Kummer-Vanotti-Stiftung veleiht "Environment and Art Award" an Laura Sacher
Die Kummer-Vanotti-Stiftung vergibt zum vierten Mal den "Environment and Art Award". Die unabhängige Jury hat sich in der Sitzung im September für das Kunstwerk "THEIA" der Künstlerin Laura Sacher entschieden.
Rheinbreitbach. Erst im Juni 2022 wurde der Umweltskulpturenpark auf der Insel Grafenwerth in Bad Honnef eröffnet, zahlreiche Besucher interessieren sich seitdem für diese besondere Ausstellung im öffentlichen Raum. Die Stifterin, Dr. Beate Kummer, sagte dazu: "Mein Mann und ich freuen uns riesig über das große Interesse an der Entwicklung des Parks. Aufgrund des freien Zutritts auf die Insel haben alle Menschen die Möglichkeit, den Skulpturenpark zu besuchen. So kann sich jeder Betrachter persönlich mit den Kunstwerken und deren Bezug zum Klima- und Umweltschutz auseinandersetzen".
Laura Sacher, die Preisträgerin, sagte selbst zu ihrem Werk: "Ein Lehmpendel von einem Meter Durchmesser und einem Gewicht von 1,8 Tonnen hängt in einem dafür konzipierten Stahlrahmen. THEIA ist eine massiv modellierte Lehmkugel. Die vergängliche Form der Lehmkugel ist Zeitzeugin und verweist auf die fragile Lage unseres Planeten. THEIA war ein Planet, durch dessen Aufprall auf die Erde der Mond entstand. Neuesten Forschungen zufolge hat THEIA möglicherweise auch das Wasser auf unsere Erde gebracht und hätte damit zur Entstehung des Lebens beigetragen. Bevor Himmelskörper zu einem Planeten werden, sind sie sogenannte Protoplaneten, die durch ihre geringe Masse noch keine Kugel bilden. Erst ab einer gewissen Ansammlung von Materie ist die Anziehungskraft so hoch, dass sich das Gestein verflüssigt und die Kräfte durch die Form der Kugel ausgeglichen werden."
Eine Fachjury bestehend aus Dr. Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, als Vorsitzender, Dr. Camilla Bausch, Geschäftsführende Direktorin des Ecologic-Instituts in Berlin, Andra Lauffs-Wegner, Kunstsammlerin und Eigentümerin von KAT_A, Dr. Julia Wallner, Direktorin Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Jesse Magee, Künstler und Wissenschaftler; Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe sowie Otto Neuhoff, Bürgermeister Bad Honnef, haben aus den insgesamt 7 Einsendungen, die von externen Experten vorgeschlagen wurden, die besten Wettbewerbsbeiträge ausgewählt.
Im Namen der Jury würdigte Sebastian Baden das von Laura Sacher eingereichte Projekt als "paradigmatische Skulptur für das Zeitalter des Anthropozän und die ökologische Wende der post-industriellen Gesellschaft. Mit den Materialien Stahlträger und Lehm, mit dem formalen Kontrast aus Rechteck und Kugel sowie dem Gegensatz aus Vergänglichkeit und Permanenz schafft die Künstlerin ein äußert spannendes Kunstwerk. Der inhaltliche Bezug auf die Entstehungsphase der Erde befördert einen universalen Reflexionsmoment: Was hat die Menschheit für eine Erscheinungszeit auf diesem einzigartigen Planeten? Wie wichtig nehmen wir uns eigentlich? Selbstbewusstsein und Umweltbewusstsein sind die beiden tiefgreifenden kreativen Faktoren, mit 2 denen Laura Sacher arbeitet. THEIA eröffnet ein Koordinatensystem, in welchem die runde Lehmkugel symbolisch wie die Erde im Weltall aufgehängt ist. Die Jury hat sich einstimmig für die Prämierung dieses Kunstwerks entschieden, dessen polarisierende Materialität aus Erde und Eisen sowie mythologischer Bezug auf den Ort und das Thema des Umwelt-Skulpturenparks besonders überzeugt haben.". Die Aufstellung des Kunstwerks wird in 2024 stattfinden. (PM)
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