Wirtschaft | Neustadt (Westerwald) | Anzeige
Pressemitteilung vom 02.08.2023
Landrat und Wirtschaftsförderer besuchen Neustädter Familienunternehmen
Landrat Achim Hallerbach und Kreis-Wirtschaftsförderer Harald Schmillen waren zu Gast bei M+C Schiffer in Neustadt. Bei dem Treffen wurden die Themen Fachkräftegewinnung und Energie erörtert.
Neustadt. Die Schiffer-Gruppe, Global Player und Hidden Champion, verfügt über einen Maschinenpark zur Zahnbürstenherstellung und fertigt Großserien auf vollautomatischen Linien - vom Kunststoff-Granulat bis zum fertigen Produkt. Auch wenn das eigene Schwesterwerk in Goa (Indien) in den vergangenen Jahren gewachsen ist, spielt der Standort Neustadt weiter die zentrale Rolle. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung hervor. "Hier erforschen und entwickeln wir alle neuen Produkte und Technologien. Hier fertigen wir die anspruchsvollsten Produkte", machten die Geschäftsführer Küros Schiffer und Maik Hundenborn beim Besuch von Landrat Achim Hallerbach und Kreis-Wirtschaftsförderer Harald Schmillen deutlich.
Im gemeinsamen Arbeitsgespräch sei es vor allem um zwei aktuell drängende Themen, die nicht nur M+C Schiffer betreffen, sondern die gesamte deutsche Industrielandschaft: Zum einen werde die Fachkräftegewinnung schwieriger. Wie mittlerweile fast alle Unternehmen sucht auch M+C Schiffer nach neuen Kollegen, die die abwechslungsreichen und technologisch anspruchsvollen Jobs ausfüllen können. Auch Azubi-Stellen seien in diesem Jahr noch frei. Harald Schmillen warb in diesem Zusammenhang zum einen für eine Teilnahme an den "Firmenfacetten", dem Marketingkonzept, mit dem die Wirtschaftsförderung des Kreises die Bekanntheit der hiesigen Unternehmen ausbaut, und zum anderen für die "Naturtalente", der Ausbildungsfibel im Westerwald, die an alle Vor-Abschlussschüler ausgegeben wird.
Ein weiteres Thema war ebenfalls ein aktueller Dauerbrenner: die Energiekosten. "Unsere Wettbewerber sitzen in Asien. Wenn uns hier die Strompreise um die Ohren fliegen, haben wir ein Problem", sagte Hundenborn. Hallerbach versicherte, sich nach Kräften dafür einzusetzen, dass die Unternehmen mehr Planungssicherheit bekommen. Denn vorerst gelte der Preisdeckel der Bundesregierung nur bis zum 31. März des kommenden Jahres. Außerdem will man gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten der Eigen-Energiegewinnung möglich sind. Schiffer hat bereits eine leistungsfähige Photovoltaikanlage installiert, die jedoch nur einen kleinen Teil des Bedarfs abdecke. Hier soll geprüft werden, welche Dächer noch belegt werden können und welche weiteren Alternativen denkbar sind. "Wenn wir helfen können, werden wir das tun", versicherte Hallerbach die behördliche Unterstützung.
"Die Sorgen und Nöte von M+C Schiffer sind, so muss man leider sagen, im Moment beispielhaft für die Industrielandschaft in Deutschland. Ich höre diese und sehr ähnliche Sorgen bei vielen Betriebsbesuchen. Abgesehen von konkreten Maßnahmen und den Zeitrahmen, in denen diese umgesetzt werden sollen, denn hier haben viele Akteure sehr unterschiedliche Meinungen, erscheint mir ein Punkt als absolut herausragend wichtig. Es ist die Planungssicherheit. Unternehmerinnen und Unternehmer investieren immer in die Zukunft. Und dafür braucht es jetzt endlich wieder verlässliche Daten und Angaben, sonst ist der Industriestandort Deutschland vielleicht morgen schon Geschichte. Und das kann nicht unser Bestreben sein" fasst Landrat Hallerbach das Gespräch zusammen. (PM)
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