festgelegten Rahmenbedingungen und deren Personalbemessung aufmerksam zu machen.
Windhagen. Die Wünsche der Jüngsten sind klar: "Dass die Erzieher mehr Zeit haben, mit uns zu spielen!", fordert Josefine. Thomas erklärt: "Wir wollen länger im Kindergarten bleiben!" Und Matthias ergänzt: "Wir wollen gerne in Wald spielen gehen!" Die Kuscheltiere stehen bei der Demo stellvertretend für die Kinder der Kita. "Der Personalmangel und die steigenden Anforderungen an meine Mitarbeiter machen es immer schwieriger, den Kitabetrieb aufrechtzuerhalten", sagt Heidi Kinne, Erzieherin und Kitaleiterin. "Wir brauchen dringend mehr Zeit für die individuelle Betreuung und Förderung der Kinder, was nur mit mehr Personal, größeren Zeitkontingenten und Unterstützung von außen für Zusatzaufgaben realisierbar ist". In der aktuellen Situation fehle es an Zeit für Elterngespräche, Dokumentation, Konzeptarbeit und vieles mehr.
Zu wenig Personal
"Die angespannte Personalsituation macht uns Sorge", sagt Patrick Bisch, Vorsitzender des Elternausschusses. "Wir sind regelmäßig im Austausch mit dem Kitapersonal und sehen, dass alle ihr Bestes geben, aber die Rahmenbedingungen sind zunehmend schwierig und wir fürchten, dass es zu krankheitsbedingten Ausfällen und damit zu Schließzeiten wie in anderen Regionen kommt. Wir wünschen uns neue Aktionen des Kitaträgers und Unterstützung durch lokale Politiker, zusätzliche, qualifizierte Mitarbeiter auszubilden und einzustellen."
Die tierischen Demonstranten und ihre menschlichen Begleiter hoffen, dass ihre Forderungen von den Verantwortlichen in der Verwaltung und in der Politik ernst genommen werden. "Das aktuelle Kitagesetz bewirkt, dass die Kindertagesstätte, vormals eine Einrichtung für frühkindliche Bildung, zur Verwahranstalt verkommt", sind sich die Organisatoren einig. Für die Betroffenen ist kein Handeln der politischen Akteure erkennbar. Nun die Verantwortung zu übernehmen und spürbar die Voraussetzungen zur Umsetzung des Kitagesetzes zu schaffen, ist die Forderung an die Politik. (PM)
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