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Pressemitteilung vom 18.10.2023    

Long Covid war Thema bei Informationsveranstaltung der Neuwieder CDU

Im Rahmen einer durch CDU-Kreisverband und CDU-Stadtverband Neuwied organisierten und durch das Gladbacher CDU-Mitglied Dr. Stefan Elsner moderierten Informationsveranstaltung in der Neuwieder VHS kam zunächst die Leiterin der für das nördliche Rheinland-Pfalz zuständige Long-Covid-Ambulanz in Koblenz zu Wort.

v.l. Jutta Bartmann, Dr. Stefan Elsner, Jan Petry, Dr. Astrid Weber, Erwin Rüddel, Sabine Staaden (Foto: CDU-Kreisverband Neuwied)

Neuwied. Frau Dr. Weber klärte zunächst über den aktuellen Forschungsstand betreffend Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Long-Covid-Erkrankung auf. Es wurde deutlich, dass es auch aktuell noch an gesicherten Erkenntnissen fehlt, was die Therapie besonders herausfordernd macht. Behandlungsansätze werden aktuell in verschiedenen wissenschaftlichen Studien überprüft. Unter den auf die Behandlung von Long-Covid-Patienten spezialisierten Ärzten findet national und international ein reger Austausch statt.

Frau Dr. Weber berichtete von Patienten, die nach längerer Behandlung eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden erfahren hätten, allerdings auch über Patienten, die auch nach langer Zeit noch in Ihrer Behandlung seien. Allgemein sei es für Patienten wichtig, das neue, mit vielen Einschränkungen verbundene Leben möglichst zu akzeptieren. Im Rahmen von Therapie- oder Reha Maßnahmen dürften Patienten keinesfalls überfordert werden. Wenn auch Long Covid keine psychosomatische Erkrankung sei, hätten die Schwere und die Dauer der Krankheitssymptome dennoch psychologische Auswirkungen, was eine entsprechende psychologische Begleitung gegebenenfalls sinnvoll erscheinen lasse.

Erhebliche Beeinträchtigungen im Alltag durch Long Covid
Frau Staaden, selbst von Long Covid betroffen und Sprecherin einer Koblenzer Selbsthilfegruppe, schilderte sodann anhand eigener Erfahrungen eindrücklich Symptome und Auswirkungen einer Long-Covid-Erkrankung: erhebliche Beeinträchtigungen der kognitiven wie auch körperlichen Leistungsfähigkeit, die ehemals alltägliche Verrichtungen wie beispielsweise Autofahrten oder das Einkaufen zu großen Herausforderungen werden lassen. Betroffene sind urplötzlich nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben und auf Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags angewiesen. Ist es bereits für jedermann eine große Herausforderung, bei den Trägern der Sozialversicherung Leistungen zu beanspruchen, so gilt dies ganz besonders für kognitiv und körperlich leistungsgeminderte Long-Covid-Betroffene. Finanzielle und existenzielle Sorgen verstärken in diesen Fällen die Krankheitsfolgen zusätzlich. Frau Staaden hob heraus, dass sich die Selbsthilfe für sie als ein Segen herausgestellt habe.

Frau Bartmann, die an diesem Abend die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland vertrat, berichtete zunächst, dass man als Krankenkasse schon während der Corona-Pandemie an der Seite der Versicherten gestanden habe, wenn auch damals diese neue Erkrankung eine große Unbekannte gewesen sei. Dies gelte nun selbstverständlich auch für das neue Krankheitsbild Long Covid und die hiervon betroffenen Versicherten. Frau Bartmann stellte zudem den Long-Covid-Coach vor. Dort sind jeweils alle aktuellen Informationen zu der Erkrankung, den Symptomen, der Versorgung wie auch Übungen zur Selbsthilfe zusammengetragen. Dieses Online-Angebot ist nicht auf AOK-Versicherte beschränkt.



Forschungsförderung intensivieren
Erwin Rüddel, Mitglied des Deutschen Bundestages, der die Bundespolitik vertrat, informierte über die Vorschläge der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Zentral sei aktuell weitere Grundlagenforschung, um Diagnostik und Therapie für die Betroffenen zu verbessern. Der Bund müsse die Forschungsförderung deutlich intensivieren. Dies müsse langfristig geschehen und über mehrere Jahre finanziert werden nach dem Vorbild der "Nationalen Dekade gegen den Krebs". Weiterhin müsse dringend der Zugang für die Betroffenen zu Gesundheits- und Sozialleistungen ermöglicht und vor allem erleichtert werden. Schließlich sollten auch Rehabilitationsmaßnahmen für Angehörige gefördert werden.

Der Schluss der Veranstaltung gehörte den zahlreich erschienen Gästen, von denen etliche selbst Long-Covid-Betroffene waren. In Ihren Fragen und Stellungnahmen wurde nochmals deutlich, wie dringlich Verbesserungen im Umgang mit dieser Krankheit und Ihren Folgen erreicht werden müssen. Der Vorsitzende von CDU-Kreis-und Stadtverband, Jan Petry, bedankte sich abschließend bei Moderator, Diskutanten und den Gästen. Er versprach, die geschilderten Probleme in den politischen Prozess einzubringen und wünschte allen Betroffenen für ihre weitere Genesung das Beste.

Betroffene, die sich über Selbsthilfe informieren möchten, können sich an folgende Emailadresse wenden: SHG-LongCovid@web.de. Informationen zu zertifiziertem Reha-Sport gibt es beim ssc-09-Neuwied e.V. unter der Emailadresse info@ssc09-neuwied.de der oder im Internet unter www.ssc09-neuwied.de. Schließlich sei auf das Informationsangebot des Runden Tischs Post-Covid Rheinland-Pfalz hingewiesen (www.postcovid-rlp.de) hingewiesen - auch hier finden sich jeweils aktuelle Informationen zu Erkrankung, Forschungsstand, Anlaufstellen und Handlungsempfehlungen. (PM)


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