Die Macht der Gewohnheiten: Wie man positive Veränderungen in seinem Leben umsetzen kann
RATGEBER | Ungesunde Ernährung, wenig Schlaf, Bewegungsmangel, all das sind schlechte Gewohnheiten, die schlimmstenfalls in einer Depression oder Angststörung enden! Laut dem AOK-Bundesverband leiden aktuell circa 5,3 Millionen Bundesbürger an Depressionen, davon überwiegend Frauen. Auslöser: Oftmals schlechte Gewohnheiten! Dennoch sind es gerade die kleinen, wiederholten Handlungen, die den Kern unseres täglichen Lebens bilden.
Doch was, wenn wir uns bewusst werden könnten, wie wir diese Gewohnheiten formen und in positiver Weise lenken können? Wenn wir die Kraft besitzen würden, unser eigenes Schicksal durch die Veränderung unserer Gewohnheiten zu gestalten? Das würde bedeuten, dass die Einladungskarte zum Kindergeburtstag nicht aus Unlust in der nächsten Ecke versauert, sondern man als Elternteil aktiv wird und dem Geburtstagskind eine Zusage gibt. Ganz zur eigenen Freude, um sich endlich mit anderen Eltern auszutauschen, während die Kiddies gemeinsam einen schönen Nachmittag verbringen. Mehr zum Thema Gewohnheiten jetzt in unserem Artikel.
Was sagt die Wissenschaft dazu?
Psychologen und Wissenschaftler konnten bereits herausfinden, dass Gewohnheiten auf dem Auslöser und der Routine basieren. Indem wir uns bewusst machen, welche Auslöser unsere schlechten Gewohnheiten hervorrufen, können wir sie gezielt vermeiden oder durch positive Auslöser ersetzen. Ebenso können wir die Routinen ändern und durch neue, positive Handlungen ersetzen.
Jedoch braucht es Zeit, eine neue Gewohnheit zu etablieren. Ein weit bekannter Mythos lautet: Es dauert 21 Tage, bis wir eine neue Marotte in unserem Leben bilden. Die Meinungen zu diesem Thema gehen weit auseinander und auch die Forschung kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Auf die Dauer hat auch die Komplexität der Gewohnheit einen Einfluss. Als gutes Beispiel haben wir die Studienergebnisse des University College in London.
In der ersten Studie ging es darum, 96 Studenten zu einer gesunden Alltagsroutine zu verhelfen – wir sprechen von kurzen Workouts oder dem Spazierengehen. Nach 66 Tagen wurde die neue Gewohnheit im Alltag etabliert. Dasselbe Institut führte eine weitere Studie durch, hier ging es darum, eine komplexere Gewohnheit wie beispielsweise den veganen Lebensstil zu etablieren. Die Teilnehmer benötigten mit etwa 90 Tagen bedeutend länger als für die weniger komplexe Änderung.
Jeder hat seine Veränderung selbst in der Hand
Um etwas in seinem Leben zu bewegen, muss man nicht zwangsläufig Teilnehmer einer Studie sein. Wer möchte, kann jetzt anfangen – genau jetzt in diesem Moment! Das Einzige, was man für den ersten Schritt benötigt, sind Stift und Zettel oder die Notiz-App auf dem Smartphone. Denn Ziele und Veränderungen müssen zuerst schriftlich erfasst werden. Zuerst gilt es das Ziel aufzuschreiben, anschließend wird eine Liste mit positiven Gewohnheiten erstellt, die dabei helfen, das gesteckte Ziel zu erreichen.
Das Ziel muss Priorität haben! Im alltäglichen Leben ist es ein Kinderspiel, sich vom Veränderungsprozess ablenken zu lassen. Wie können diese Prioritäten aussehen?
Beispiele:
Jeden Tag vor 22 Uhr ins Bett gehen
Maximal 30 Minuten auf Social Media verbringen
20 Minuten am Tag lesen
Mit dem Rauchen aufhören
Egal, welche Entscheidung man trifft, es ist wichtig, klein anzufangen. Mehrere Gewohnheiten gleichzeitig aufzubauen klingt erst einmal verlockend, erschwert das Vorhaben aber ungemein! Also heißt es: Einen Schritt vor den nächsten setzen und somit langsam und stetig dem Ziel ein Stück näherkommen.
Und zum Schluss heißt es dran bleiben. Nicht alles fließt wie ein tosender Bach durch die Wälder. Jede positive Veränderung ist mit Herausforderungen gespickt, wichtig ist es, sich bei Rückschritten nicht entmutigen zu lassen. Wer einmal kurz davor steht, von der Negativität verschlungen zu werden, sollte sich fragen:
Was ist mein Ziel?
Warum möchte ich dieses erreichen?
Welchen positiven Einfluss hat die Veränderung auf mein Leben?
Nach all der Mühe heißt es am Ende den Erfolg einheimsen und das muss belohnt werden. Sobald man sein Ziel erreicht hat und die Gewohnheit verinnerlicht, gilt es, sich selbst Anerkennung für den erfolgreichen Weg zu schenken. Das kann eine wohltuende Massage im Spa sein, ein langersehnter Kinobesuch mit Freunden oder der Besuch einer Veranstaltung. (prm)