Ein Leben ohne Tiere war für ihn undenkbar
Der Zoo Neuwied trauert um Heinrich Klein - 1985 hatte er die Leitung übernommen
Der Neuwieder Zoo trauert um seinen Direktor Heinrich Klein. Er starb vergangenen Samstag, am 24. September, nach schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren.
Ein Leben ohne Tiere sei für ihn undenkbar, hatte Heinrich Klein einmal in einem Interview gesagt. So muss sich für den Diplom-Biologen ein Herzenswunsch erfüllt haben, als er 1985 die Leitung des Zoos übernahm. Im Jahr zuvor war der Förderverein als neuer Träger gegründet worden.
Klein wusste sehr genau, welche schwierige Aufgabe auf ihn zukam. Aber mit großem persönlichem Einsatz bewältigte er sie: Unter seiner Regie entstand aus der zuvor von einem Tierhändler betriebenen Einrichtung ein Zoo, der sich schon rasch wachsender Beliebtheit erfreute, der regelmäßig fachliche Anerkennung fand und der heute zu den 49 wissenschaftlich geführten Zoos in Deutschland gehört.
„Ohne Heinrich Klein wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Er hat sich große Verdienste um unseren Zoo erworben“, würdigt der Vorsitzende des Fördervereins, Oberbürgermeister Nikolaus Roth, die Arbeit des Verstorbenen. Die Nachricht von seinem Tod habe ihn sehr bewegt, fügt Roth hinzu.
Viele bauliche Veränderungen im Sinne einer möglichst artgerechten Tierhaltung sind mit dem Namen Heinrich Klein verbunden, immer wieder konnte er bemerkenswerte Nachzuchten präsentieren - von der bundesweit erstmaligen Naturbrut bei Straußen bis zur Berberlöwenzucht. Er selbst bezeichnete die Geburt von zehn Geparden 1989 gerne als einen Höhepunkt seiner Arbeit: Damit sei Zoogeschichte geschrieben worden.
Und seinen wohl traurigsten Augenblick im Zoo erlebte er in jener Nacht, als Schimpanse „Papa“ starb, der ihm ganz besonders ans Herz gewachsen war. Da blieb für Heinrich Klein einen Moment lang die Welt stehen.
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