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Nachricht vom 22.10.2011    

Kriminalprävention soll auch in Dierdorf stattfinden

Expertenrunde kam zu dem Schluss, dass sich die Situation nur verbessert, wenn Unterstützung aus allen Teilen der Gesellschaft kommt

Dierdorf. Im Land Rheinland-Pfalz gibt es bereits auf kommunaler Ebene 110 Gremien, die sich mit der Kriminalprävention vor Ort befassen. Geht es nach dem Willen von Stadtbürgermeister Thomas Vis, so gibt es bald in Dierdorf das 111. Gremium.

Sie standen den Besuchern Rede und Antwort: Jugendpfleger Kegler, Helmut Liesenfeld, Klaus-Dieter Kuhn, Bürgermeister Bernd Benner und Stadtbürgermeister Thomas Vis. Foto: Wolfgang Tischler

Laut Kriminalstatistik, die der anwesende stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Straßenhaus, Klaus-Dieter Kuhn, mitbrachte liegt Dierdorf im Landesvergleich deutlich unter dem Durchschnitt. Trotzdem gibt es in Dierdorf immer wieder Beschwerden über Pöbeleien gegenüber Frauen und älteren Leuten.

Auch Vandalismus ist an der Tagesordnung: Kaputte Papierkörbe, eingeworfene Scheiben, defekte Blumenkübel und Bänke und andere Sachbeschädigungen zeugen von nächtlichen Randalen, die oft im „besoffenen Kopf“ stattfinden.

Wie kann man diesem unschönen Tun begegnen? Auf Einladung von Stadtbürgermeister Vis kamen Helmut Liesenfeld, Leiter der Kriminalprävention im Mainzer Ministerium Inneres und Sport, Jugendpfleger Kegler von der Jugendpflege Neuwied und Klaus-Dieter Kuhn nach Dierdorf in die Alte Schule, um den Dierdorfern das Konzept eines präventiven Gremiums vorzustellen und Fragen zu beantworten.

Wer direkte Antworten und Patentrezepte erwartete wurde enttäuscht. „Es gibt keine Patentrezepte, jeder Fall, jeder Ort muss individuell betrachtet werden. Es geht nur in kleinen Schritten, aber es geht“, war die Botschaft vom Fachmann Liesenfeld.



Stephan Schmidt mahnte zu Recht die Aufsichtspflicht der Eltern an. Aus seiner täglichen Arbeit beim Roten Kreuz erlebt er die nächtliche Problematik hautnah. „Wir bringen Jugendliche nachts heim. Die Mutter macht uns die Tür auf und ist noch besoffener als der Sohn“, war eines seiner Beispiele, mit denen er seine Aussage untermauerte.

Es ist ein gesellschaftliches Problem, das ein Teil der Eltern oder Alleinerziehenden mit dem Nachwuchs schlicht überfordert ist. „Schulen oder Polizei können diese Defizite nicht auffangen. Hier sind alle gefragt“, war der Tenor der Fachleute.

In seinen Schlussworten machte Stadtbürgermeister Vis klar, dass er das Problem angehen wird und in Kürze mit der Verbandsgemeinde, dem Ordnungsamt und weiteren Gremien die Installation einer präventiven Arbeitsgruppe konkret besprechen wird. An dieser Gruppe sollen alle mitwirken, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, denn Prävention beginnt sehr früh. Wolfgang Tischler


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