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Pressemitteilung vom 05.09.2023    

Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung: Wie läuft es in den Arztpraxen der Region?

Von Jennifer Patt

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) appelliert an die verantwortlichen Stellen, die Digitalisierung in der ambulanten Versorgung sinnvoll zu gestalten und die drängenden technischen Probleme zu lösen. Während die Potenziale und Notwendigkeit der digitalen Gesundheitsversorgung unbestritten sind, stellen technische Pannen und Unzulänglichkeiten in der Telematik-Infrastruktur (TI) eine erhebliche Belastung für die Praxen dar.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Region. Digitale Anwendungen, wie der Abgleich der Versichertenstammdaten und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), haben bisher Zeit und Ressourcen in den Praxen in Anspruch genommen, ohne den gewünschten Nutzen zu bringen. Die Einführung der eAU verlief mit großen Problemen, da viele Bescheinigungen verzögert oder gar nicht bei den Krankenkassen ankamen. Dies führte in einigen Fällen sogar dazu, dass die Bescheinigungen zusätzlich ausgedruckt werden mussten. Das Einlesen der Gesundheitskarten führte regelmäßig zu Systemabstürzen und Mehraufwand in den Praxen, der die ambulante Versorgung beeinträchtigt.

Peter Andreas Staub, Vorstandsmitglied der KV RLP, kritisiert: "Statt einer wohldurchdachten Strategie führt die Politik die Digitalisierung in der ambulanten Versorgung mit der Brechstange ein. Angesichts zahlreicher technischer Pannen ist es verständlich, wenn das Vertrauen der Ärzte- und Psychotherapeutenschaft in die technischen Anwendungen schwindet. Daher fordern wir Feldtests statt Experimente im laufenden Betrieb, um die Anwendungen ausreichend zu testen, bevor sie flächendeckend eingeführt werden." Die Einführung des elektronischen Rezepts (eRezept) zum 1. Januar 2024 steht bevor, obwohl entsprechende Feldtests aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken in den Testregionen ausgesetzt wurden.

KV RLP spricht sich gegen Strafandrohungen und Sanktionspolitik aus
Die KV RLP spricht sich entschieden gegen Strafandrohungen und Sanktionspolitik aus. Die geplanten Kürzungen von Honoraren und TI-Pauschalen bei fehlender Umsetzung des eRezepts sind aus Sicht der Praxisbetreiber inakzeptabel. Peter Andreas Staub betont: "Es muss Schluss sein mit der Sanktionspolitik. Strafandrohungen führen nur zu einer inneren Verweigerungshaltung statt zu Akzeptanz. Ziel der Politik sollte es sein, die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft als Multiplikatoren der Digitalisierung zu gewinnen, sobald die TI-Anwendungen störungsfrei funktionieren."

Die KV RLP fordert außerdem eine angemessene Finanzierung der Digitalisierung, die nicht nur die Kosten für Einkauf und Wartung durch IT-Dienstleistungsunternehmen abdeckt, sondern auch Störungskosten, Servicegebühren im Falle von Ausfällen und Reparaturen sowie unproduktive Ausfallzeiten und IT-Schulungen berücksichtigt. Die aktuelle TI-Pauschale reicht hierfür nicht aus.

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz veröffentlicht diese Pressemitteilung im Rahmen der bundesweiten Aktion aller Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) unter dem Titel "PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!", um auf die drängende Situation der ambulanten Versorgung hinzuweisen.



Reibungslose Digitalisierung in Hausarzt- und Facharztpraxen im Kreis Altenkirchen, Westerwald und Neuwied
In einer aktuellen Befragung von Hausarzt- und Facharztpraxen im Kreis Altenkirchen, Westerwald und Neuwied wurde festgestellt, dass die Digitalisierung im Berufsalltag keinerlei Probleme bereitet. Anfängliche Schwierigkeiten wurden erfolgreich behoben und tragen nun zur Entlastung von Patienten und Mitarbeitern bei.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist ein wichtiger Schritt, um die Effizienz der medizinischen Versorgung zu steigern und den administrativen Aufwand zu reduzieren. Trotz anfänglicher Herausforderungen und technischer Pannen in anderen Regionen Deutschlands zeigt sich in den genannten Landkreisen, dass die Umstellung auf digitale Prozesse reibungslos und effektiv verlaufen kann.

Die Befragung ergab, dass die Praxen im Kreis Altenkirchen, Westerwald und Neuwied in der Lage waren, die anfänglichen Schwierigkeiten im Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen zu überwinden. Dies führte nicht nur zu einer reibungslosen Integration, sondern auch zu einer erheblichen Entlastung sowohl für die Patienten als auch für das Praxisteam.

Hausärzte und Fachärzte in der Region betonen:
Die digitale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) funktioniert nun ohne Verzögerungen und erleichtert die Kommunikation mit den Krankenkassen. Der Abgleich der Versichertenstammdaten erfolgt problemlos und spart Zeit bei der Verwaltung.

Die Einführung des eRezept wird positiv erwartet
Die Einführung des elektronischen Rezepts (eRezept) wird positiv erwartet, da die technischen Voraussetzungen bereits gut etabliert sind.

Die erfolgreiche Integration der Digitalisierung in den Praxisalltag zeigt, dass mit ausreichender Vorbereitung und Unterstützung eine reibungslose Umstellung auf digitale Gesundheitsanwendungen möglich ist. Dies ist ein ermutigendes Beispiel für andere Regionen und Praxen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen.
Die Befragungsergebnisse bestätigen, dass die Investitionen in die Digitalisierung des Gesundheitswesens langfristig dazu beitragen können, den Arbeitsaufwand zu reduzieren und die Patientenversorgung zu verbessern. Die erfolgreiche Umsetzung im Kreis Altenkirchen, Westerwald und Neuwied zeigt, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen eine Erfolg versprechende Entwicklung ist. (JP)







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