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Nachricht vom 04.10.2011    

Umgekippter Gefahrgut-Lkw blockiert die A 3 bei Großmaischeid

15 Kilometer Stau in Richtung Frankfurt – Polizei beklagt Ignoranz der Autofahrer und deren rücksichtsloses Verhalten

Gemarkung Großmaischeid, BAB A 3, Fahrtrichtung Frankfurt, Höhe km 68,350.
Großmaischeid. Heute Morgen (4.10.) gegen fünf Uhr kam ein mit Natronlauge beladener Sattelzug auf der A3/Fahrtrichtung Frankfurt in Höhe der Ortschaft Großmaischeid nach rechts von der Fahrbahn ab. Der 38-jährige Fahrer versuchte gegen zu lenken, bewirkte damit aber nur, dass sich der gesamte Sattelzug quer stellte, nach links in die Mittelschutzplanken prallte, diese durchbrach und zur Seite umkippte.

Die Autobahnpolizei machte kurz nach dem Unfall diese Aufnahmen von dem umgekippten Lkw an der Unfallstelle in der Nähe von Großmaischeid.

Durch den umgestürzten Sattelzug wurden beide Richtungsfahrbahnen beeinträchtigt und mussten durch die Polizei voll gesperrt werden.

Eine der Tankkammern wurde bei dem Aufprall beschädigt, so dass Ladung austrat und sich über die Fahrbahn ausbreitete

Der Fahrer selbst wurde nach ersten Erkenntnissen zum Glück nur leicht verletzt und erlitt diverse Prellungen, der Gesamtsachschaden wird vorab auf mindestens 160.000 Euro geschätzt.

Zur Bergung des verunfallten Sattelzuges und um die Gefahr des Auseinanderbrechens zu minimieren, musste die Ladung auf einen Ersatztankwagen umgepumpt werden, welcher durch die Halterfirma von Köln aus geschickt wurde.

Zur Absicherung der Unfallstelle und Sicherung des Gefahrgutes waren die Feuerwehren der Verbandsgemeinden Dierdorf und Ransbach-Baumbach mit rund 100 Einsatzkräften vor Ort. Durch die Autobahnmeistereien Heiligenroth und Ammerich wurden Vollsperrungen mit technischen Mitteln vorgenommen.

Zum derzeitigen Kenntnisstand wird eine Vollsperrung der A 3 noch bis mindestens 14.00 Uhr, eher 15.00 Uhr, erforderlich sein.

Bemerkenswert ist aus Sicht der Autobahnpolizei die Tatsache, dass viele Verkehrsteilnehmer die polizeilichen Hinweise und Umleitungsempfehlungen gänzlich missachteten, so dass sich der Stau in Fahrtrichtung Frankfurt bis gegen Mittag auf 15 Kilometer und vor dem Dreieck Dernbach in Fahrtrichtung Köln auf mehr als fünf Kilometer ausgedehnte.

Hinweise jeglicher Art, wie Bildung einer freien Gasse für Rettungsdienste und dergleichen, wurden einfach ignoriert, so dass weder Polizei noch sonstige Rettungsdienste durch den Stau fahren konnten.



Um 14.30 Uhr heute Nachmittag (4.10.) informierte die Autobahnpolizei Fernthal, dass sich die Bergungsarbeiten weiter verzögern. In der Mitteilung heißt es: "Frühestens gegen 15.00 Uhr kann die Ladung umgepumpt sein und hiernach mit der Bergung des Havaristen begonnen werden. Nach vorsichtiger Schätzung des Bergeunternehmens werden hierfür ca. zwei Stunden benötigt. Erst hiernach kann die Fahrbahndecke einer Prüfung unterzogen werden, nach bisherigen Erkenntnissen ist es durchaus realistisch, dass diese teilweise abgefräst werden muss, da sich der Bitumen zum Teil aufgelöst hat. Verkehrsbeschränkungen, wie Begrenzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten pp., sind in jedem Fall zu erwarten. Letztlich kann nach vorsichtiger Schätzung davon ausgegangen werden, dass frühestens gegen 17.00 Uhr eine teilweise Freigabe von Fahrstreifen erfolgen kann."
Erneut drückte die Polizei ihr Unverständnis über das ignorante Verhalten vieler Autofahrer aus: "Trotz umfangreicher Medienberichte und Informationen an die Verkehrsteilnehmer werden eindeutige Hinweise auf die bestehende Vollsperrung einfach missachtet, es wird in den Stau hinein gefahren, von einer Gassenbildung für eventuelle Rettungsfahrzeuge ganz zu schweigen!"


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