Neuwied mit UNICEF-Siegel ausgezeichnet: Konsequent für Kinderrechte eintreten
Als bislang einzige Kommune in Rheinland-Pfalz erhielt die Stadt Neuwied das vom Verein "Kinderfreundliche Kommune" vergebene und vom Land unterstützte UNICEF-Siegel. Kinder können und sollen an den sie betreffenden Projekten stärker einbezogen werden.
Neuwied. "Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft, sie sind aber auch Teil unserer Gegenwart, unserer Gesellschaft im Hier und Jetzt. Und – sie haben Rechte", erklärte Oberbürgermeister Jan Einig und betonte ausdrücklich, dass es wichtig sei, Neuwied zu einem Ort zu machen, in dem Kinder und Jugendliche bestmöglich leben und aufwachsen können.
Neben der Nennung etlicher Arbeitsschwerpunkte zur Erlangung des Siegels "Kinderfreundliche Kommune" hatte der Neuwieder Stadtrat einen Beschluss gefasst, dem allumfassendem Kindeswohl bei künftigen Beschlüssen des Kommunalparlaments jeweils Vorrang einzuräumen. Um entsprechende Maßnahmen zur Erlangung des offiziellen Siegels sinnvoll vorzubereiten, war ein Koordinierungsgremium gebildet worden, in dem Bürgermeister Peter Jung und die Sozialpädagogin Sonja Jensen die Leitung übernahmen und gemeinsam mit einer Vielzahl von Mitarbeitern aus dem großen Kreis der Beschäftigten in der Stadtverwaltung und anderer Gremien, insbesondere aus der Jugend-Sozialarbeit, Aktionen, Maßnahmen und konkrete Vorhaben zu planen, die künftig realisiert werden sollen. Dabei ist eine Gestaltung von entsprechenden Rahmenbedingungen und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an relevanten Maßnahmen und Arbeitsschwerpunkten unbedingt erwünscht und auch gefordert.
Hierzu haben die Initiatoren unter anderem konkrete Maßnahmen vorgeschlagen und entsprechend vorbereitet, die umgesetzt werden sollen, wobei auch die Kitas und Schulen einbezogen werden. Wie im Aktionsplan nachzulesen ist, wird als Lernziel angegeben, dass Kinder und Jugendliche ihre Rechte erfahren und lernen sollen, wie sie sich engagieren können. Am vergangenen Samstag nun hatten Oberbürgermeister Jan Einig, Bürgermeister Peter Jung sowie ein fachlich versiertes haupt- und ehrenamtlich-engagiertes Gremium Gelegenheit, ihre konkreten Ideen und geplanten Maßnahmen im Big House vorzustellen, die sowohl von Landesministerin Katharina Binz als auch von der Vorsitzenden des Vereins "Kinderfreundliche Kommunen", Anne Lütkes, als richtungsweisend für eine konsequente und qualitätsbewusste Jugendpolitik in der Kommune angesehen werden.
Kinderfreundliche Kommune
Im Big House trafen sich am vergangenen Samstag neben den verantwortlichen Personen aus der Kommune, dem Ministerium und dem Verein "Kinderfreundliche Kommunen" eine große Zahl interessierter Menschen, die im Jugendzentrum eine interessante Feierstunde zur Siegel- und Urkunden-Übergabe erlebten, die von Dominik Bär in kompetenter Manier geleitet wurde. In einem weiteren informativen Gespräch unter der souveränen Gesprächsführung der jungen Vorsitzenden des Jugendbeirates, Abide Murtezi, an der neben der Ministerin Katharina Binz und Anne Lütkes auch Maren Hilke, die Sachverständige im Programm "Kinderfreundliche Kommunen" und schließlich auch Bürgermeister Peter Jung teilnahmen, wurden noch einmal die konkreten Aspekte einer künftigen kommunalen Kinder- und Jugendpolitik in der Stadt herauskristallisiert und dem Publikum vorgestellt. Dabei wurde von allen Seiten deutlich gemacht, was zuvor auch Oberbürgermeister Jan Einig zum Ausdruck gebracht hatte, nämlich, dass die Mitwirkungsrechte von Kindern und Jugendlichen unbedingt ernst genommen werden müssen, um schließlich die jungen Menschen zur Mitverantwortung, aber eben auch zur Mitgestaltung ihres Lebensumfeldes bereitzumachen.
"Für euch – mit euch", so heißt eine Überschrift über spezifische künftige Projekte, die das kommunikative Miteinander von Jugendlichen und Erwachsenen zur Geltung bringen soll. Überhaupt soll die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden kommunalen Prozessen generell festgelegt und gewährleistet sein. Schließlich wird ein Fördertopf zur Woche der Kinderrechte in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen, damit dieses Projekt insgesamt unbedingt Garant für das Gelingen eines umfassenden Maßnahmenpaketes ist, welches das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" in jedem Fall zu Recht erhalten hat.
Neuwied ist Vorreiter in Rheinland-Pfalz
Neuwied ist nun zweifelsfrei die einzige Stadt in Rheinland-Pfalz, die mit Stolz ihre jeweiligen Errungenschaften präsentieren kann. Oberbürgermeister Jan Einig und Bürgermeister Peter Jung dürfen stolz auf einen entscheidungsfreudigen Stadtrat sowie auf ein engagiertes Arbeitsteam sein, das mit der verantwortlichen Sozialpädagogin Sonja Jensen, dem Leiter des örtlichen Jugendamtes Bernhard Fuchs und weiterer amtlicher Mitarbeiter und natürlich mit entsprechend aktiven jungen Menschen aus dem Jugendbeirat engagiert war. Sie alle wollen mit vielen guten Ideen, praktischem Know-how und einem innovativen Aktionsprogramm in den nächsten Jahren eine sich an den Interessen der jungen Menschen orientierte kommunale Politik unbedingt umsetzen.
Als erste Kommune in Rheinland-Pfalz nahm für Neuwied Oberbürgermeister Jan Einig gemeinsam mit Bürgermeister Peter Jung und der Sozialpädagogin Sonja Jensen das berühmte Siegel als "Kinderfreundliche Kommune" aus den Händen von Familienminsterin Katharina Binz entgegen, die sich nach dem offiziellen Teil gerne mit ihrer Tochter in das Gewimmel eines wunderbaren Kinder– (und Erwachsenen-) Open-Air-Festes draußen vor dem wunderbaren Big House stürzte und, wie auch die vielen anderen feierfreudigen großen und kleinen Menschen, an den spielerisch-kreativen Angeboten diverser Vereine und Gruppen sowie an den Essensangeboten gerne teilgenommen haben.
Schließlich dankte Moderator Dominik Bär den aktiven jungen Tänzern von der Tanzschule Impuls für deren temperamentvolle Darbietungen, die dieser Feststunde im Big House schließlich einen weiteren vergnüglichen Aspekt hinzufügten. Dabei wollte Jürgen Gügel vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt seine Anerkennung über ein engagiertes Mitarbeiterteam, auch aus dem Big House, für die Realisierung dieser großartigen Festivität nach Beendigung der offiziellen Feierstunde im Saal nicht verhehlen, die nach der festlichen Siegelübergabe ein weiteres wunderbares Ereignis zum Abschluss der offiziellen Feierstunde darstellte.
(Jürgen Grab)
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