Von wohlriechenden Quitten und leckeren Nervenkeksen
Mora Knoepfler lehrt in ihrem „Heilsamen Lebensgarten“ in Kurtscheid die ganzheitlichen Weisheiten der Hildegard von Bingen
Kurtscheid/Escherwiese Hildegard von Bingen ist vielen ein Begriff. Ernährung im ganzheitlichen Sinn war Hildegard ein sehr wichtiges Anliegen. Dazu passt der Leitsatz „Man ist, was man ißt“. Ihren Spuren folgt heute Mora Knoepfler, die Vorsitzende von Arche Wyda e. V. – dem Heilsamen Lebensgarten aus Kurtscheid/ Escherwiese.
So lud sie am 24. September zu dem Seminar „Rezepte und Rezepturen nach Hildegard von Bingen – mit Früchten, Gemüsen und Kräutern“ ein. Mora Knoepfler vermittelte den Teilnehmern grundliegendes Wissen über Nutzen und Sinn der typischen Herbstgewächse wie z. B. Quitte, Fenchel, Dinkel und Co. Sie brachte den Anwesenden die ganzheitliche Betrachtung und Wirkung auf den menschlichen Organismus im Sinne der Lehren der Äbtissin nahe.
„Praktische Erfahrung sammeln und dabei lernen“ lautete die Devise und so zogen die Teilnehmer zunächst in den „Heilsamen Lebensgarten“, um die Pflanzen kennenzulernen und auch zu ernten. Es folgte eine gemütliche Runde mit Tee, Holunderblüten-Sirup, Frucht-Aufstrichen der Saison und Brot mit Brennesselsalz zur Stärkung.
Erfahrungsaustausch, Erklärung über Nutzen der Pflanzen, die Aufgaben der Gewürze, Leben der Hildegard von Bingen und die Wichtigkeit zu erkennen, was der eigene Körper und die Seele so benötigen – das stand nun auf dem Plan. Die vielfältige Quitte war ein Wichtiges des Tages; ihre rundum positive Wirkung auf den menschlichen Organismus und ihr leckerer Geruch versetzten so manch einen ins Staunen.
Praxis steht bei Mora Knoepfler auf dem Lehrplan ganz oben und so kochten und backten die Teilnehmer im Anschluss mit ihr den ausleitenden Birnbrei (ist auch als Bärwurzbirnhonig bekannt), Nervenkekse, Dinkelkaffee – Dinkel ist mit der wichtigste Bestandteil der Ernährungslehre der Hildegard von Bingen – und einen köstlichen Zwiebel-Trauben-Kuchen. „Mit allen Sinnen erfahren“ ist stets ein Leitmotto in den Work-Shops von Arche Wyda e. V., dass sich bewährt hat.
Zwei leckere und gesunde Rezepte verriet Mora Knoepfler für die Leser vom NR-Kurier:
Der Zwiebelkuchen mit Trauben: 500 g Dinkelvollkornmehl, Salz, 1 Würfel frische Hefe, 7 EL Olivenöl, 800 rote Zwiebeln, 250 ml saure Sahne, 250 ml Milch, 4 Eier, Pfeffer, 500 g helle Weintrauben, 2 TL Thymianblättchen. Mehl mit 1 TL Salz mischen, Hefe in 400 ml lauwarmem Wasser auflösen. Öl zugeben und mit dem Mehl zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.
Zwiebeln in Ringe hobeln, saure Sahne mit Milch und Eiern verquirlen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Teig ausrollen und auf ein gefettetes Blech geben, Rand etwas hochziehen. Mit einer Gabel mehrmals einstechen. Erst Sahne-Ei-Mischung, dann Zwiebeln, Trauben und Thymian drauf verteilen. Bei 190 Grad auf der mittleren Schiene ca. 45 Minuten backen. Die Rezeptur reicht für 4 Personen (aus Schrot & Korn).
Das Rezept für die Nervenkekse nach Hildegard von Bingen: 1 geriebene Muskatnuss, 1 geriebene Zimtstange, 2 pulverisierte Gewürznelken, 500 g Dinkelmehl, 100 g Butter, 1 Ei, etwas Honig zum süßen. Zubereitung und Anwendung: Die Zutaten gut miteinander verkneten und daraus kleine Plätzen formen. Diese bei geringer Hitze (etwa 180 Grad) ungefähr 10 Minuten im Backofen goldgelb backen. Von diesen Keksen täglich bei Bedarf essen.
Mehr erfahren über Arche Wyda e. V. und den „Heilsamen Lebensgarten“ kann man vor Ort oder unter www.arche-wyda.de. Claudia Heinrich-Börder
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