Werbung

Nachricht vom 02.08.2023    

Cannabis selbst anbauen - warum der Eigenanbau gesellschaftlich diskutiert wird

RATGEBER | Der jüngste Vorstoß im Hinblick auf Cannabis-Eigenanbau erfolgte in den politischen Reihen und hat einen Modellversuch zur Folge. Nach wie vor ist der Kauf von Cannabis in Deutschland nicht legalisiert und ein umstrittenes Thema, welches Befürworter und Gegner gleichermaßen auf den Plan ruft. Was hat es mit dem Cannabis-Anbau auf sich und warum ist neuerdings von einer eventuell künftigen Legalisierung die Rede?

Foto Quelle: pixabay.com / cytis

Cannabis in Deutschland bislang nicht legalisiert - das sind die Gründe
Cannabis gilt laut dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) als nicht verkehrsfähig, da es das in der Nutzhanfpflanze vorkommende Tetrahydrocannabinol - auch als THC bekannt - enthält. Hierbei handelt es sich um ein Cannabinoid, das einen psychoaktiven Effekt hat und das Bewusstsein verändern kann. Bei einer entsprechend hohen Konzentration versetzt THC das Gehirn in einen rauschartigen Zustand. Lediglich dann, wenn der THC-Gehalt 0,2 Prozent unterschreitet, ist davon auszugehen, dass es keine körperlichen Einschränkungen zur Folge hat. Daher ist das ebenfalls aus Nutzhanf gewonnene CBD-Öl legal verkäuflich. Höhere THC-Konzentrationen, wie sie in Cannabis-Drogen vorkommen, sind jedoch verboten.

Ausnahme von der Regel
Da Cannabis eine entspannende und beruhigende Wirkung haben soll, wird es immer wieder mit einem medizinischen Nutzen in Verbindung gebracht. Dies führte in der Vergangenheit dazu, dass sich insbesondere Angstpatienten, Depressive und posttraumatisch Belastete Cannabis medizinisch verordnen lassen konnten. Dabei wurde Cannabis legal auf Rezept verschrieben. Die Genehmigung zum eigenen Anbau von Cannabis - beispielsweise mittels Autoflower Samen - wurde in gleichem Zuge nicht erteilt. Wer Cannabis anbaut, ohne dafür eine Genehmigung zu besitzen, macht sich in Deutschland aktuell noch strafbar.

Welche Gründe bewegen die Politik zum Umdenken bei der Cannabis-Legalisierung?
Auch wenn es nicht erlaubt ist, so ist der Konsum von Cannabis in Deutschland ebenfalls gelebte Realität. Um die organisierte Kriminalität im Hinblick auf die Veräußerung der Droge einzudämmen, wird die Legalisierung von Cannabis vor allem in der Politik heiß diskutiert. Die Bundesregierung hat daher ein Eckpunktepapier zum legalen Umgang mit Cannabis entworfen. Hierbei steht der nicht gewinnorientierte Eigenanbau zu Genusszwecken im Vordergrund. Damit soll vor allem der Handel auf dem Schwarzmarkt verringert werden. Gleichzeitig wird eine Erhöhung des Jugendschutzes angestrebt.

Was außerdem für eine Legalisierung von Cannabis sprechen könnte
Dass Cannabis - beispielsweise mithilfe von Autoflowering Cannabissamen - perspektivisch möglicherweise legal angebaut werden darf, könnte eine weitere Quelle für staatliche Steuereinnahmen schaffen. Gleichzeitig könnte eine Legalisierung von Cannabis zur Entlastung der Justiz und des Polizeiwesens führen. Gleichwohl ließe sich die Anzahl der in Gefängnissen Einsitzenden und die damit verbundenen Kosten reduzieren.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten
Das bisherige Verbot von Cannabis erfolgte aus einem triftigen Grund. So birgt der Konsum des Rauschmittels THC in größeren Mengen das hohe Risiko der Abhängigkeit. Damit einher können Schäden für die körperliche Gesundheit gehen. Zudem kann die mentale Gesundheit Schaden nehmen. Nicht zuletzt wirkt sich ein berauschter Zustand auf die Verkehrstüchtigkeit aus und erhöht schlimmstenfalls die Anzahl an cannabisbasierten Verkehrsdelikten. Gleiches gilt für das Betreiben von Maschinen: Wer im berauschten Zustand zur Arbeit kommt, geht nicht nur ein persönliches Gesundheitsrisiko, sondern auch eines mit Auswirkungen für andere Menschen ein. Jugendliche, die einen Konsum berauschender Substanzen nicht sorgfältig abzuwägen in der Lage sind, können nicht nur Gesundheitsschäden davontragen, sondern auch ins kriminelle Milieu abrutschen. Reisen Menschen aus anderen Ländern ausschließlich zum Zwecke des legalen Cannabis-Konsums ein, besteht die Gefahr, dass sich ein regelrechter Drogentourismus entwickelt.

Autoflowering - Samen für die medizinische Nutzung
Züchter, die Cannabis für medizinische Zwecke anbauen und hierfür eine behördliche Genehmigung haben, greifen immer häufiger auf Autoflowering-Cannabissamen zurück. Autoflower-Samen gelten als sehr wertig, wachsen schnell und benötigen keine spezielle Beleuchtung. Grower, die sich auf die Kultivierung von Cannabis für den Eigenbedarf spezialisieren möchten, müssen nach wie vor auf die offizielle Legalisierung durch den deutschen Gesetzgeber warten.

Fazit
Der Eigenanbau von Cannabis ist in Deutschland aktuell illegal. Dass die Regierung ein Eckpunktepapier zur möglichen Legalisierung geschaffen hat, bringt in die Diskussion der Cannabis-Legalisierung Dynamik. (prm)



Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


HwK-Vollversammlung: Präsidium und Vorstand gewählt

Koblenz. Bei der konstituierenden Sitzung am 19. November 2024 standen unter anderem die Wahlen des Kammerpräsidenten und ...

IHK-Regionalgeschäftsstelle Neuwied bietet Digitaler Rechtsanwalt-Sprechtag für Existenzgründer

Neuwied. Gemeinsam mit der Rechtsanwaltskammer Koblenz bietet das Starterzentrum der IHK-Regionalgeschäftsstelle Neuwied ...

Treffen in Wissen zum Thema "Verkaufsoffener Sonntag im Dezember"

Wissen. Das Thema scheint ein Dauerbrenner in Rheinland-Pfalz und damit auch in der hiesigen Region zu sein: Seit Jahren ...

Millionen-Investition in Neuwied: Calderys stärkt Wirtschaftsstandort und Arbeitsplätze

Neuwied. 50 Niederlassungen und 18 Produktionsstätten auf fünf Kontinenten, 6.800 Angestellte mit mehr als 50 Nationalitäten: ...

Ausgezeichnet: Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz

Koblenz. Den Preis hat jetzt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt an die erfolgreichsten Absolventen ...

Wirtschaftsförderung ist zeitgemäß im Bilde

Kreis Neuwied. Was direkt auffällt: Die neue Webseite der WFG zeigt sich multimedialer und moderner. Vielfältige Kooperationen, ...

Weitere Artikel


1.250 Jahre Engers: Vier Tage buntes Programm rund ums Schloss Engers

Engers. "In und um Schloss Engers sind zahlreiche Veranstaltungen geplant: Musik, Theater, Oldtimer-Rallye oder Familientag ...

Ohne Handwerk, keine Energiewende: Diedenhofen tauscht sich mit Kreishandwerkerschaft aus

Wissen. Während des Gesprächs mit Kreishandwerksmeister Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführerin Elisabeth Schubert und Geschäftsführer ...

Einbruch in zwei Firmengebäude im Industriepark Horhausen: Versandwaren gestohlen

Horhausen. Aufgrund des Umfangs des Diebesgutes müssen die Täter einen Lkw oder großen Lieferwagen zum Abtransport genutzt ...

Sanfte Geburt für Frühchen: Neuer Geburtstisch kommt im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth zum Einsatz

Neuwied. Dass es aber auch anders gehen kann, zeigt die Geburt des kleinen Thorben. Dank eines neuartigen Geburtstisches, ...

Glasfaserausbau in Gladbach: Quote bislang nicht erreicht

Neuwied. Nachdem das Interesse der Anwohner zu Beginn der Vorvermarktung groß schien, wurde es nach Angaben des Unternehmens ...

Landrat und Wirtschaftsförderer besuchen Neustädter Familienunternehmen

Neustadt. Die Schiffer-Gruppe, Global Player und Hidden Champion, verfügt über einen Maschinenpark zur Zahnbürstenherstellung ...

Werbung