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Nachricht vom 19.09.2023    

"44 Jahre - 44 Stühle": Frauenselbsthilfe Krebs feierte in Neuwied Jubiläum

"Leben mit und nach der Diagnose Krebs": Das war das Thema des Jubiläumstreffens, zu dem sich Mitglieder und Unterstützer des Landesverbandes Frauenselbsthilfe Krebs (FSK) Rheinland-Pfalz kürzlich in Neuwied trafen. "44 Jahre - 44 Stühle" prägten dabei als Ausstellung das Ambiente, darin verborgen ganz persönliche Eindrücke der Betroffenen und ihrer Krankheit

Kreativ gestaltete Stühle verweisen auf Veränderungen. (Fotos: Jürgen Grab)

Neuwied. "Herzlich willkommen sehr geehrte, liebe Fürstin Isabelle zu Wied, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jan Einig, herzlich willkommen all Ihr lieben Gäste und liebe Mitmenschen", so freundlich begrüßte die langjährige Vorsitzende des Landesverbandes Frauenselbsthilfe Krebs (FSK) in Rheinland-Pfalz, Dr. Sylvia Brathuhn, die zahlreichen Gäste aus Neuwied und anderen Orten, die teilweise bereits seit vielen Jahren gemeinsam Freud und Leid in der Krankheit miteinander geteilt haben.

Dabei verwies die Vereinsvorsitzende auf die 44 Stühle, die von etlichen Besucherinnen nach ihrem individuellen Gutdünken gestaltet worden waren und in der Halle ihren Platz gefunden haben. Sie haben mit diesem kreativen Tun ihre ganz persönlichen Empfindungen hinsichtlich ihrer Krankheit einfließen lassen. Unter der Überschrift "Platzverlust" konnte die Mentorin dieser eindrucksvollen Stühle-Schau, Dr. Sabine Zwierlein-Rockenfeller, mit ihren Erläuterungen zum Thema "Leben mit und nach der Diagnose Krebs" ergänzende beziehungsweise neue Aspekte der jeweiligen gestaltenden Persönlichkeiten darlegen.

Kunstobjekte und Lebenstanz in der Fabrikhalle
Diese bemerkenswerten Kunstobjekte wurden von den Gästen dieser Veranstaltung in der früheren Rasselstein-Fabrikhalle sowohl optisch als auch emotional gerne und mit großem Interesse zur Kenntnis genommen. Zudem stellte Sabine Zwierlein-Rockenfeller den "Lebenstänzer" Dr. Felix Grützner dem Publikum vor, der seine darstellende Kunst in ästhetisch vollkommener Weise darbot.

"44 Jahre Frauenselbsthilfe Krebs in Rheinland-Pfalz/Saarland: Ein Meilenstein, der gefeiert werden will und der natürlich auch ein wunderbarer Anlass für diese Veranstaltung ist", so Dr. Brathuhn. Wenn wir einen Blick zurückwerfen, dann wird schnell klar, dass unsere Organisation in den letzten 44 Jahren unzähligen Frauen geholfen hat, sich inmitten der Turbulenzen einer Krebsdiagnose zurechtzufinden. Unsere gemeinsame Unterstützung und das darin mitschwingende emotionale Bewusstsein sind ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Frauen in solch schwierigen Zeiten durchaus zusammenkommen können, um einander zu stärken und zu stützen."

Das Leben davor und danach
Diese besonderen Worte fand Dr. Sylvia Brathuhn und ergänzte ihre Ausführungen: "Die Diagnose Krebs - und dies haben viele von uns schmerzhaft erfahren - markiert oft einen dramatischen Wendepunkt im Leben einer jeden Frau. Es ist ein plötzlicher Einschnitt, der Veränderung und Abschied von der gewohnten Lebensweise bedeutet und das eigene Leben in ein Davor und ein Danach teilt. Doch was wir auch erleben ist, dass inmitten dieser Herausforderung auch ein Neubeginn stattfinden kann. Eine unbekannte Reise beginnt und auf dieser unbekannten Reise ist unsere halt- und richtungsgebende FSH-Gemeinschaft von unschätzbarem Wert", betonte die bisherige Landesvorsitzende, die ihr Amt an diesem Tag an Bärbel Peil weitergab, die bereits seit vielen Jahren im Vorstand mitgearbeitet hat.



"Auffangen, Informieren, Begleiten"
Insofern galt der Dank der scheidenden Vorsitzenden, die diese FSH-Organisation als"mutig, bunt und aktiv" bezeichnet, dem gesamten Vorstand, der unter dem Motto "Auffangen, Informieren, Begleiten" ein besonders eindrucksvolles Engagement geleistet hat. Der langanhaltende Applaus der vielen Anwesenden, unter anderem auch von der Schirmherrin Fürstin Isabelle zu Wied und von Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig, kam aus vollem Herzen und ließ erkennen, welch hohen Stellenwert diese Frauenselbsthilfegruppe nicht nur bei den Betroffenen, sondern ebenso in der entsprechenden Öffentlichkeit hat.

Der Satz "Sie haben Krebs" verändert alles im Leben einer betroffenen Frau. Das zuvor Vertraute und Gewohnte verliert seine haltgebende Kraft. Das Neue und Unbekannte ist fremd und unvertraut. Die Betroffenen spüren, dass sie ihren Platz verloren haben und es bleibt die Frage "Wer kann mir dabei helfen, wie ich ihn wiederfinden kann?" Und genau das möchte der Selbsthilfeverein mit seinen vielen Gesprächen und Aktivitäten leisten.

Von der Diagnose bis zur Heilung
"In unserem Verband kommen seit 44 Jahren Menschen zusammen, um sich gegenseitig aufzufangen, einander zu unterstützen und um Informationen für die neue unbekannte Lebenssituation zu bekommen, um auch miteinander auf dem Weg zu sein, sich gegenseitig zu stärken, zu ermutigen und zu begleiten", betonte Dr. Sylvia Brathuhn, die ihrer Nachfolgerin viel Geduld, Eifer und Einfühlungsvermögen wünscht und auch weiterhin auf die Anerkennung der Öffentlichkeit setzt.

"Wir sind unglaublich dankbar, für unser Herzensprojekt eine überwältigende und vielfältige Unterstützung zu erhalten", sagte die bisherige Vorsitzende, Dr. Brathuhn, die zum Schluss dieser eindrucksvollen Veranstaltung eine bewegend-poetische Darstellung ihres eigenen Lebenslaufs vortrug und unendlich dankbar ist, nunmehr den Bescheid erhalten zu haben, dass sie geheilt sei. (Jürgen Grab)


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