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Pressemitteilung vom 08.10.2023    

Rhein-Wied-Gymnasium in Neuwied unterstützt Erdbebenopfer in Marokko

Was eignet sich für eine Schule wie das Rhein-Wied-Gymnasium besser, als auch gerade dort die Bildung von Kindern zu unterstützen, wo die Not das Lernen stark beeinträchtigt? Von zwei Schülern ging die ehrbare Initiative aus, Kindern in der Erdbebenregion in Marokko zu Bildung zu verhelfen.

Die Kinder in Marokko sind sehr dankbar (Foto: privat)

Neuwied. Eine Woche lang hatten einige Schüler des Rhein-Wied-Gymnasiums jeweils in den großen Pausen Speisen, wie Cig Köfte (ein türkisches Gericht), und Getränke an die Schulgemeinschaft verkauft, um den Erlös über private Kontakte direkt in das betroffene Land zu senden. Organisiert wurde dieser Pausenverkauf von den beiden Schülern Abdusamad Algarrafi und Zafeer Sohal (beide Jahrgangsstufe 13).

Nordin Saghir, der Onkel von Abdusamad Algarrafi, reiste mit den eingenommenen Spendengeldern nach Amizmiz (etwa 60 Kilometer von Marrakesch), wo er sich wiederum mit seinem Onkel, Abdullah Akonad, zusammenschloss. Akonad, ein inzwischen pensionierter Lehrer, erklärt: "Viele Kinder können hier nicht zur Schule gehen, weil ihnen schon alleine Sachen, wie Schulranzen, Hefte und Stifte fehlen."

So orderten die beiden mit den Einnahmen aus dem Pausenverkauf an die Schulgemeinschaft (knapp 1.500 Euro) Lernmaterialien und Schulranzen. Insgesamt wurden 100 Ranzen, 600 Schulhefte, 300 Kugelschreiber, 100 Bleistifte, 100 Radiergummis, 100 Lineale, 100 Spitzer, 100 Buntstifte, 80 Geodreiecke, 20 Schiefertafeln, 20 Stück Kreide, 20 Bürsten, 80 Zirkel und 100 Federmäppchen gekauft und an bedürftige Grundschulkinder in Amizmiz verteilt.

Die mit den Lernmaterialien gefüllten Schulranzen gingen dabei zuerst an Waisenkinder und Kinder aus sehr ärmlichen Verhältnissen. (Die Grundschule Ibn Wanan stellte Saghir und Akonad dafür eine Liste zur Verfügung.) Die Kinder sind im Alter zwischen 7 und 11 Jahren.

„Grade im Angesicht solcher Katastrophen, die den Alltag der Menschen komplett erschüttern, wirkt die Aussicht auf ein bisschen Normalität, wie beispielsweise der Schulbesuch, auf Kinder und Jugendliche wie ein Geländer, das ihnen dort neue Stabilität und eine Aufgabe geben kann, wo die Auswirkungen der Erdbeben ihnen den gewohnten Alltag entrissen haben. Wir finden, dass Schulmaterialien für die Kinder der Grundschule Ibn Wanan eine sehr sinnvolle und direkte Übermittlung der Spendengelder sind“, sagt die stellvertetende Schulleiterin des Rhein-Wied-Gymnasiums, Christine Hahn. 



Schüler Abdusamad Algarrafi ist zufrieden: „Wir haben knapp 1.300 Euro alleine durch den Essensverkauf eingenommen. Der Rest waren Spenden von Schülern und Lehrern, sodass wir insgesamt 1.500 Euro nach Marokko schicken konnten.“ 

Schulleiter Helmut Zender ist stolz auf die Schulgemeinschaft: „Am Rhein-Wied-Gymnasium haben wir engagierte und couragierte Schülerinnen und Schüler, die zeigen, dass es wichtig ist, mit Initiativen wie dieser, in der heutigen Welt einen wichtigen Beitrag zu leisten. Einen ähnlichen von Schülern initiierten Pausenverkauf hat es beispielsweise auch für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien gegeben, wo knapp 2.000 Euro gespendet werden konnten. Auf Inititative einiger Lehrerinnen und Lehrer wurde ein großangelegter Spendenlauf für die von der Flutkatastrophe betroffenen Schulen im Ahrtal organisiert, bei dem 38.000 Euro eingenommen und jeweils zu einem Drittel an die Fördervereine des Peter-Joerres-Gymnasiums, des Rhein-Gymnasiums Sinzig und des Are-Gymnasiums überwiesen wurden. Es ist uns als Schule ein großes Bildungsanliegen, Zivilcourage und Solidarität zu leben.“ (PM)


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
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