1250 Jahre Engers: Engerser Bürgerverein feierte runden Geburtstag
Der Engerser Bürgerverein feierte den 1250. Geburtstag seines traditionsreichen Ortes. Am vergangenen Wochenende wurde auf die fantastische Chronik über "Engers - Der Ort und seine Geschichte" hingewiesen und mit einem bunten Programm kräftig gefeiert. Denn dieses Jubiläum wurde bereits seit Jahren geplant und jetzt war es endlich so weit.
Engers. Engers - damals Engersgau - war eine mittelalterliche fränkische Gaugrafschaft am Mittelrhein und wurde 773 im Lorscher Code erstmals erwähnt. Der Name des Gaus leitet sich von seinem Hauptort her, der ehemaligen Stadt Engers. Deren Name geht wahrscheinlich auf das althochdeutsche Wort Angar zurück, das so viel bedeutet wie "freie Ebene". Der Begriff Anger bezeichnet im Mittelhochdeutschen eine Dorfwiese in Gemeindebesitz und lässt auf die bäuerliche Grundlage der Ansiedlung Engers schließen" (Diese Informationen sind dem Stichwort Engers bei Wikipedia entnommen).
Im Zusammenhang mit diesem Fest sollte am vergangenen Wochenende auf die Chronik über "Engers - Der Ort und seine Geschichte" hingewiesen werden, die auch die komplette Entstehungshistorie des Umlandes zwischen Rhein und Westerwald umfasst und vom "Arbeitskreis 650 Jahre Stadtrechte Neuwied-Engers" mit ihrem Mentor Josef Kretzer, herausgegeben wurde.
Jahrelange Vorbereitung
Der Bürgerverein mit seinem Vorsitzenden Bernd Wolff und einer emsigen Mitgliederschaft war seit etlichen Jahren intensiv damit beschäftigt, ein attraktives Fest aus Anlass des 1250-jährigen Bestehens des Ortes zu organisieren, das nicht nur die örtliche Bürgerschaft tangiert sondern unbedingt auch die Bürger der gesamten Stadt Neuwied interessieren sollte.
Begonnen hatten die "Feiertage" am vergangenen Donnerstag (31. August) mit einer denkwürdigen Eröffnung, zu dem nicht nur die Bürger des Neuwieder Stadtteils, sondern auch die Einwohner anderer Stadtteile sowie der Innenstadt eingeladen waren. In den historischen Schlosshof kamen auch die örtliche Geistlichkeit sowie die kommunalen Spitzenbeamten, Oberbürgermeister Jan Einig sowie Landrat Achim Hallerbach.
Natürlich ließen es sich Einig und Hallerbach nicht entgehen, einige informierende und besonders herzliche Worte zum 1250-jährigen Bestehen von Engers beziehungsweise des "Engersgaus" auszusprechen. "Engers ist viel mehr als nur ein "Flecken" im Schatten von Koblenz", wie es im Jahre 773 hieß. Engers gilt als die älteste römische Siedlung am Rheinufer - war also schon von jeher etwas Besonderes. Schloss Engers, das Alte Rathaus, die Stadtmauer, die Eisenbahnbrücke Martinskirche, Bahnhof, Wasserturm, Grauer Turm und Duckesje, die Rheinpromenade - all diese Bauwerke und Sehenswürdigkeiten geben bis heute Zeugnis von der Engerser Geschichte und sie gehören zum Ort wie die Nacht zum Tag. Und sie stehen bis heute für Engers tiefe Verbundenheit mit seiner Geschichte", betonte der Landrat ausdrücklich und resümierte ergänzend.
"Im November 1970 ging die Stadt Engers als Stadtteil in der neugebildeten Stadt Neuwied auf. Das war für viele Engerser sicher ein einschneidendes Ereignis, stand doch zu befürchten, dass Engers nicht nur seine Stadtrechte, sondern auch seine Identität verlieren würde. Dank engagierter Engerser Bürger ist genau das nicht passiert. Engers ist eben einmalig!", lobte der Landrat das Zusammengehörigkeitsgefühl der "Engerscher".
Buntes Programm
Einmalig war auch das Programm, das Bernd Wolff als Vorsitzender des Bürgervereins mit den engagierten Frauen und Männern des Vereins für das Publikum zusammengestellt hat. In der Alten Schlossstraße erfolgte zunächst die Kommentierung der vielen Young-Oldie- Fahrzeuge, deren Eigentümer gerne nach Engers gekommen waren, wo die Automobile in gebührender Weise von den Menschen bewundert wurden. War bereits der Samstagabend gespickt mit musikalischen und humoristischen Einlagen wie zum Bespiel mit der Engerser Musikband der "Knochenläcker", die ebenso begeisterten Zuspruch erhielt wie die Kowelenzer Schängelcher "Willi und Ernst", die mit ihrem eigenwilligen Kowelenzer Humor die Gäste im Schlosshof bestens unterhalten konnten.
So grüßten die Gastgeber zudem einen ganz besonderen Gast aus der Nachbarschaft: Boris Weber - alias "Rainer in Engersch" freute sich auf seinen großen Auftritt und hatte auch für die Kinder im Katholischen Pfarrheim einen komödiantischen Leckerbissen bereit. Der gesamte Sonntag stand dann unter anderem ganz im Zeichen der Familien und Kinder. Nach einem ökumenischen Gottesdienst mit dem katholischen Pfarrer Peter Dörrenbächer sowie der evangelischen Pfarrerin Nathalie Wilcke kam es im Schlosshof und auf dem Gelände des Heinrich-Hauses zu vielen anregenden Angeboten sowohl für die Kids als auch für deren Eltern.
Das Frühshoppen-Konzert der Blocker Musikanten auf der Bühne im Schlosshof fand natürlich ebenso eine gute Resonanz wie die Kunstausstellung im Alten Rathaus, in dem weitere interessante Schauobjekt zu sehen waren. Im Schlosshof flanierten derweil eine Vielzahl von Menschen, die in ihren historischen Kostümen für besondere Aufmerksamkeit und für Interesse an längst vergangene Zeiten sorgten. Wer etwas mehr über die Engerser Geschichte erfahren wollte, der konnte an einer der Führungen der Engerser Nachtwächter teilnehmen oder sich im Alten Rathaus an einer kleinen Kunstausstellung der Mitglieder des heimischen Kunstkreises erfreuen, wobei durchaus weitere unterhaltende und informierende Angebote diesen schönen Sonntag zu einem historischen wie auch aktuellem Event gemacht haben.
Die Überreichung der Engerser Bürgermedaille war ein weiterer Höhepunkt auf der Bühne im Schlosshof. Besonders aufmerksam verfolgten die Gäste, worunter sich unter anderem auch Ortsvorsteher Dieter Neckenig befand. Für deren Verdienste um den heimischen Bürgerverein beziehungsweise seinen jeweiligen Mitgliedsvereinen, erhielten Gottfried Brubach, Heinz Keuler und Friedrich Schneider von Bernd Wolff die Engerser Bürgermedaille, was natürlich von den vielen Gästen im Schlosshof mit besonderem Applaus bedacht wurde. (jüg)
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