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Pressemitteilung vom 19.09.2023    

Impulsvorträge der "Klima-Wandeldörfer": Wie sieht die Zukunft aus?

In Hardert bei Rengsdorf trafen sich kürzlich Interessierte zu Impulsvorträgen der "Klima-Wandeldörfer". Es ging um Kalte Nahwärme, die mit Agrothermie erfolgreich funktioniert, sowie um Selbstbau-Initiativen für Solaranlagen. Die Teilnehmer diskutierten angeregt über die Möglichkeiten, als Kommune energieautark zu werden.

(Symbolbild: pixabay)

Hardert. Bürgermeister Heiko Schlosser begrüßte die Versammelten kurz und freute sich über das Engagement der Teilnehmenden. Im Anschluss gab Dieter Kuhlmann einen Einblick in das Konzept der Selbstbau-Initiativen für Solaranlagen. Die SoliSolar e. V. aus Hamburg zeigt auf, wie man in elf Schritten zum eigenen Sonnenstrom-Kraftwerk kommt. Der Verein, der zu 100 Prozent ehrenamtlich organisiert ist, befasst sich sowohl mit Balkonkraftwerken als auch mit Dach-PV-Anlagen. Mit dem solidarischen Selbstbau ist die Montage von PV-Anlagen nicht nur sicher, legal und billiger, es geht auch schneller und dank der Sammelbestellungen ist auch die Materialbeschaffung günstiger.

Das Solidarprinzip spiegelt sich aber nicht nur in der Auswahl der Materialien und der gegenseitigen Hilfe wieder, sondern auch in der Preisstruktur. Bei Solisolar zahlt jeder so viel er kann für seine Anlage. Manche mehr, manche weniger, denn es geht nicht um Profit, sondern darum die Energiewende voranzutreiben.

Im zweiten Vortrag stellte Dirk Pietruschka von der Hochschule für Technik in Stuttgart das Konzept der Kalten Nahwärme vor. Am Praxisbeispiel einer Plusenergiesiedlung in Wüstenrot erklärte er, wie flexibel Kalte Nahwärme für verschiedenste Siedlungsgebiete angewendet werden kann. Die Wärme kann dabei aus der Erde kommen, aus der Abwärme von Supermärkten oder Industriehallen, aus Abwassersystemen oder aus Solaranlagen, eben überall daher, wo Wärme vor Ort verfügbar ist. Die Kosten für die Leitungen und deren Verlegung ist vergleichsweise gering und rechnet sich schnell. Zudem sind die Netze leicht zu erweitern und sowohl in Neubaugebieten als auch auf Bestandssiedlungen anwendbar.



Die Teilnehmer zeigten großes Interesse und es entspann sich eine angeregte Diskussion. Besonders die Kopplung von Kalter Nahwärme mit Photovoltaik und Wärmepumpe wurde thematisiert. Ein Teilnehmer aus der Solarbranche war sich sicher: "Es gibt zukünftig einfach keinen Weg an der Wärmepumpe vorbei, in Verbindung mit Photovoltaik."

Die Initiative der "Klima-Wandeldörfer" veranstaltet regelmäßig Impulsvorträge zum Thema kommunalen Klimaschutz, an dem alle Interessierten teilnehmen können. Ziel ist es, kommunale Klimaschutz-Netzwerke zwischen Kommunen, Vereinen und Unternehmen aufzubauen, die gemeinschaftlich Projekte entwickeln, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Netzwerkteilnehmer können für drei Jahre auf eine Förderung von 60 Prozent bis 80 Prozent zurückgreifen. Gefördert wird die Erarbeitung von Klimaschutzzielen und geeigneten Maßnahmen sowie ein regelmäßiges Monitoring. Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung führt die Flammersfelder Regionalgenossenschaft e.G. die Veranstaltungen durch und wirbt für Netzwerkteilnehmer. (PM)


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