So halten E-Sports immer mehr Einzug in den Kinderzimmern
RATGEBER | Dass Kinder einem sportlichen Idol nacheifern oder bereits in jungen Jahren Fan eines Vereins sind, das ist nichts Ungewöhnliches. Mittlerweile sind die neuen Helden vieler Kinder allerdings nicht mehr in den Fußballstadien oder auf der Rennstrecke beheimatet. Der Grund dafür ist die zunehmende Beliebtheit von E-Sports. Die neuen Superstars werden heute bekannt, indem sie ihre Zeit vor Bildschirmen verbringen und sich mit anderen Spielern in den beliebtesten Computerspielen messen. Das Phänomen E-Sport verlagert sich dabei immer mehr ins Kinderzimmer, weil die Anhänger der Ligen immer jünger werden. Heute ist es nicht ungewöhnlich, dass Kinder bereits in der Grundschule ihre Freizeit vor der Konsole verbringen und auf dem Pausenhof über die Ergebnisse aus den E-Sports-Ligen fachsimpeln.
Der Einfluss auf die Jugend
E-Sports werden als eigene sportliche Kategorie immer breiter. Was einst mit wenigen Spielen und kleinen Plattformen begonnen hat, ist mittlerweile ein globales Phänomen mit Millionen Fans. Die Sichtbarkeit von E-Sports hat damit natürlich erheblich zugenommen. Immer mehr Spiele werden im Wettkampf ausgetragen und Streams davon sind weltweit aufrufbar. Kinder haben damit kaum mehr die Möglichkeit, den E-Sports zu entkommen. Sie werden in der Schule diskutiert und wer sich selbst für ein bestimmtes Spiel oder Genre interessiert, der stößt eines Tages auf die E-Sport-Ligen und ihre bekanntesten Vertreter.
Gamer galten oftmals als Stubenhocker und Eigenbrötler. Diese Zeiten sind dank des E-Sports endgültig vorbei. Heute verdienen die Stars der Branche Millionen und zeigen damit den Gamern, dass auch ihre Leidenschaft zu einem Ziel führen kann. Gamer bekommen damit endlich ihre Idole, die traditionelle Sportfans schon immer hatten.
Welche pädagogischen Aspekte spielen eine Rolle?
Lange Zeit waren Computerspiele verrufen und auch heute geht von Computerspielen eine gewisse Suchtgefahr aus. Binden Eltern allerdings Computerspiele korrekt in den Alltag der Kinder ein, so gibt es durchaus positive pädagogische Effekte. Je nach Art des Spiels kann dieses das strategische Denken und die Problemlösung fördern. Allerdings können Computerspiele niemals eine klassische Bildung ersetzen. Eltern müssen auch in Zukunft auf die Bildschirmzeit und die körperliche Gesundheit ihrer Kinder achten.
Denkbar ist, dass in naher Zukunft Schulen über die Integration von E-Sports in den Schulunterricht nachdenken. Wahrscheinlich gibt es in wenigen Jahren an beinahe jeder Schule E-Sports-Clubs oder sogar Stipendien für die besten Spieler. Der Digitalisierung muss sich jede Gesellschaft stellen, auch wenn das eine komplett neue Definition des Sportbegriffs erfordert. Auch in den E-Sports geht es um Fair Play und Sportsgeist und Kinder sollen am besten schon früh lernen, wie mit Siegen und Niederlagen umzugehen ist. Die Talentförderung muss also Teil des Heranwachsens werden und Eltern müssen ihren Kindern zuhören, wenn diese über Computerspiele sprechen. Die Technik schreitet voran und es lohnt sich für die Erziehungsberechtigten, wenn sie sich selbst auf dem Laufenden halten. Nur so ist es möglich, die Kontrolle über den schleichenden Prozess, der E-Sports immer mehr in die Kinderzimmer bringt, zu behalten.
E-Sports stellen für Kinder eine Chance und natürlich auch ein Risiko dar. Wichtig ist also, dass Eltern und Schulen offen mit diesem Thema umgehen und die Kinder damit nicht allein lassen. So rücken die Chancen und nicht die Gefahren in den Vordergrund. (prm)